Martin Schindler hat bei der Darts-WM ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und ist in die 3. Runde eingezogen. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)

In einem hart umkämpften Match gegen den Engländer Martin Lukeman feierte „The Wall“ beim 4. WM-Auftritt endlich seinen ersten Sieg im Ally Pally und trotzte dabei den Buhrufen aus dem Publikum. (DATEN: Alle Ergebnisse der Darts WM 2023)

Schindler schaffte dabei als erster Spieler bei dieser WM das Mega-Finish von 170 und setzte sich mit 3:1 durch. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

„Das heute werde ich nie mehr vergessen“, jubelte Schindler bei SPORT1: „Ich habe zum ersten Mal hier gewonnen und darf nach Weihnachten wieder hier her – wie geil ist das denn!? Die 170 waren dann das i-Tüpfelchen. Es ist schon genial, geil.“

In der 3. Runde bekommt es der Deutsche, der mit 93,04 den besten WM-Average seiner Karriere spielte, am 28. Dezember mit „Bully Boy“ Michael Smith zu tun, einem der Topfavoriten auf den Titel.

Darts-WM: Schindler rechtzeitig mit eigenen Pfeilen

Schon vor dem Match durfte Schindler aufatmen - denn rechtzeitig zu seinem ersten Auftritt bei der WM hatte „The Wall“ endlich die eigenen Darts!

Denn der Koffer des 26-Jährigen war bei der Anreise nach London verloren gegangen, mitsamt seiner Pfeile. Auch das Gepäck seines Managers wurde bis zum Spieltag vermisst - tauchte aber am Freitag auf, zusammen mit den Ersatz-Pfeilen, wie Schindler kurz vor dem Match bei SPORT1 verriet. (SERVICE: Wer ist der beste Dartsspieler der Welt? Die Order of Merit)

„Jetzt kann ich wenigstens mit meinen eigenen Darts spielen“, freute sich der viermalige WM-Teilnehmer, der sich für die Zwischenzeit in einem britischen Darts-Shop Pfeile besorgt hatte. (BERICHT: Pfeile weg! Schreck für Schindler)

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Buhrufe für Schindler

Zwar mit den eigenen Ersatz-Pfeilen, dafür aber begleitet von Buhrufen des Publikums und Anfeuerungen für seinen englischen Gegner ging es dann für Schindler in ein durchaus unangenehmes Match.

„Ich habe damit gar nicht so gerechnet, weil es bisher bei der WM eigentlich immer ganz fair war“, meinte der Deutsche, der schon bei seinem Walk-On deutliche Buhrufe hören musste: „Aber dann kamen bei mir sofort die Pfiffe und ich dachte mir: Okay, ich weiß Bescheid. Ich konnte aber ganz gut damit umgehen.“

Eine erste schwache Aufnahme konnte der Deutsche dann aber direkt mit einer 180 im zweiten Besuch am Oche ausradieren und holte sich mit dem dritten Pfeil auf Doppel auch das erste Leg. (SERVICE: PDF-Spielplan zur Darts WM 2023 zum Herunterladen)

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Allerdings offenbarte „The Wall“ zu Beginn Probleme mit dem Scoring, Lukeman ging mit 2:1 in Führung. Schindler schaffte aber auch danke der nächsten 180 wieder den Ausgleich.

Im entscheidenden Leg vergab der Deutsche dann - begleitet von deutlichen Buhrufen aus dem Publikum - drei Set-Darts, bevor er den vierten in der Doppel-2 versenkte und mit einem Schrei und geballter Faust jubelte.

„Ich habe es auch schon andersrum erlebt. Es spielt ein Engländer vor englischen Fans und ich komme als Deutscher - da kannst du nicht erwarten, dass die Fans für dich sind“, zeigte sich Schindler nachsichtig: „Ich bin ihnen da überhaupt nicht böse. Das ist nicht einfach, aber ich muss in der Situation dann stark genug sein.“

„Smash“ nutzt die Fehler

Mit einer 177 und einem 84er-Finish schnappte sich der Deutsche im 2. Satz direkt das Break, nur um sich gleich darauf wieder das Rebreak zu fangen.

„The Wall“ nahm Lukeman aber wieder das eigene Leg ab, spielte danach eine 140 und eine 170 - vergab aber zwei Set-Darts.

Wieder kam „Smash“ zurück in den Satz und marschierte im 5. Leg zum Ausgleich.

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Mega-Finish! Schindler setzt dickes Ausrufezeichen

Obwohl er mehrere 180 im 3. Satz spielte, musste Schindler auch hier zittern, auch weil die Doppelquote bei unter 30 Prozent zu wünschen übrig ließ.

„The Wall“ holte sich trotzdem die Leg-Führungen 1:0 und 2:1 - und sorgte dann für ein dickes Ausrufezeichen! Als erster Spieler überhaupt bei dieser WM checkte Schindler die 170 - den „Big Fish“, das höchstmögliche Finish im Darts.

„Weltklasse, einfach nur weltklasse“, jubelte SPORT1-Experte Robert Marijanovic und war sich sicher: „Spätestens jetzt hat er dieses Match im Griff.“

Und der dreimalige WM-Teilnehmer sollte recht behalten! Schindler machte im 4. Satz den Deckel zu, checkte die 92 über Bullseye, 14 und Doppel-14.

„Es war mit der Kulisse und allem Drum und Dran definitiv nicht einfach und ich bin echt happy, dass es so für mich ausgegangen ist“, freute sich „The Wall“.

Alle Duelle der Darts-WM 2023 am 23.12. im Überblick: