Bei der Darts-WM 2024 (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1) rückt die Titelentscheidung immer näher - und schon jetzt kann man sagen: Dieses Turnier ist an Spannung kaum zu überbieten. Schon vor dem Ende der Achtelfinalphase sind sieben Spieler, die in der Top-10 der PDC Order of Merit geführt werden, raus. Darunter auch Weltmeister Michael Smith!
Das ultimative Duell der Generationen
Und doch setzt das Event im Ally Pally jetzt nochmal einen drauf. Am Samstagabend kommt es zum ultimativen Duell der Generationen! Wenn Altmeister Raymond van Barneveld mit seinen 56 Jahren und der 16 Jahre alte Super-Youngster Luke Littler aufeinandertreffen (21.45 Uhr LIVE auf SPORT1), liegen nicht nur 40 Jahre zwischen den Kontrahenten. Vielmehr trifft eine lebende Darts-Ikone auf die - wahrscheinliche - Zukunft des Sports.
Selbst der legendäre Phil Taylor hatte sich in puncto Littler vor dem Turnier schon festgelegt: „Ich gehe davon aus: Er wird einer der besten Spieler aller Zeiten sein.“ Danach schob er noch einen verbalen Ritterschlag hinterher: „Er ist der beste Teenager, den ich je in meinem Leben gesehen habe.“
Luke Littler wird zur WM-Sensation
Der so Hochgelobte scheint von diesen Aussagen beflügelt worden zu sein. Littler, in der Darts-Welt als „The Nuke“ bekannt, hat sich bereits zur großen Sensation des Turniers aufgeschwungen. Gleich im ersten Match ließ er Christian Kist mit einem Drei-Dart-Average von 106,12 Punkten nicht den Hauch einer Chance. Bislang steht er damit immer noch auf Rang zwei bei diesem Turnier. Lediglich der gegen Michael van Gerwen ausgeschiedene Stephen Bunting konnte diesen Wert in Runde zwei mit 107,28 Punkten toppen. (SERVICE: PDF-Spielplan zur Darts WM 2024 zum Herunterladen)
Auch in den folgenden Duellen gab er sich mit Averages jenseits der 90-Punkte-Marke keine Blöße und flog bei seiner allerersten Weltmeisterschaft förmlich in die Runde der letzten 16. Gerade einmal zwei Sätze gab er bis zu diesem Zeitpunkt ab. Dabei wirkt der Teenager immer so cool, als hätte er schon zigmal auf der größten Bühne des Darts-Sports gestanden.
Ob er diese Lockerheit nun aber auch gegen van Barneveld zeigen kann, steht in den Sternen. Immerhin bezeichnete der junge Engländer seinen Gegner auf X vor dem Match selbst als Legende.
Dazu postete er ein Video von sich, wie er im Alter von drei Jahren auf eine Dartsscheibe wirft und nach dem Wurf den berühmten Barney-Jubel imitiert, mit dem der Niederländer seinen Titel bei der WM 2007 feierte. „13 Jahre später spiele ich selbst gegen die Legende im Achtelfinale auf der größten Bühne überhaupt“, schrieb er dazu.
Barney ist heiß auf das Duell mit Littler
Aber auch für van Barneveld ist das Duell mit dem Teenager ein besonderes Match. „Mit 16 habe ich noch Lego gespielt“, sagte die aktuelle Nummer 29 der PDC Order of Merit nach seinem Drittrundensieg gegen Jim Williams, als er auf den kommenden Gegner angesprochen wurde. Als „Barney“ übrigens 2007 seinen fünften und bislang letzten WM-Titel (vier BDO-Titel, ein PDC-Titel) holte, war Littler noch nicht einmal geboren. Erst 20 Tage später erblickte „The Nuke“ das Licht der Welt.
Doch trotz vieler Ablenkungen „wie iPads, iPhones, X-Box und all diesen Dingen“ habe sich Littler für diesen Weg entschieden. „Und wenn ich Luke Littler spielen sehe, sehe ich einen jungen Michael van Gerwen“, verglich van Barneveld seinen Konkurrenten in einer Pressekonferenz mit einem der größten Namen der Darts-Geschichte. Daher „kann ich es nicht erwarten, gegen diesen Jungen zu spielen“, war er bei SPORT1 voller Vorfreude.
Barney gegen Littler? MvG legt sich fest
MvG selbst jedoch glaubt nicht an einen weiteren Coup des Youngsters. Zwar hoffe er auf dieses Duell, sagte „Mighty Mike“ vor van Barneveld Drittrundenmatch, fügte aber auch hinzu: „Obwohl ich denke, dass Raymond ihn zerstören wird, da er zu viele Qualitäten und zu viel Erfahrung hat.“
Zudem sei er selbst talentierter gewesen als der nun vielgepriesene Littler. „Er ist ein talentierter Spieler, aber er hat eine kleine Sache am Ende seines Wurfes, die mir nicht gefällt.“
Barney erinnert sich an die Vergangenheit
Van Barneveld wird sich von diesen Aussagen jedoch nicht zur Überheblichkeit verleiten lassen. Immerhin sei es nicht einfach, gegen ihn zu spielen, „da er so jung ist“.
Dabei erinnert sich der Mann aus Den Haag an die BDO-WM 2006. Er verlor im Finale gegen den damals 21 Jahre alten Jelle Klaasen. Die Zuschauer standen in diesem Match geschlossen hinter dem Youngster und schrien dessen Namen. „Vielleicht brauche ich Ohrstöpsel“, sagte er daher scherzhaft bei SPORT1 auf das Littler-Spiel angesprochen.
Ob er diese wirklich benötigt, das wird sich am Abend im Ally Pally zeigen. Die Zuschauer dürfen sich im Achtelfinale auf jeden Fall schon auf eines der größten Spiele dieser Weltmeisterschaft freuen. Und vielleicht geht es ein in die Darts-Geschichte als der Moment, in dem sich Vergangenheit und Zukunft die Hand gereicht haben.