Klare Niederlage für die deutsche Nummer eins! Martin Schindler verliert sein Auftaktspiel in der zweiten Runde der Darts-WM 2025 gegen den Engländer Callan Rydz deutlich mit 0:3 in den Sätzen. Nach 12 Siegen in Serie gegen Rydz setzte es für Schindler die erste Niederlage im direkten Duell der beiden Darts-Profis.
Riesige Enttäuschung für Schindler
„Meine eigene Erwartungshaltung hat sich verändert. Die 2. oder 3. Runde wäre kein akzeptables Resultat. Ich will mindestens ins Achtelfinale und am besten Weltmeister werden“, hatte Schindler noch vor seinem Turnierauftakt selbstbewusst angekündigt. In einem erfolgreichen Darts-Jahr konnte er auf der PDC Europe Tour zwei Titel gewinnen.
Desaströse Doppelquote besiegelt das Aus
In der zweiten Runde war Schindler seinem Gegner in allen Belangen unterlegen und spielte lediglich einen Neun-Dart-Average von 89,37. Rydz kam auf 91,05 und warf fünfmal häufiger eine 140.
Besonders niederschmetternd kam für den deutschen Darts-Star eine ungewohnt schwache Doppelquote von 10,71 Prozent, wobei auch sein Gegner nur auf 23,68 Prozent der Doppel traf und Schindler damit einige Chancen bat.
„Es ist absolut nicht zufriedenstellend. Ich hatte vor der Weltmeisterschaft so viel auf die Doppel gearbeitet, weil ich weiß, dass das Timing das wichtigste bei der Weltmeisterschaft ist. Heute stehe ich da oben, als wenn ich gefühlt das erste Mal auf Doppel werfe. Ich hatte überhaupt kein Gefühl auf die Doppel da oben. Und das war echt eine Katastrophe“, erklärte Schindler im Anschluss bei SPORT1.
Schindler verliert Leg nach acht perfekten Darts
Gleich im ersten Leg musste Schindler das erste Break von Rydz abwehren, der drei Darts auf die Doppel-16 liegen ließ. Schindler bewies anschließend Nervenstärke und holte sich über eine versehentliche Doppel-16 und die Doppel-12 das erste Leg.
Die Doppelprobleme setzten sich in den folgenden Legs auf beiden Seiten fort. Acht perfekte Darts von Schindler versetzten das Publikum im Ally Pally zunächst in Ekstase. Mit dem neunten Pfeil verpasste „The Wall“ jedoch den zweiten Neun-Darter des Turniers und ermöglichte Rydz den Ausgleich. Im fünften Leg checkte Schindler beinahe 156 Punkte zum Satz, scheiterte aber an der Doppel-18. Rydz sicherte sich das Break und holte sich den ersten Satz mit 3:2 in den Legs.
Ein ähnliches Bild zeichnete sich im zweiten Satz ab. Rydz schraubte seinen Average zunächst deutlich in die Höhe und nutzte dann acht vergebene Würfe aufs Doppel von Schindler, um nach einem 3:1 in den Legs mit 2:0 nach Sätzen in Führung zu gehen.
Im letzten Satz konnte Schindler kein Leg mehr gewinnen und es stand eine deutliche Niederlage zu Buche. Fünf Pfeile reichten Schindler mit 40 Punkten Rest im entscheidenden Leg dabei nicht, um das Spiel noch einmal in seine Richtung zu ziehen. Über die Doppel-10 sorgte Rydz für die Entscheidung.
Hopp: „Keine Ahnung, warum es nicht geklappt hat“
„Es war ein extrem bitterer Spielverlauf. Wenn der erste Satz nicht an Callan Rydz geht, sondern an Martin, dann haben wir ein völlig anderes Spiel. Martin hat den 9-Darter auf der Hand, den er knapp auf Doppel-12 verpasst“, lautete die anschließenden Analyse von SPORT1-Experte Max Hopp. „Es war alles angerichtet. Keine Ahnung, warum es nicht geklappt hat.“
Schindler meinte zudem: „Als Spieler kann man sich gut am Set-Format hochziehen. Ich lag 2:0 in den Sätzen hinten und habe den Leuten gesagt: Es ist noch nicht vorbei und ich spiele noch! Dann habe ich den Satz glaube ich 3:0 verloren. Es ist natürlich auch egal, was man sagt und was man denkt. Es ist auch das Momentum, was man braucht und finden muss.“
„Innerlich ist es kein gutes Gefühl, wenn man dasteht und vorher schon Sätze und Legs wegen der Doppel verloren hat. Hinten raus wird es dann nicht einfacher. Meine Mentalität ist nicht zu sagen: ‚Ich geb jetzt auf.‘ Sondern zu sagen: ‚Okay, du liegst jetzt 2:0 hinten Martin, das Spiel ist trotzdem noch nicht vorbei. Hilft aber auch nichts, wenn man dann hier steht und über eine Niederlage redet", ärgerte sich der 28-Jährige.
Darts-WM 2025: Rydz wartet auf Van den Bergh oder Slevin
Dennoch wollte Schindler zumindest einen positiven Aspekt mit nach Hause nehmen. „Ich bin für mich einer der ersten, der acht perfekte Darts im Ally Pally gespielt hat. Es freut mich, dass ich euch einen kleinen Herzinfarkt gegeben habe. Sollte heute nicht sein. Das ist so. Nächstes Jahr komme ich wieder“, versicherte er.
Bei einer möglichen siebten WM-Teilnahme dürfte das altbekannte Ziel dann abermals sein, erstmals über die dritte Runde hinauszukommen. In diesem Jahr wartet in Runde drei Dimitri Van den Bergh auf Rydz.
Die Ergebnisse der Abendsession | |
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Martin Schindler - Callan Rydz | 0:3 |
Ross Smith - Paolo Nebrida | 0:3 |
Gary Anderson - Jeffrey De Graaf | 0:3 |
Dimitri Van den Bergh - Dylan Slevin | 3:0 |