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Darts-WM: Die Darts-Welt verliert eine Legende - und ein Sex-Symbol

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Darts-WM: Die Darts-Welt verliert eine Legende - und ein Sex-Symbol

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Das Sexsymbol des Darts

Nach Russ Bray verkündet mit Steve Beaton die nächste Darts-Legende ihren Rücktritt. Der letzte Vertreter einer vergangenen Zeit ist sich immer treu geblieben.
Der deutsche Darts-Profi und SPORT1-Experte Max Hopp bekommt vor dem Ally Pally ein besonderes Geschenk von seinen Fans.
Nach Russ Bray verkündet mit Steve Beaton die nächste Darts-Legende ihren Rücktritt. Der letzte Vertreter einer vergangenen Zeit ist sich immer treu geblieben.

Es sind nur knapp zwei Minuten Videomaterial aus dem vergangenen Jahrhundert.

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Doch wer sich dieses Interview aus dem Jahr 1993 anschaut, ahnt, welch großen Verlust der angekündigte Rücktritt von Steve Beaton für das Darts bedeutet.

Man sieht einen braungebrannten Mann im Whirlpool. Nackter Oberkörper, dunkle Locken, die goldene Halskette und das üppige Brusthaar ragen aus dem sprudelnden Wasser heraus.

Neben dem Mann im Wasser eine Frau mit blonden Haaren und schwarzem Badeanzug, seine Freundin Nanette Furness.

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Das Pärchen lässt sich von einem BBC-Kamerateam filmen und plaudert mit einem Journalisten. Direkt vor dem Halbfinale der BDO-Weltmeisterschaft.

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Steve Beaton - Schnauzbartträger mit Sexappeal

Es sind Szenen wie diese, die die Aura von Steve Beaton als den „Bronzed Adonis“ begründeten. Dem lässigen, charmanten Schnauzbartträger mit dem gewissen Sexappeal. Wer in den 80er und 90er Jahren aufgewachsen ist, erkennt frappierende Ähnlichkeiten mit TV-Ikone „Magnum“ Tom Selleck. Auch optische Parallelen zum „Schönen René“, der im Sommer verstorbenen deutschen Box-Legende René Weller, sind unverkennbar.

Heute, über 30 Jahre nach dem legendären Whirlpool-Aufritt ist aus der Freundin längst Beatons Ehegattin geworden. Seine dunkle Lockenpracht ist einem modischen grauen Kurzhaarschnitt gewichen.

Und dennoch macht Beaton seinem Spitznamen, den er zu Beginn seiner Karriere von einem Kommentator bekam, immer noch alle Ehre. Die charmante Lässigkeit ist geblieben, genauso wie das Goldkettchen, das auch bei seiner 33. WM-Teilnahme in Folge um seinen braungebrannten Hals hängt.

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Dabei hat er erst vor wenigen Tagen in einem Interview mit dem Guardian betont, dass er noch nie künstliches Licht an seinen Körper gelassen habe.

„Ich war noch nie in meinem Leben auf einer Sonnenbank“, sagte der 59-Jährige. Die Bräune sei echt, stellt er klar. Schließlich habe er schon häufiger Urlaub auf den Kanaren gemacht.

Und da er schon mal auf seine bronzene Bräune angesprochen wurde, hat er auch gleich mit einem weiteren Gerücht aufgeräumt. „Ich habe nie eine Dauerwelle gehabt. Das Haar hat sich von selbst so gekräuselt“, versicherte er.

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Dass er es in seiner gesamten Karriere mit dem Darts-Training noch nie so genau genommen hat, das stimme allerdings. „Ich war noch nie ein Trainingsweltmeister“, sagte er. Und auf die Frage, wie lange er am Board stehe, antwortete Beaton: „Wahrscheinlich eine halbe bis ganze Stunde am Tag.“ Zum Vergleich: Phil Taylor trainierte zu seinen erfolgreichsten Zeiten elf Stunden täglich, Gary Anderson immerhin noch acht.

Beatons Training sah anders aus. Selbst in früheren Zeiten, als er erfolgreicher war als heute, sei er regelmäßig zum Training in den Pub gegangen. „Man übt zwar eine Stunde am Tag, aber es ist erstaunlich, wie oft man das Training unterbricht, sich einen Drink holt und wieder zurückkommt“, erinnerte er sich.

Dass er dennoch sein Gewicht halten konnte und auch mit 59 noch austrainiert wirkt, liegt daran, dass er bis heute täglich an seiner Kondition arbeitet: „Wenn ich zu Hause bin, fahre ich meistens mit meinem Fahrrad ins Fitnessstudio. Das sind wahrscheinlich 10 bis 15 Meilen. Dann schwimme ich 45 Minuten, fahre mit dem Rad nach Hause und esse zu Mittag.“

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Nur so könne er sich immer noch auf den Beinen halten. „Wenn ich das nicht täte, würde ich jetzt nicht mehr spielen“, sagte er.

Darts-WM verliert einen der letzten Vertreter einer vergangen Ära

Seine größten Erfolge liegen schon ein paar Jahrzehnte zurück. Das Halbfinale von 1993 hatte er gegen Alan Warriner zwar verloren. Doch drei Jahre später holte er sich den Weltmeister-Titel des früheren PDC-Konkurrenzverbands BDO. Und es hätte noch ein weiterer dazu kommen können. „Im Jahr darauf hätte ich es wieder gewinnen müssen. Aber ich habe im letzten Leg gegen Marshall James verloren“, erinnerte er sich.

Das ist alles schon über ein Vierteljahrhundert her. Doch mithalten kann er immer noch. Die Liste der Gegner, die er in den vergangenen Jahren schlagen konnte, trägt klangvolle Namen: Luke Humphries, Dave Chisnall, Nathan Aspinall, Peter Wright. Vor zwei Jahren war er im Duell der Ally-Pally-Lieblinge auch noch gegen Fallon Sherrock siegreich.

Dennoch kam Beaton bei den Titelkämpfen des Verbandes PDC, wohin er 2001 wechselte, noch nie ins Viertelfinale.

Seiner Popularität tat das keinen Abbruch. Das „letzte wettkampferprobte Bindeglied zu den rauchigen Goldenden Zeiten des Oche“, wie ihn der Guardian nennt, wurde auch in diesem Jahr bei seinem Auftaktspiel frenetisch gefeiert. Dabei waren viele Fans im Ally Pally noch gar nicht geboren, als Beaton seine erfolgreichste Zeit hatte.

Sein Auftaktgegner Wessel Nijman konnte einem leidtun. Er wurde teilweise ausgebuht, als er ans Oche trat.

Nach seinem Sieg ließ Beaton dann die Bombe platzen. „Es ist großartig, wenn du jung bist. Aber mittlerweile ist es sehr kräftezehrend. Ich bin 30 Jahre verheiratet und meine Frau sieht mich kaum“, erklärte er seinen Rücktritt zum Jahresende 2024.

Bis es soweit ist, würde er gerne noch den einen anderen Gegner ärgern. Am Tag vor Heiligabend ist er mit Daryl Gurney verabredet.