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Darts-WM 2024: "WM-Titel schon ein Thema" - warum Pietreczko auf sich setzt und mit Buhrufen rechnet

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Darts-WM 2024: "WM-Titel schon ein Thema" - warum Pietreczko auf sich setzt und mit Buhrufen rechnet

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WM-Titel? Darum setzt Pikachu auf sich

Zum ersten Mal in seiner Karriere wird Ricardo Pietreczko bei der Darts-WM spielen. Im SPORT1-Interview spricht er über seine Ziele, seine Entspanntheit und den deutschen Darts-Hype.
Ricardo Pietreczko steht vor seinem Debüt im Ally Pally - und einem herausfordernden Erstrunden-Duell. Die Erfahrung vom Grand Slam of Darts kann eine entscheidende Hilfe sein.
Zum ersten Mal in seiner Karriere wird Ricardo Pietreczko bei der Darts-WM spielen. Im SPORT1-Interview spricht er über seine Ziele, seine Entspanntheit und den deutschen Darts-Hype.

Bei der anstehenden Darts-WM (ab 15. Dezember live bei SPORT1) wird Ricardo Pietreczko zum ersten Mal in seiner Karriere, im Ally Pally ans Oche treten. Es ist der Lohn für eine starke Saison, die „Pikachu“ in diesem Jahr gespielt hat.

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In Hildesheim gewann er überraschend das Pro-Tour-Event - als erst zweiter Deutscher überhaupt. Diesen Höhenflug will Pietreczko nun auch in London fortsetzen.

Vorab schickte der 29-Jährige im SPORT-Interview eine Kampfansage an die Konkurrenz, denn er hat große Ziele. Zudem spricht er über den deutschen Darts-Hype und ein mögliches Duell mit Luke Humphries.

SPORT1: Hallo Herr Pietreczko, die Darts-WM startet für Sie in wenigen Tagen. Kribbelt es bei Ihnen schon?

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Ricardo Pietreczko: Auf jeden Fall. Die WM ist der Höhepunkt, wo man als Sportler hin will. Wir werden mal schauen, wie weit ich kommen werden.

WM-Titel? Kampfansage von deutscher Darts-Hoffnung

SPORT1: Für Sie ist es Ihre allererste Teilnahme. Was haben Sie sich für ein Ziel gesetzt?

Pietreczko: Ich bin ganz ehrlich: Ich fahre immer zu einem Turnier, um es zu gewinnen. Deswegen ist bei mir der WM-Titel im Kopf schon ein Thema. Wenn man nämlich auf ein Turnier geht und nichts gewinnen will, hat man in meinen Augen irgendetwas falsch gemacht.

SPORT1: Diese Einstellung dürfte Sie von dem einen oder anderen Spieler unterscheiden.

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Pietreczko: Bestimmt, aber ich glaube, dass keiner in der ersten Runde rausfliegen will. Oder wenn er in der dritten Runde steht, plötzlich sagt: Das reicht jetzt aber auch und verliert daher absichtlich. Das kann ich mir nicht vorstellen. Jeder, der zur WM fährt, will immer alles geben und wenn am Ende der WM-Titel rausspringt, dann ist es so.

SPORT1: Sie wirken recht entspannt. Ändert sich das noch bis zum Match? Und wie ist Ihr Zeitplan bis dahin?

Pietreczko: Ich bin von Natur aus entspannt und war noch nie der aufgeregte Typ. Bis zur WM stehen noch viele Interviews an und ich werde natürlich noch viel trainieren bis dahin.

Pietreczko träumt von 14 deutschen WM-Teilnehmern

SPORT1: Gibt es in der Vorbereitung bestimmte Dinge, auf die Sie achten?

Pietreczko: Ich habe eigentlich keine besondere Routinen. Ich gehe ins Bett, wenn ich müde bin, und esse das, worauf ich Bock habe. (lacht) Ich mache jetzt vor der WM aber nichts anders als bei anderen Turnieren. Ich glaube, dass wenn man sich auf ein Turnier zu sehr versteift, es ziemlich schnell nach hinten losgehen kann. Denn wenn man das ganze Jahr nur für die WM spielt und es da dann nicht funktioniert, kann es für den Kopf sehr schwierig werden.

SPORT1: Zum ersten Mal sind bei der WM fünf Deutsche mit dabei. Merken Sie, dass der Hype jetzt nochmal größer ist als ohnehin schon?

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Pietreczko: Als Deutscher bei der WM mitzuspielen, ist immer etwas Schönes. Gerade weil wir mit „Gaga“ und Martin mittlerweile zwei gesetzte Spieler haben. Für die anderen ist es immer noch ein harter Kampf, sich für die WM zu qualifizieren. Zudem haben wir junge Talente wie Niko Springer und Nico Kurz, die den Sprung zur WM schaffen können bzw. schon geschafft haben. Es werden also immer mehr. Vielleicht gibt es irgendwann mal zehn, zwölf oder gar 14 deutsche WM-Starter. Aber auch das Drumherum wächst, was ich gerade durch meine WM-Teilnahme extrem merke. Es ist einfach etwas Besonders.

Nach Greaves-Match: „Pikachu“ zieht Schlüsse aus Buhrufen

SPORT1: Sie treffen in der ersten Runde auf Mikuru Suzuki, die eine von zwei Frauen im Turnier ist. Was ist sie für eine Spielerin?

Pietreczko: Ich kenne Miku sehr gut. Wir mögen uns auch bzw. ich mag sie sehr. Ob sie mich mag, weiß ich nicht. (lacht) Wir haben 2017 in Japan schonmal gegeneinander gespielt. Daher weiß ich, was sie kann. Es wird mit dem Publikum aber nicht so leicht werden, weil sie sie sehr wahrscheinlich mehr unterstützen werden und ich den einen oder anderen Buhruf wieder abbekommen werde.

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SPORT1: Sie haben vor Kurzem damit erste Erfahrung gesammelt, als Sie gegen Beau Greaves gespielt haben. Inwiefern kann diese Erfahrung jetzt bei der WM helfen?

Pietreczko: Es hat mir sehr viel gebracht, weil es eine andere Erfahrung war, mal nicht der Publikumsliebling zu sein. Es war für mich das erste Mal. Ich glaube, dass ich daraus meine Lehren gezogen habe.

SPORT1: Können Sie das etwas spezifizieren? Also, was würden Sie spieltechnisch anders machen und wie würden Sie mit Publikum umgehen?

Pietreczko: Spieltechnisch würde ich gar nichts ändern, weil ich habe mein Spiel weitergespielt und das hat auch gut funktioniert. Beim Umgang mit dem Publikum werde ich auf der Bühne spontan schauen, wie ich reagiere. Ich bin schon immer ein spontaner Typ, von daher lasse ich mich selber überraschen, was dort los sein wird.

SPORT1: Sie gehen als Favorit in das Match mit Suzuki. Nehmen Sie diese Rolle an?

Pietreczko: Sehr gerne. (lacht) Ich muss aber mal schauen, wie ich diese Rolle handeln kann. Ich werde aber so oder so mein Bestes geben.

WM-Favorit? „Wäre blöd, wenn ich Humphries nenne“

SPORT1: In der zweiten Runde wartet dann Callan Rydz. Wie schätzen Sie ihn ein?

Pietreczko: Das muss ich dann mal schauen, denn ich schaue eigentlich immer nur von Match zu Match. Klar weiß ich aber durch die Auslosung, dass ich auf Rydz treffen würde, wenn ich in der ersten Runde gewinne. Ich glaube, dass er zurzeit in einem kleinen Formtief ist. Vielleicht kann ich das zu meinem Vorteil nutzen.

SPORT1: Und danach wäre es im Anschluss möglicherweise Luke Humphries, der als Favorit auf den Titel gilt. Ist er das auch für Sie oder wer ist Ihr Favorit?

Pietreczko: Ich muss sagen: Es wäre blöd, wenn ich jetzt Luke Humphries nennen würde, weil ich in der dritten Runde auf ihn treffen könnte. Das hört sich jetzt arrogant an, aber mein größter Favorit bin ich. Ohne diese Erwartung bräuchte ich bei der WM nicht antreten. Ich weiß, dass Luke Humphries in der dritten Runde warten könnte, hätte aber auch kein Problem damit, wenn er schon in der zweiten Runde ausscheidet. Ich gebe mein Bestes und mir ist es egal, wer dort auf der Bühne steht, denn am Ende will ich gewinnen.

Pietreczko entspannt dank Hildesheim-Titel

SPORT1: Woher kommt diese Entspanntheit bzw. auch dieses Selbstverständnis?

Pietreczko: Ich glaube, dass es gerade durch den European-Tour-Erfolg in Hildesheim kommt. Ich habe dort gezeigt, dass ich die größten Spieler wie Michael van Gerwen oder Peter Wright schlagen kann. Da kommt auch diese Lockerheit her, weil ich einfach weiß, dass ich sie schlagen kann. Ich bin einfach eine Wundertüte. (lacht)

SPORT1: Sie haben sich bestimmt Ihre Auslosung genau angeschaut. Haben Sie dort schon gerechnet, wie weit es gehen könnte?

Pietreczko: Das ist eine interessante Frage. Wir haben im Bekanntenkreis eine Tipprunde für die WM, bei dem man die Halbfinalisten tippen muss. Daher musste ich den Turnierplan sowieso studieren, aber ich habe ihn sofort wieder aus dem Gedächtnis gelöscht. Wenn es um mein Viertel geht, ist es mir relativ egal, wer mein Gegner sein könnte. Ich schaue nur von Spiel zu Spiel, weswegen ich nicht mehr sagen könnte, auf wen ich im Achtel- oder Viertelfinale treffen könnte.

SPORT1: Kurze Nachfrage: Haben Sie sich im Tippspiel dann auch als Sieger getippt?

Pietreczko: Muss ich ja. (lacht)

So bereitet sich Pietreczko auf die Darts-WM 2024 vor

SPORT1: Sie sind zum ersten Mal im Ally Pally. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Pietreczko: Auf die Atmosphäre. Ich habe nämlich keine Ahnung, wie sie ist, denn ich war auch noch nie als Fan da. Ich will gerne meine Erfahrung selber machen. Deswegen habe ich auch keinen vorher gefragt, wie es dort ist. Ich werde auch vorher nicht in die Halle gehen, sondern erst als Spieler.

SPORT1: Sie fliegen am 18. Dezember nach London. Wie laufen die letzten Tagen vorher noch ab?

Pietreczko: Ich werde in der Woche davor noch trainieren und Turniere spielen, die ich vorher auch gespielt habe. Hauptsache der Arm bleibt in der Bewegung.

SPORT1: Wie machen Sie das organisatorisch, wenn Sie die erste Runde überstehen sollten?

Pietreczko: Ich habe erstmal mein Zimmer bis zum 24. Dezember gebucht, also bis zum Ende der zweiten Runde. Wenn ich aber vorher raus fliege, dann fliege ich wahrscheinlich früher wieder heim. Der Rückflug ist bisher aber noch nicht gebucht. Wir werden mal schauen, wie weit ich komme, und dann muss ich mit dem Hotel reden, falls ich die zweite Runde überstehen, ob ich das Zimmer verlängern kann.

SPORT1: Wer fliegt mit Ihnen nach London? Und wie viele Anfragen für Tickets gab es?

Pietreczko: Meine Eltern kommen mit wie auch mein bester Freund und meine Freundin. Und auch ein paar Teamkollegen von mir werden kommen. Ich hatte sehr viele Ticketanfragen und bin da nicht hinterhergekommen. Ich darf aber nur eine begrenzte Anzahl an Leuten mitnehmen, weswegen es ein bisschen schwierig ist.