Bei der Darts-WM wird es voraussichtlich bald zu weitreichenden Veränderungen kommen. Wie der ehemalige PDC-Chef Barry Hearn, dessen Wort nach wie vor sehr viel Gewicht hat, verriet, wird es zur übernächsten WM 2025/26 einen neuen Modus geben.
Darts-WM wird aufgestockt
Demnach soll das Teilnehmerfeld dann auf 128 steigen. Das Turnier würde dann einen ähnlichen Turnierbaum haben wie beispielsweise der Tennis-Grand-Slam in Wimbledon. Mit dieser Maßnahme wäre es möglich, den Sport weiter „wachsen“ zu lassen.
Bei der am 15. Dezember startenden WM in diesem Jahr (alle Spiele LIVE auf SPORT1 im TV und STREAM) werden dagegen weiterhin nur 96 Profis an den Start gehen.
Darts-WM: Hearn erhofft sich mehr Ticketverkäufe
Durch die Aufstockung des Teilnehmerfeldes würde sich der PDC die Möglichkeit ergeben, ab der übernächsten WM noch mehr Geld zu verdienen. So würde es dann satte 32 Spiele mehr über acht Sessions geben. Das würde dazu führen, dass es insgesamt vier Turniertage mehr geben würde.
So könnte die PDC den großen Ansturm auf Tickets zumindest etwas besser bewältigen, wie Hearn in der Frühstücksshow von talkSPORT verriet: „Für diese WM haben wir unsere 90.000 Tickets in 15 Minuten verkauft. Unsere Mitarbeiter meinten, dass wir wohl knapp 300.000 Tickets hätten verkaufen können. Wenn wir jetzt im nächsten Jahr von 96 auf 128 Spieler erhöhen, können wir immerhin 25.000 Tickets mehr verkaufen.“
Dem gesamten Ansturm kann der Darts-Verband mit dieser Änderung wohl nicht genügen, aber zumindest einige Fans mehr zufriedenstellen. Zudem würde sich auch der übertragende Sender Sky Sports wohl über mehr Spiele freuen. Für die bald anstehenden Verhandlungen zwischen PDC und dem TV-Sender über einen neuen Vertrag würden mehr Spiele wohl auch einen positiven Effekt für den Verband haben und dort noch mehr Geld in die Kasse spülen.
Hearn schließt Wechsel des Austragungsortes nicht aus
Ein Wechsel des Austragungsortes, der nun schon seit einiger Zeit diskutiert wird, scheint damit zumindest vorerst vom Tisch. Wegen des großen Ansturms auf die rar gesäten Tickets hatte Hearn schon öfter offen mit der Idee geflirtet, den Alexandra Palace, der nur Platz für knapp 3.500 Fans bietet, zu verlassen.
In dem Gespräch machte Hearn aber trotzdem deutlich, dass dieser Wechsel in Zukunft eine Option darstellen könnte: „Ich betrachte die Situation genauso wie damals, als wir aus der Circus Tavern in den Alexandra Palace gewechselt sind. Man muss jederzeit wachsen. Wenn man durch den Erfolg selbstgefällig wird, macht man gleich einen Schritt zurück.“
Hearn ging dann sogar noch einen Schritt weiter: „Früher oder später muss ich schauen und mich fragen: Muss ich es wie beim Snooker machen? Brauchen wir einen größeren Austragungsort?“
Klingt nicht so, als wenn die WM noch lange im bei den Fans und Spielern so beliebten Alexandra Palace stattfinden wird. Zunächst wird nun aber die Teilnehmerzahl erhöht. Für die gesetzten Spieler wären dann sieben statt sechs Siege nötig, um Weltmeister zu werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass es zu so einer Maßnahme kommt. Bereits 2018 war die Zahl von 72 auf 96 angehoben worden. Bei der ersten PDC-WM in der Circus Tavern im Jahr 1993 waren übrigens damals nur 24 Spieler am Start.