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Darts-WM 2025: Seine Show wird immer größer

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Darts-WM 2025: Seine Show wird immer größer

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Seine Show wird immer größer

Ricardo Pietreczko erreicht erstmals das Achtelfinale der Darts-WM. Seine Coolness ist erneut bestechend – und sein Erfolg hat weitere Auswirkungen.
Ricardo Pietreczko zieht mit einem 4:1 gegen Scott Williams ins Achtelfinale ein und spielt zeitweise wie im Rausch. Williams zollt hinterher mit einem "Chef's Kiss" Anerkennung.
Ricardo Pietreczko erreicht erstmals das Achtelfinale der Darts-WM. Seine Coolness ist erneut bestechend – und sein Erfolg hat weitere Auswirkungen.

„Oh wie ist das schön“ schallte es lautstark durch den Ally Pally. Die deutschen Fans waren bei der Darts-WM so richtig in Feierlaune – und das vollkommen zurecht: Der letzte Vertreter der Bundesrepublik hatte gerade durch einen 4:1-Erfolg gegen Scott Williams den Einzug ins Achtelfinale geschafft – als zweiter Deutscher nach Gabriel Clemens.

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„Das fühlt sich wirklich cool an“, freute sich Ricardo Pietreczko auf dieses Echo der Zuschauer bei der Pressekonferenz von SPORT1 angesprochen. Er genoss sichtlich den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Einen Titel auf der European Tour hat „Pikachu“ zwar schon eingeheimst, doch er betonte: „Ein Achtelfinale bei der WM ist höher einzuordnen als alles andere.“

Aspinall für Pietreczko „machbar“

Und sein Weg muss noch nicht zu Ende sein. In der Runde der letzten 16 wartet mit Nathan Aspinall laut SPORT1-Experte Robert Marijanovic ein „machbarer“ Gegner auf Pietreczko. Der Engländer verlor bei diesem Turnier zwar lediglich einen Satz, das große Feuerwerk brannte er allerdings auch noch nicht ab.

Einzig seine Doppelquote von 60 Prozent beim 4:0 gegen Andrew Gilding in der dritten Runde stach heraus. Doch in dieser Kategorie präsentiert sich auch der Deutsche bislang weltklasse. Jede seiner drei Partien schloss er bislang mit über 50 Prozent ab, gegen Williams traf er 13 von 25 Versuchen.

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„Er hat die Präsenz von Williams gut ignoriert“

„Gutes Finishing und dass er bei sich geblieben ist und die Ruhe bewahrt hat. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, analysierte Max Hopp bei SPORT1: „Das ist die hohe Kunst, in diesem Hexenkessel – wo die Zuschauer voll durchdrehen – bei dir zu bleiben.“

Bei sich blieb „Pikachu“ nicht nur am Ende der Legs. Auch das Verhalten von Williams auf der Bühne, das bisweilen zwischen extrovertiert und provokant pendelt, konnte er gut ausblenden. „Er hat die Präsenz von Williams gut ignoriert. Er ist nicht groß drauf eingegangen, auch auf die Spielchen“, ergänzte Hopp.

„Ich wollte einfach nur mein Spiel spielen. Wenn er meint, er muss da vorne am Board irgendwas machen, gehe ich noch einmal zurück und trinke noch einen Schluck“, erklärte Pietreczko seine Herangehensweise. Speziell vorbereitet habe er sich aber nicht auf den Engländer, der 2024 im Halbfinale gestanden war.

„Ich will den Zuschauern was bieten“

Stattdessen setzte er selbst hin und wieder auf Show-Elemente. Dreimal ging der Rechtshänder beispielsweise bei 50 Punkten Rest mit dem letzten Pfeil auf das Bulls Eye, obwohl Williams noch nicht im Finish-Bereich war. Nur einmal traf er. Auch sein Versuch, 120 Punkte über dreimal Tops zu checken, misslang.

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„Weil ich einfach Bock drauf hab. Ich will den Zuschauern was bieten“, begründete Pietreczko diese Momente. Vor dem erfolgreichen Versuch bei 129 Punkten Rest sagte er zu sich selbst ein „Scheiß drauf“, wie er später bestätigte. Er sprach sogar Caller Huw Ware auf dieses Checkout, das ihm den vierten Satz brachte, an: „Es war mir egal, ich mag Bull.“

118,66 Punkte betrug Pietreczkos Drei-Dart-Average in jenem vierten Satz, den er mit 3:0 für sich entschied und keinen Doppelversuch von Williams zuließ. Es war der drittbeste Set-Durchschnitt des bisherigen Turniers. „Das war eine exzellente Performance von Ricardo“, resümierte Hopp: „Er steht im WM-Achtelfinale, geil!“

World Cup of Darts mit neuem Duo?

Einen netten Nebeneffekt hat der Erfolg von Pietreczko noch. In der Weltrangliste hat er sich Stand jetzt als deutsche Nummer zwei etabliert. Er liegt gut 60.000 Pfund vor Clemens in der Order of Merit. „Ich habe gesagt, dass ich einmal im Leben den World Cup spielen will. Das schaut im Moment gar nicht schlecht aus, dass ich das erreichen werde“, konstatierte er. Am einzigen Team-Turnier der PDC nehmen in der Regel die zwei Bestplatzierten eines Landes teil.

Der 30-Jährige fügte aber hinzu: „Es tut mir ein bisschen im Herzen weh, dass ich diese Kombo aus Martin Schindler und Gabriel Clemens auseinanderreiße.“ Die beiden führten Deutschland 2023 ins Halbfinale. Doch wenn Pietreczko weiter so spielt, muss sich Schwarz-Rot-Gold keine Sorgen um ein erfolgreiches Abschneiden machen.

Hier können Sie sich den PDF-Spielplan der Darts-WM 2025 herunterladen und im Anschluss ausdrucken