Michael van Gerwen war lange Zeit der Dominator der PDC, gewann unter anderem dreimal die Weltmeisterschaft. Bei der vergangenen Ausgabe gab es schon im Viertelfinale eine überraschende 3:5-Niederlage gegen Scott Williams. 2024 blieb er gar ohne Major-Sieg und zeigte oft inkonstante Leistungen.
MvG: „Kann der Beste der Welt sein“
Nach einem enttäuschenden Jahr 2024 möchte Michael van Gerwen wieder angreifen. Im SPORT1-Interview gibt sich „MvG“ gewohnt selbstbewusst und zieht einen Vergleich mit Cristiano Ronaldo.
Nach einem enttäuschenden Jahr 2024 möchte Michael van Gerwen wieder angreifen. Im SPORT1-Interview gibt sich „MvG“ gewohnt selbstbewusst und zieht einen Vergleich mit Cristiano Ronaldo.
Bei der Darts-WM 2025 (bis 3. Januar LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM auf SPORT1.de und auf YouTube) gehört die ehemalige Nummer eins der Welt daher nur zum erweiterten Kreis der Titelanwärter, hinter Favoriten wie Luke Humphries oder Luke Littler.
Vor seinem Auftakt gegen James Hurrell am 20. Dezember spricht der 35-Jährige im exklusiven SPORT1-Interview über die beiden Lukes, seine Operation im Sommer und erklärt, warum er immer noch der beste Spieler der Welt sein kann.
SPORT1: Michael van Gerwen, können Sie kurz erklären, wie Sie das Jahr 2024 bis jetzt erlebt haben?
Michael van Gerwen: Es war ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen, eine ziemliche Achterbahn. Aber ich denke, dass ich in den letzten Monaten langsam wieder in Form komme. Und das ist es, was ich erreichen will. Natürlich gab es eine Menge Turniere, bei denen ich besser hätte abschneiden können. Und ich glaube, die größte Niederlage war das World Matchplay Finale gegen Luke Humphries, als ich die Chance hatte, zurückzukommen und den Titel zu gewinnen. Das ist ein bisschen ärgerlich, aber das ist leider auch Darts und man muss weitermachen.
SPORT1: Was hält Sie im Moment von den Ergebnissen fern?
van Gerwen: Es sind viele kleine Dinge, nicht nur eine Sache. Diese muss man erkennen, dann die Dinge ändern. Und ich spreche mit den Menschen in meinem Umfeld, um sicherzustellen, dass die Dinge besser werden. Dann kann man auch sehen, dass die guten Ergebnisse zurückkommen.
van Gerwen: „Man muss immer 100 Prozent geben“
SPORT1: Sie sind einer der besten Spieler der Welt und das schon seit Jahren. Und wenn man das zum Beispiel mit anderen Sportarten vergleicht, fallen Namen wie Roger Federer oder Cristiano Ronaldo. Die haben immer und immer wieder bewiesen, dass sie es können. Wie ist das bei Ihnen?
van Gerwen: Wenn man der Beste sein will, muss man sich ständig verbessern. Natürlich hat Ronaldo nicht jedes Jahr den Ballon d’Or gewonnen, aber er ist immer noch ein fantastischer Fußballspieler. Man muss immer versuchen, sich in allem, was man tut, weiterzuentwickeln. Ob man in der Fabrik oder zu Hause arbeitet, man muss immer 100 Prozent geben. So denke ich darüber. Natürlich gibt es im Leben Höhen und Tiefen und in manchen Momenten ist der Dartsport leichter als in anderen. Aber jetzt habe ich wieder richtig Spaß an dem, was ich tue und das ist in diesem Moment meiner Karriere wirklich wichtig.
SPORT1: Bleiben wir bei anderen Sportlern, wie zum Beispiel Cristiano Ronaldo. Gibt es Spieler, bei denen Sie schauen und sagen, das ist wirklich interessant, wie die das machen?
van Gerwen: Du solltest nicht auf andere Leute gucken, sonders es selbst herausfinden. Wenn du nur auf andere schaust, dann wirst du nie selbst lernen. Man muss die Fehler zuerst auch selbst machen, um daraus lernen zu können.
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„Mighty Mike“ selbstbewusst: „Ich kann die Lukes schlagen“
SPORT1: Es gibt viele gute Spieler, wie Luke Humphries und Luke Littler oder andere. Würden Sie immer noch sagen, dass Sie der beste Spieler der Welt sind?
van Gerwen: Natürlich sage ich das, denn wenn ich mein Spiel spiele, weiß ich, dass ich sie schlagen kann. Wenn man sich die vergangenen zwölf Monate anschaut, denke ich, dass Humphries gezeigt hat, dass er der beste Spieler ist, weil er die meisten Turniere gewonnen hat. Und man muss die Leute nach ihren Ergebnissen beurteilen, so einfach ist das. Wenn ich nicht gewinne, werde ich auch nach meinen Ergebnissen beurteilt. Und wenn es nicht gut läuft, bin ich der Erste, der sagt, dass es nicht gut ist. Niemand muss mir das sagen, weil ich genau weiß, was ich tue.
SPORT1: Ihre Kieferoperation im Sommer hat Sie für ein paar Wochen vom Dartsport abgehalten. Ist das immer noch etwas, was Sie jetzt ablenkt?
van Gerwen: Nein, es lenkt mich nicht wirklich ab. Natürlich ist es nervig für mich, aber so sind die Dinge nun mal. Man muss mit der Situation umgehen und versuchen, das Beste daraus zu machen. Man kann sich in die Ecke setzen und wie ein Baby heulen, aber man muss trotzdem weitermachen. Denn niemand steht still und jeder verbessert sich. Also musst du genau dasselbe tun.