Für Kai Gotthardt ist der Traum von der Teilnahme an der Darts-WM (ab 15. Dezember LIVE auf SPORT1) wahr geworden. Der 29-Jährige gewann die Hylo PDC Europe Super League in Hildesheim und sicherte sich damit das Ticket für das Highlight in London.
Drama! Deutscher WM-Starter fix
Im Showdown um die WM-Fahrkarte setzte sich Gotthardt gegen Paul Krohne im Finale mit 8:7 in den Legs durch.
Gotthardt startete im Endspiel mit einem Break und ging mit 2:0 in den Legs in Führung. Doch Krohne breakte zurück und glich prompt aus. Auch das fünfte Leg ging an den 23-Jährigen, der mit einem erneuten Break aus einem 0:2 ein 4:2 machte. Mit einem 102er-Checkout hielt Krohne dann sein Leg zum 5:3. Wenig später erwischte es Krohne dann doch: Gotthardt brachte 54 auf Null und glich mit dem nächsten Break zum 5:5 aus. Beim 6:5 vergab Gotthardt einen Dart zum erneuten Break und Krohne bewies Nervenstärke beim Ausgleich zum 6:6. Es blieb spannend und die Entscheidung fiel im Decider zugunsten von „The Tunnel“.
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, davon träumt jeder Dartsspieler. Heute ist mein Traum wahrgeworden, ich kann es immer noch nicht fassen. Ich denke, das wird dauern, bis ich realisiere, was ich hier geschafft habe“, resümiert Gotthardt nach seinem Triumph.
Auf dem Weg nach London setzte sich Gotthardt am Freitag im Viertelfinale gegen Franz Rötzsch mit 6:5 durch, im Halbfinale schaltete er Dominik Grüllich nach einem Thriller mit 7:6 aus. Gotthardt hatte bereits 3:6 hinten gelegen. Am Ende gewann Gotthardt alle K.o.-Runden-Spiele im Decider. Im Achtelfinale am Donnerstag hatte er Max Hopp mit 6:5 geschlagen.
Krohne freut sich zu früh
Im Halbfinale zwischen Krohne und Horvat kam es zuvor zu einer kuriosen Szene: Nachdem Krohne in den Legs mit 6:0 in Führung gegangen war, jubelte er in der Annahme, die Partie wäre bereits zu seinen Gunsten entschieden. Kurz danach fielen sich die beiden Akteure in die Arme, Krohne ballte die Faust Richtung Fans - ehe es ihm wie Schuppen von den Augen fiel: Die Partie war noch nicht vorbei. Im Halbfinale lautete der Modus - anders als in den Gruppenspielen und dem Achtelfinale zuvor Best-of-13 statt Best-of-11.
Mit Gotthardt steht nun auch der sechste deutsche WM-Teilnehmer namentlich fest. Martin Schindler, der ehemalige WM-Halbfinalist Gabriel Clemens, Ricardo Pietreczko, Niko Springer und Florian Hempel waren schon vorher qualifiziert.