Michael Smith am Ziel seiner Träume!
Weltmeister Smith entschuldigt sich
Der Engländer ist nach einem historischen Finale bei der PDC-WM 2023 erstmals Darts-Weltmeister. Der „Bully Boy“ schlug Topfavorit Michael van Gerwen mit 7:4 (1:3, 3:1, 3:1, 0:3, 2:3, 3:1, 3:2, 3:1, 3:0, 2:3, 3:2) in Sätzen. (DATEN: Alle Ergebnisse der Darts WM 2023)
„Es hört sich großartig an - Weltmeister. Ich habe endlich eine Chance genutzt, die ich nicht verdient habe. Ich möchte mich bei Michael entschuldigen, ich war schon in der gleichen Situation“, reagierte Smith im ersten Moment emotional.
Auf dem Weg zu seinem erstem Gewinn der Sid Waddell Trophy und eines Preisgelds von 500.000 Pfund warf er im dritten Leg des zweiten Satzes einen Neun-Darter.
„Ich habe ihm den Handschlag gegeben, als er den neunten Dart verpasst hat. Dann habe ich versucht, mich wieder zu fokussieren – und es hat funktioniert. Es sollte einfach so sein“, berichtete Smith bei SPORT1, wie er das historische Leg erlebt hat.
Van Gerwen gibt zu: „Er hat brillant gespielt“
„Darts is coming home“ schallte es in der Schlussphase der Partie durch den Alexandra Palace, kurz darauf hob Smith die bedeutendste Trophäe des Darts-Sports in die Luft. Er war überwältigt von seinen Emotionen. „Abgesehen von der Geburt meiner Kinder war das der größte Moment meines Lebens“, erklärte er im Siegerinterview.
Smith spielte über elf Sets einen Drei-Dart-Average von 100,87 Punkten, sein Kontrahent kam auf 99,58 Punkte. Der Brite, der England den ersten WM-Titel seit Rob Cross 2018 bescherte, versenkte 47,3 Prozent seiner Versuche auf Doppel (26/55). „The Green Machine“ traf 20 von 52 Würfen auf die Checkout-Felder (38,5 Prozent).
„Ich hatte meine Chancen“, meinte van Gerwen und erwies sich als fairer Verlierer: „Er hat brillant gespielt.“
Smith klettert an die Spitze der Weltrangliste
Damit übernahm Smith auch erstmals in seiner Karriere die Nummer eins der Order of Merit, der Weltrangliste im Darts. Er belegt Platz eins vor dem entthronten Peter Wright und van Gerwen. Gerwyn Price rutschte auf Rang vier ab. (SERVICE: Wer ist der beste Dartsspieler der Welt? Die Order of Merit)
Im dritten Anlauf klappte es für Smith. Zuvor hatte der 32-Jährige zwei Finals verloren, 2019 klar gegen van Gerwen und 2022 auf dramatische Art und Weise gegen Peter Wright.
Der Niederländer verpasste seinen vierten WM-Titel bei der sechsten Endspielteilnahme. Dabei war MvG aufgrund seines überragenden Jahres mit vier Major-Titeln und seiner Vorleistungen im Turnier - er hatte weder im Viertel- noch im Halbfinale einen Satz verloren - klar favorisiert. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
„Bully Boy“ mit Big Point im siebten Satz
Nebenbei sorgten Smith und van Gerwen auch noch für einen 180er-Rekord bei der WM. Insgesamt fiel die maximale Aufnahme 901 Mal im Turnierverlauf. Zuvor lag die Bestmarke bei 880 perfekten Aufnahmen aus dem Jahr 2018.
Die Vorentscheidung fiel im siebten Satz. MvG hatte mit 2:0 in Legs die Nase vorne, doch Smith drehte den Durchgang zu seinen Gunsten. Es war die Fortsetzung von vier Set-Gewinnen in Folge.
Nachdem der Niederländer auch in Satz elf 2:0 vorne war und nach dem Verkürzen auf 4:6 noch einmal hoffen durfte, sicherte sich der „Bully Boy“ wieder den Satz mit 3:2 - und den Titel. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)