Auf deutscher Seite war die Freude nach dem knappen Erfolg von Florian Hempel über Keegan Brown in der ersten Runde der Darts-WM 2023 groß. (Alle Spiele der Darts-WM LIVE bei SPORT1)
Hempels Gegner fällt tief
Der Wahl-Kölner lieferte sich einen echten Krimi gegen den Engländer und ging im allerletzten Leg schließlich als Sieger hervor.
Hingegen mutierte der Abend für Brown zu einem Desaster. Der 30-Jährige musste nicht frühzeitig bei der WM die Koffer packen, sondern verlor auch noch seine Tour Card. (DATEN: Spielplan der Darts WM 2023)
Keegan Brown: „The Needle“ zeigt nach unten
Hintergrund: „The Needle“ hätte mindestens ein Match im Ally Pally gewinnen müssen, um in der Weltrangliste nicht aus den Top 64 zu fallen. Nun muss sich Brown zunächst wieder über die Q-School qualifizieren, um an den großen Turnieren der PDC teilnehmen zu können. (SERVICE: Wer ist der beste Dartsspieler der Welt? Die Order of Merit)
Besonders bitter erscheint dieser Rückschlag auch, weil der Engländer nicht wirklich schlechter als Hempel spielte. Im Gegenteil: Brown hatte mit einem Average von 91,54 sogar leichte Vorteile gegenüber dem deutschen Starter (88,55).
Allerdings wurde dem früheren Juniorenweltmeister die Checkout-Quote zum Verhängnis. In dieser Statistik punktete Hempel mit 43,3 Prozent gegenüber den 37,9 Prozent von Brown. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
Noch im August schien die Krise überwunden
Erschwerend kommt hinzu, dass die Formkurve von „The Needle“ im aktuellen Jahr eigentlich wieder deutlich nach oben gezeigt hatte. Erst im August triumphierte er bei der Players Championship 23 in Barnsley und sicherte sich seinen zweiten Titel bei den Senioren der PDC.
Zugleich beendete Brown damit eine lange Durststrecke, da sein bis dato einziger Triumph - ebenfalls bei der Players Championship - bereits über sieben Jahre zurücklag. (DATEN: Alle Ergebnisse der Darts WM 2023)
„Man darf nie aufgeben. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich in den vergangenen zwei Jahren alles hinschmeißen wollte“, bilanzierte Brown nach dem Überraschungssieg im Finale gegen Nathan Aspinall.
Vor Beginn der Darts-WM noch optimistisch
2020 und 2021 waren für den Engländer aus sportlicher Sicht tatsächlich alles andere als glatt verlaufen. Für die letztjährige WM verpasste er sogar die Qualifikation, da er zuvor auf der Pro Tour keine nennenswerten Ergebnisse erzielen konnte.
Erst im aktuellen Jahr kämpfte sich Brown Stück für Stück zurück auf die Siegerstraße. In München zog er Mitte April auf der European Tour erstmals wieder in eine Finalsession ein. Im Anschluss erreichte Brown ein Viertelfinale auf der Pro Tour, ehe er im August völlig überraschend seinen zweiten Titel gewann.
Obwohl er das Momentum danach nicht hatte halten können, hatte er sich kurz vor der aktuellen WM noch optimistisch gezeigt: „Das Training für die Weltmeisterschaft läuft gut, ich habe es also buchstäblich in der Hand.“
Mit der Niederlage gegen Hempel ist ihm die Tour-Card aus der Hand geglitten. Und der Weg zurück in die Darts-Elite ist für Brown diesmal länger denn je.