Psychospielchen im Halbfinale der Darts-WM!
Van Gerwen fährt Journalisten an
Im zweiten Spiel zwischen Dimitri Van den Bergh und Michael van Gerwen kam es im dritten Satz zu kuriosen Szenen.
„Mighty Mike“ stellte seine Fußspitzen beim Wurf des Gegners vorsätzlich auf den roten Bereich des Teppichs, auf dem der Werfer steht. Eigentlich soll sich der Wartende hinter der Linie aufhalten. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
Doch der Niederländer hielt sich nicht daran, was Van den Bergh sichtlich störte. Der Belgier, der insgesamt einen komplett gebrauchten Abend erwischte, setzte bei 301 Punkten Rest im ersten Leg des Satzes vor dem zweiten Dart neu an, vor dem dritten Dart drehte er sich dann sogar zu van Gerwen um und sagte etwas zu ihm. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)
„Ich habe keine Ahnung, was sein Problem ist“
Nach dem Match konnte sich der Niederländer das Verhalten seines Kontrahenten nicht so recht erklären. „Ich habe keine Ahnung, was sein Problem ist. Man muss sich auf sich selbst und das eigene Spiel konzentrieren. Das ist das, was ich gemacht habe“, sagte er im Siegerinterview bei Sky Sports zu dieser Szene, fügte aber auch vielsagend hinzu: „Er hat wahrscheinlich gesagt, dass ich gestampft habe, aber er hat das Spiel verloren. Irgendwas musste er ja sagen.“
Später auf der Pressekonferenz der PDC wurde er noch deutlicher in Richtung seines Gegners. „Er hat sich über irgendwas beschwert. Aber ich hätte auch gejammert, wenn ich gespielt hätte wie er.“
Und auch mit einem Journalisten legte sich van Gerwen an. Ein Medienvertreter der britischen Zeitung Sun hatte sich nach dem fehlenden Abstand erkundigt, ehe der Niederländer genervt entgegnete: „Das ist nicht wahr. Er sagte, ich hätte getrampelt.“
Van Gerwen weist Journalisten zurecht
Es war der Auftakt zu einer Wutrede. „Was willst du von mir? Du bist doch kein Idiot, du stellst bewusst diese Fragen. Nur um wieder eine Geschichte daraus zu machen“, fuhr MvG den Fragensteller an. Er forderte den Briten auf, sich besser zu informieren, bevor er etwas wissen wolle.
„Schau doch einmal das Spiel und hör nicht nur hin, was im Fernsehen erzählt wird“, polterte „The Green Machine“ weiter. Die provokante Nachfrage des Journalisten, ob der Darts-Superstar absichtlich getrampelt hätte, beantwortete dieser ironisch mit „ja, na klar.“
Van Gerwen wollte das Thema damit beenden, doch der Pressesprecher der PDC versuchte, ihm klarzumachen, worauf der Medienvertreter hinauswollte. Nach einem kurzen Austausch ergänzte der Niederländer: „Schau meine letzten 50 bis 100 Spiele an, da wirst du keinen Unterschied bei mir sehen. Wenn ich getrampelt hätte, hätte ich es dir schon gesagt. Mich interessiert das einen Scheißdreck.“
Darts-WM: Van den Bergh unterbricht Wurf
Schon während des Matchs nahm van Gerwen die Szene nicht ernst, machte lediglich eine kurze Grimasse, aber keinerlei Anstalten, seine Position zu verändern. Van den Bergh schüttelte kurz den Kopf und warf dann weiter.
Allerdings ließ er sich in der Folge teils aufreizend viel Zeit. Vor dem anschließenden Leg blieb Van den Bergh über zehn Sekunden stehen, bevor er ans Oche trat. Noch länger dauerte es bei seiner zweiten Aufnahme. Das brachte wiederum van Gerwen auf die Palme, der etwas zu seinem Gegner sagte und anschließend den Kopf schüttelte. (DATEN: Spielplan der Darts WM 2023)
Am Ende ließ sich MvG nicht beirren, und fegte einen teilweise neben sich stehenden Van den Bergh mit 6:0 vom Oche. Im Finale trifft er am Dienstag auf Michael Smith, der den Deutschen Gabriel Clemens mit 6:2 bezwang.