Ab dem 15. Dezember treffen sich bei der Darts-WM im altehrwürdigen Ally Pally (15. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1) wieder die besten Pfeilewerfer des Planeten, um den Weltmeister zu küren.
Das sagt Hempel zum Sherrock-Zoff
Mit dabei ist zum zweiten Mal in Folge Florian Hempel. Der Deutsche holte sich über die Super League sein Ticket und wird damit neben Gabriel Clemens und Martin Schindler die deutschen Farben in London vertreten.
Immerhin bleibt dem 32-Jährigen in diesem Jahr wohl ein deutsches Duell zum Auftakt erspart. „Letztes Jahr hätte ich mir natürlich keinen deutschen Gegner gewünscht“, erinnerte er im Gespräch mit SPORT1 an seinen klaren 3:0-Sieg zum Auftakt gegen Schindler. Da „Gaga“ und „The Wall“ diesmal jedoch als gesetzte Top32-Spieler erst später ins Turnier eingreifen, „schaue ich etwas entspannter auf den Draw“. (PDC Order of Merit: Aktuelle Weltrangliste im Darts)
Aber natürlich gibt es auch im aktuellen Lostopf (Auslosung der Darts-WM, Mo. ab 19.30 Uhr im LIVESTREAM mit englischem Originalkommentar) durchaus namhafte Gegner, denen der gebürtige Dessauer gerne aus dem Weg gehen würde - „wie zum Beispiel Josh Rock, der in einer fabelhaften Form ist“.
Diskussion um Fallon Sherrock
In der dritten Runde könnte Hempel dann auch auf Fallon Sherrock treffen. Die 28-Jährige besetzt als Siegerin des Women`s World Matchplay den von der PDC kurzfristig neu eingeführten dritten Frauenplatz bei der WM. Die anderen beiden Plätzen sind mit Lisa Ashton und Beau Greaves - der Nummer eins und zwei der Women‘s Series Order of Merit - belegt.
Allerdings gab es um die nachträgliche Qualifikation Sherrocks Diskussionen. In den sozialen Medien wird vielfach der altbekannte Vorwurf aufgebracht, dass Sherrock wegen ihres Vermarktungspotenzials eine Vorzugsbehandlung erhält. (NEWS: Sherrock-Hammer wirft Fragen auf)
Konkret wurde auch mehrfach kritisiert, dass es unfair gegenüber der niederländischen Finalteilnehmerin Aileen de Graaf und allen anderen Teilnehmerinnen des Juli-Turniers gewesen sei, dass sie erst im Nachhinein erfahren, dass dort ein WM-Ticket zu erwerben gewesen wäre.
Smith und Hempel verteidigen Sherrock
Bei der männlichen Konkurrenz erfährt die Engländerin, die sich ihrerseits über den ihr entgegenschlagenden Hass auf der Frauen-Tour beschwerte, Zustimmung. „Ich finde es gut“, betonte Grand-Slam-Sieger Michael Smith bei Sky in Großbritannien: „Ich weiß, dass es darüber eine Kontroverse gibt, aber Fallon steigert die Begeisterung für die Weltmeisterschaft, bringt großes Medieninteresse und die Leute dazu, einzuschalten.“
Auch Hempel begrüßt die Qualifikation Sherrocks für den Ally Pally. „Sportlich gesehen, hat sie es durch den Sieg beim Women‘s World Matchplay verdient, bei der WM aufzutauchen“, verteidigte er die „Queen of the Palace“ bei SPORT1. Die Regeländerung, die zur nachträglichen Qualifikation der Engländerin gesorgt hatte, habe die PDC zu verantworten.
Für Hempel selbst zählt nur das Sportliche: „Wir gehen jetzt dieses Jahr mit drei Frauen in die WM, das gab es vorher auch noch nicht. Und darauf können wir uns freuen, weil alle drei richtig gute Darts spielen.“
Fokus auf das Sportliche: „Über B-Game drüber kommen“
Er selbst will sich in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft vor allem auf sich konzentrieren. In diesem Jahr sei er vor allem gegen schwächere Gegner „nicht über mein B-Game drüber gekommen“, weswegen er den Umweg über die Super League nehmen musste, anstatt sich über die Pro Tour zu qualifizieren. „Daran arbeite ich jetzt und versuche mich im Training auf alle möglichen Situationen vorzubereiten.“
Dafür steht er aktuell bis zu zehn Stunden am Tag am Practice Board. Dazu wird er noch einige kleinere Turniere spielen, um im Wettkampf-Modus zu bleiben. In diesem Jahr soll es dann nach Möglichkeit auch über die dritte Runde hinausgehen. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
Das Problem mit dem Spitznamen
Zwei Dinge stehen allerdings jetzt schon fest: Zum einen läuft Hempel wieder mit dem Walk-on-Song „Kölsche Jungs“ von Brings in die Halle. Zum anderen wird er wieder ohne den im Darts üblichen Spitznamen an den Start gehen.
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Zwar kommt im Zusammenhang mit Hempel immer wieder „Kölsche Jung“ als Spitzname auf, aber das wäre nach dessen eigener Aussage „vermessen, weil ich ja keiner bin“. Zwar sei er seit neun Jahren glücklich in Köln und identifiziere sich mit der Mentalität, aber als wirklicher Kölsche Jung sieht er sich nicht.
Die Kölschrocker von Brings drücken Hempel dennoch die Daumen. „Ich wünsche Dir eine gute Reise nach England. Komm als Weltmeister zurück nach Hause“, sandte Peter Brings eine Grußbotschaft an Hempel. Der zeigte sich davon gerührt: „Dass Peter und die Jungs wieder an mich denken und hinter mir stehen, freut mich natürlich.“
Die deutschen Darts-Fans würden sich bestimmt darüber freuen, den Brings-Song öfter im Ally Pally zu hören. Im Idealfall siebenmal, dann würde Hempel im Finale auflaufen.