Die Darts-Weltmeisterschaft im Alexandra Palace ist das Größte, was man in dem Sport erreichen kann. Wenn man dort als Spieler auch noch erfolgreich ist, bedeutet dies allerdings, immer wieder Opfer zu bringen. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)
24.000 km für den WM-Traum
Was Matt Campbell in diesem Jahr auf sich nimmt, ist allerdings außergewöhnlich. Der Kanadier steht überraschend zum ersten Mal in seiner Karriere in der dritten Runde, wird also auch nach Weihnachten noch im Ally Pally vertreten sein.
Möglich gemacht hat das ein überzeugender 3:2-Sieg gegen James Wade. Diesen Erfolg, den größten seiner bisherigen Profilaufbahn, fuhr der „Ginja Ninja“ am vergangenen Dienstag ein.
Campbell trifft auf Darts-Sensation Littler
Am folgenden Tag machte er sich schon wieder auf den Weg nach Hause – rund 6000 Kilometer über den Atlantik. Campbell stammt aus der Provinz Ontario, flog von London nach Toronto.
Kurz vor seinem Drittrundenmatch nach Weihnachten gegen Sensations-Teenager Luke Littler geht es wieder nach Europa. Den 25. Dezember hatte sich der 34-Jährige für die Reise ausgesucht.
Mit dem abschließenden Flug nach seinem Ausscheiden - wann auch immer das sein wird - wird er insgesamt rund 24.000 Kilometer zurückgelegt haben.
Weihnachtsessen? „Hoffentlich chinesisch“
Über Weihnachten in England bleiben? Kam für ihn nicht in Frage, auch wenn das lange Reisen möglicherweise hinsichtlich Vorbereitung und Stressfaktor gewisse Nachteile mit sich bringt.
„Zeit mit der Familie ist das, was ich am meisten brauche. Also ist das okay“, betonte der Vater von drei Kindern. An den besinnlichen Tagen will er sich möglichst entspannen.
„Hoffentlich chinesisch, weil ich will nicht kochen an Weihnachten“, scherzte Campbell auf die Frage, was bei seiner Familie aufgetischt wird.
Campbell hofft auf nächsten Schritt
Zumindest werden die Reisestrapazen von der PDC monetär gelindert. 25.000 Pfund kassiert Campbell für seinen Einzug in die dritte Runde. Der finanzielle Aspekt ist ihm aber nicht so wichtig.
„Es spielt keine Rolle in meinem Kopf, weil ich meine Tourkarte für nächstes Jahr bereits sicher habe. Das Geld spielt keine Rolle, ich weiß, zu was ich in der Lage bin und ich werde weiter darauf hinarbeiten, an den großen Turnieren wie dem Matchplay, World Grand Prix usw. dabei zu sein. Es war nur der nächste Schritt“, sagte der Mann aus Übersee auf SPORT1-Nachfrage über seinen Fokus auf die sportlichen Ziele.
Ob ihm die Freude über seinen Erfolg den Ärger über die lange Strecke, die er insgesamt viermal zurücklegen muss, überwiegt?
„Der Flug nervt - aber ja, es ist eine sehr aufregende Zeit“, hält Campbell fest.