Das WM-Märchen von Gabriel Clemens ist beendet!
Smith stoppt Clemens‘ Sensationslauf
Der Deutsche Darts-Star scheiterte im Halbfinale der PDC-Weltmeisterschaft 2023 (Finale der Darts-WM am Dienstag ab 18 Uhr LIVE bei SPORT1) an Michael Smith. Der Engländer setzte sich mit 6:2 (3:2, 2:3, 3:2, 2:3, 3:0, 3:2, 3:2, 3:1) in Sätzen durch und zog damit zum dritten Mal ins Finale ein. Dort spielt er am Dienstagabend wie schon 2019 gegen Michael van Gerwen, der Dimitri Van den Bergh mit 6:0 abfertigte.
Clemens hingegen kann den Alexandra Palace erhobenen Hauptes verlassen. Der „German Giant“ schaffte es als erster Deutscher überhaupt, die Runde der letzten 16 zu überstehen. (DATEN: Spielplan der Darts WM 2023)
Auch gegen den „Bully Boy“ hat sich der 39-Jährige nicht viel vorzuwerfen. Er lieferte dem Weltranglistenvierten aus England lange Zeit einen harten Kampf.
Smith zeigt Weltklasse-Darts
Smith war an diesem Tag jedoch hervorragend aufgelegt und Clemens in beinahe allen Bereichen überlegen. Er spielte fünf Highfinishes und zeigte sich im Scoring deutlich konstanter. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
Am Ende standen beim Engländer 101,85 Punkte pro Aufnahme und 43,1 Prozent Doppelquote (22/51) zu Buche. Clemens konnte sein Niveau aus dem Viertelfinale, als er Gerwyn Price mit 5:1 bezwungen hatte, nicht ganz halten und kam auf einen Drei-Dart-Average von 96,98 Punkte sowie 45,5 Prozent im Checkout (15/33).
Dem deutschen Rekord von elf 180ern in einem WM-Match setzte der „Bully Boy“ sensationelle 19 entgegen.
„Smith hat sehr gut gescort und hat mich immer wieder vor schwierige Aufgaben gestellt“, fasste Clemens bei SPORT1 das Match zusammen: „Er hat mit mich 180ern und 140ern bombardiert. Der bessere Spieler hat heute einfach gewonnen.“
Einer Chance trauerte er ein wenig hinterher: „Ich war gar nicht so schlecht im Spiel, dafür dass er so gut gespielt hat. Eine Chance hatte ich bei 116 Punkte, ihm einen Satz zu klauen.“
Furioser Start - Neun-Darter in Reichweite
Der Start in die Partie war äußerst furios. Smith, der das Ausbullen gewonnen hatte, entschied den ersten Durchgang mit einem Average von gut 110 Punkten und dem ersten Highfinish (106 Punkte) mit 3:2 für sich.
Er spielte im zweiten Leg sechs perfekte Pfeile, Clemens im dritten. Insgesamt gab es in Durchgang eins bereits sechs 180er. Der Deutsche hielt mit über 102 Punkten pro Aufnahme gut dagegen.
Set zwei begann ungünstig für den „German Giant“. Der Engländer spielte zwei Elf-Darter in Folge und sicherte sich damit das erste Break des Matches. Doch Clemens bewahrte die Ruhe, überstand vier Satz-Darts seine Kontrahenten und glich mit drei Legs in Folge zum 1:1 in Sätzen aus. (SERVICE: PDF-Spielplan zur Darts WM 2023 zum Herunterladen)
Clemens hält lange gut mit
Der dritte Durchgang war ähnlich umkämpft. Clemens schnupperte in Leg drei am Break, ehe der „Bully Boy“ 144 Punkte ausmachte. Bei 116 Punkten Rest vergab der Saarwellinger einen Set-Dart auf Doppel-20 - Smith rettete doch noch seinen Anwurfsatz.
Nachdem sich „Gaga“ das erste Leg des vierten Satzes geholt hatte, wartete der Engländer mit einem Monster-Moment auf: Er setzte 161 Punkte auf Null, als Clemens bei 62 Punkten Rest stand.
Das Set ging trotzdem mit 3:2 an die Nummer 25 der Welt, der sich zwar bis dahin weniger Checkout-Chancen erspielte, diese aber hochprozentiger nutzte. (SERVICE: Wer ist der beste Dartsspieler der Welt? Die Order of Merit)
Im fünften Satz gelang Smith bereits sein viertes Highfinish des Matches. Im zweiten Leg checkte er 100 Punkte zum Break. Im Eiltempo machte er anschließend das 3:0 klar.
Smith bricht einfach nicht ein
Das sechste dreistellige Checkout ließ er im zweiten Leg des sechsten Satzes folgen – allerdings lediglich zum Ausgleich bei eigenem Anwurf. Den nächsten für Clemens empfindlichen Nadelstich setzte der Grand-Slam-Champion von 2022 zum Abschluss des Durchgangs. Er checkte 83 Punkte über Bullseye zum 3:2 in Legs. Damit nahm erstmals ein Spieler den Anwurfsatz des Gegners ab – 4:2 für den „Bully Boy“. (DATEN: Alle Ergebnisse der Darts WM 2023)
Im siebten Durchgang kämpfte sich Clemens nach 0:2-Rückstand noch einmal auf 2:2 heran, sein Kontrahent blieb aber cool und baute seine Führung auf 5:2 aus.
Auch im finalen achten Satz hielt Smith sein Niveau extrem hoch, an das der Deutsche einfach nicht herankam. Damit zog er nach 2019 und 2022 zum dritten Mal ins Endspiel im Ally Pally ein.