Was für eine bittere Niederlage für Martin Schindler!
WM-Aus! Drama um Schindler
„The Wall“ ist trotz eines ganz starken Auftritts nur hauchdünn an einer Sensation gegen den den favorisierten Michael Smith vorbeigeschrammt und hat dabei die historische Möglichkeit verpasst, nach Gabriel Clemens als zweiter deutscher Spieler ins Achtelfinale bei einer Darts-WM einzuziehen. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)
Schindler verpasst Sensation gegen den Bully Boy
Dabei hatte Schindler einen überragenden Start ins Match erwischt und angesichts einer 3:1-Satzführung bereits auf Siegkurs gelegen, ehe es im Duell mit dem stark zurückkommenden Bully-Boy doch noch eine 3:4-Niederlage setzte.
Beide Spieler spielten im gesamten Match überragende Darts. Am Ende bewies der englische Vizeweltmeister Smith das größere Stehvermögen und die besseren Nerven. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
Nach dem Spiel zeigte sich Schindler bei SPORT1-Mikrofon leicht enttäuscht über den verpassten Coup: „Es sind schon gemischte Gefühle. Irgendwo bin ich glücklich darüber, da oben zu stehen und genau das zu spielen, was ich will - und auch enttäuscht darüber, die Ziellinie nicht überquert zu haben.“
Er habe ein gutes Spiel gemacht, aber „hinten heraus haben unglücklicherweise ein paar Momente gefehlt.“
Schindler hat Smith am Rande der Niederlage
Schindler legte furios los: Beim Stand von 2:2-Legs im ersten Satz zauberte der 26-Jährige sechs perfekte Darts ans Oche, veredelte so seinen starken Start, holte sich das Break und damit auch den ersten Durchgang.
Der favorisierte Smith zeigte sich davon aber unbeeindruckt. Gleich im ersten Leg checkte der Brite die 170 zum Break. Auch den Satzausgleich holte er sich anschließend souverän mit 3:0 in den Legs. (DATEN: Alle Ergebnisse der Darts WM 2023)
Schindler hatte zu Beginn des dritten Satzes die Chance, es seinem Widersacher gleichzutun, verpasste aber die 170. Trotzdem holte er sich angetrieben von den zahlreichen deutschen Fans das Leg und auch den Satz- wieder im fünften Entscheidungs-Leg.
Hinterher zeigte sich der Hesse von der Unterstützung begeistert: „Genauso wie die Stimmung war, sollte es häufiger sein. Also mal der eine Spieler, mal der andere Spieler. Es war grandios.“
Auch im vierten Satz machte „The Wall“ furios weiter. Im zweiten Leg checkte er mit 128 sein erstes High-Finish und holte sich am Ende auch den Satz - die Sensation lag bereits in der Luft.
Schindler: „Da ging der Kopf dann wirklich an“
Danach gab es die obligatorische Pause. Schindler erklärte dazu hinterher bei SPORT1, dies als eine Art Knackpunkt empfunden zu haben: „Da war mir schon klar. Jetzt einmal Best of five gewinnen, dann bin ich durch. Da ging der Kopf dann wirklich an, aber ich war weiterhin sehr selbstbewusst. Ich habe mich einfach auf meine Fähigkeit verlassen, Darts zu spielen, - aber manchmal reicht das leider nicht.“
Die Folge: Smith schlug erneut eiskalt zurück. Beim Stand von 1:1 in den Legs hatte Schindler im fünften Satz die große Chance, das Spiel vorzuentscheiden, doch er verpasste die beiden Darts auf die Doppel sechs. Smith sicherte sich so doch den Durchgang. (SERVICE: Wer ist der beste Dartsspieler der Welt? Die Order of Merit)
Gerade einige verpasste Doppel machte Schindler am Ende als entscheidend aus: „Die 180er (zehnmal das Maximum, Anm. d. Red.) waren natürlich gut, aber es ist so wie man immer so schön sagt: ‚Tripple ist funny, but double makes the money.‘“
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Danach spielte der Bully Boy nahezu perfekt auf, ließ Schindler kaum mehr eine Chance und entschied den Thriller doch noch mit 4:3 zu seinen Gunsten.
Im Achtelfinale trifft er jetzt auf Joe Cullen, der sich mit 4:0 gegen Damon Heta durchsetzte.