Luke Littler ist die Sensation der bisherigen Darts-WM - doch ein erfahrener Kollege ist in Sorge, dass der Hype dem 16-Jährigen nicht guttun wird.
„Ihr habt ihn absolut zerstört“
“Lasst den Jungen in Ruhe Darts spielen...”, ermahnte Gary Anderson am Freitagabend die Medien bei einer Pressekonferenz. Er befürchtet, dass es Littler im schlimmsten Fall ergehen könnte wie einem anderen hoch gehandelten Talent. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)
Josh Rock? ”Ihr habt ihn zerstört”
Anderson könnte der nächste Gegner von Littler sein, vorausgesetzt die Littler-Show geht gegen Altmeister Raymond van Barneveld in die nächste Runde und Anderson gewinnt sein Match gegen Brendan Dolan. Vor dem möglichen Duell nahm der schottische Ex-Weltmeister die Medien in die Pflicht, was den Umgang mit Littler angeht.
Man habe bereits Josh Rock um zwei bis drei Jahre zurückgeworfen. “Ihr habt ihn absolut zerstört”, klagte der 53-Jährige auf der Pressekonferenz. Der 22 Jahre alte Rock, Junioren-Weltmeister von 2022, ist bei der diesjährigen WM in Runde 2 gegen Barry van Peer ausgeschieden.
Littler sei, genau wie Rock, ein fantastischer Spieler, erklärte Anderson. Ihn störe aber, dass Littler so viele Pressetermine habe: “Lasst den Jungen in Ruhe Darts spielen. Ich war vorhin bei ihm und die Kameras waren auf ihn gerichtet, er hatte einen Pressetermin nach dem anderen. Lasst den Jungen in Ruhe Darts spielen.”
Man solle nicht zu viel Druck auf Littler ausüben und ihn den Moment genießen lassen. Leichter gesagt als getan, sollte der Youngster tatsächlich ins Viertelfinale einziehen, wird das Medieninteresse sicherlich nicht geringer werden. Der aktuelle Wirbel um ein unbedachtes Foto Littlers mit der englischen Sun ist auch schon ein Vorgeschmack, dass die Begehrlichkeiten Schattenseiten haben.
Anderson gönnt sich Sky-Retourkutsche
Wie es ist, als Dartsspieler im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit zu stehen, weiß Anderson selbst zur Genüge. Direkt nach seinem Drittrundensieg gegen Boris Krcmar konnte er sich einen Seitenhieb gegen Sky nicht verkneifen. „Was mich antreibt? Sky“, sagte er bei Sky Sports und fügte hinzu: „Dass sie sagen, dass ich am Ende bin. Pech für euch, ich bin noch nicht fertig.“
Damit reagierte die aktuelle Nummer 21 der PDC Order of Merit auf die wiederholten Berichte des englischen TV-Senders, dass der „Flying Scotsman“ nicht mehr zur absoluten Spitze zähle. Seit Jahren schon ärgert er sich darüber. Nun hat er die Chance für eine kleine Retourkutsche genutzt. Sollte ihm der große Coup gelingen und er sich zu seinem dritten WM-Titel werfen, würde er diese Berichte wohl endgültig verstummen lassen.