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Darts WM: Peter Wright „Sieht immer so unscheinbar aus" - Darts-Experte Marijanovic über den Weltmeister

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Darts WM: Peter Wright „Sieht immer so unscheinbar aus" - Darts-Experte Marijanovic über den Weltmeister

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Die verborgene Stärke des Weltmeisters

SPORT1-Experte Robert Marijanovic erklärt in seiner Kolumne, was WM-Sieger Peter Wright von der Konkurrenz abhebt - und worauf er im neuen Darts-Jahr gespannt ist.
Robert Marijanovic schreibt über die verborgene Stärke von Weltmeister Peter Wright
Robert Marijanovic schreibt über die verborgene Stärke von Weltmeister Peter Wright
© SPORT1-Grafik/Imago
SPORT1-Experte Robert Marijanovic erklärt in seiner Kolumne, was WM-Sieger Peter Wright von der Konkurrenz abhebt - und worauf er im neuen Darts-Jahr gespannt ist.

Liebe Darts-Freunde,

„Snakebite“ Peter Wright ist zum zweiten Mal Darts-Weltmeister - und trotz der Rekord-Performance von Finalgegner „Bully Boy“ Michael Smith ist es folgerichtig. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

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Am Ende war es eine mentale Sache: Wright hat einfach die Nerven bewahrt, wurde zu keiner Zeit panisch, auch nicht, als er kurzzeitig in Rückstand geraten ist. Er hat sich immer auf seine Stärken konzentriert, zu denen das Finishing und diese ganz engen Situationen gehören.

Da ist er in den vergangenen drei Jahren extrem gut geworden.

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Peter Wright: „Sieht immer so unscheinbar aus, aber ...“

Es sieht immer so unscheinbar aus, wenn er spielt, aber er weiß ganz genau, was seine Stärken sind und kann einordnen, wenn es für ihn mal schlecht läuft. Sowohl technisch als auch vom Kopf her kann er sich gut kontrollieren.

Er verfällt nie in Panik oder wird nervös, sondern weiß sofort, was im Moment schiefläuft und wie er es abstellen kann. Seine Erfahrungen aus den letzten Jahren helfen ihm da extrem weiter.

Vom Kopf her ist er einfach unglaublich stark, man hat es gegen Bully Boy gesehen: Er hat dessen Fehler gnadenlos bestraft - und es waren beileibe nicht viele.

Fällt „Bully Boy“ nach Darts-WM erneut in ein Loch?

Mit Smith habe ich natürlich mitgelitten, besonders in der kritischen Phase zum Schluss, als er acht Legs hintereinander verloren hat, nachdem er schon in Führung war. Solche Weltklasse-Spieler verlieren im Normalfall keine acht Legs hintereinander, das war eine üble Situation. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Darts-WM)

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Trotz allem glaube ich nicht, dass Smith nochmal in ein solches Loch fällt wie nach dem ersten verlorenen WM-Finale 2019: Er ist inzwischen einfach ein absoluter Topspieler, auch von seinen Werten her, die Siege gegen Jonny Clayton, Gerwyn Price haben gezeigt, was er kann.

Wenn er darauf aufbaut statt zu viel darüber nachzudenken, warum es gegen Wright nicht geklappt hat, kann er neue Motivation aus seinem Abschneiden ziehen.

Gerade das Spiel gegen Clayton: Smith wurde über Jahre hinweg dafür kritisiert, es mental nicht zu schaffen, so ein Spiel zu Ende zu bringen - diesmal hat er es geschafft. Für mich war dieses Spiel unter den vielen Highlights der WM ein besonders großes.

Gespannt auf die Deutschen um Hempel

Worauf ich nun im neuen Darts-Jahr besonders gespannt bin: Zum einen natürlich, wie es mit unseren drei Deutschen auf der Tour weitergeht und wer sich als Nummer 1 behaupten kann.

Gabriel Clemens ist in der Weltrangliste weiter vorn als je ein Deutscher vor ihm, aber er hat mit Martin Schindler und Florian Hempel nach seinem famosen WM-Debüt zwei richtige Konkurrenten.

Für alle drei kann das eine große Motivation sein, sich gegenseitig zu pushen. (Darts: PDC Order of Merit - die aktuelle Weltrangliste)

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Darts: Wie geht es jetzt mit van Gerwen weiter?

Interessant ist außerdem, wie es jetzt mit Michael van Gerwen weitergeht. Er war ja nicht mehr wirklich der Favorit für die WM, dann kam auch noch sein Corona-Aus, welches ihn sicher ganz schön getroffen hat.

Da bin ich gespannt, ob er noch einmal Anschluss finden kann an die Plätze ganz oben oder ob die letzten ein bis zwei Jahre gezeigt haben, dass er jetzt immer weiter nach hinten geschoben wird und andere nach vorne kommen.

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Dass das Thema Corona das Geschehen teilweise überschattet hat, war schade, aber man muss es ins Verhältnis setzen: Andere Sportarten traf und trifft es gerade viel härter - und das Allerwichtigste ist, dass die, die es erwischt hat, es gut überstanden haben.

Soweit ich informiert bin, hatten alle einen milden Verlauf. Zum Glück.

Toll zu sehen, wie Darts immer mehr begeistert

Wenn man es mit dem „Geister-Turnier“ im Vorjahr vergleicht, bleibt in jedem Fall festzuhalten: Wir hatten wieder eine richtige WM. Es waren wieder unglaublich tolle Geschichten dabei.

Alleine die drei Neun-Darter von Willy Borland, Darius Labanauskas und Gerwyn Price waren phänomenal. Michael Smith hatte keiner auf der Rechnung für den Titel - und plötzlich mausert er sich still und heimlich zum Turnier-Favoriten. Das sind einfach tolle Geschichten.

Ich habe auch wieder gemerkt, wie viele Leute neu zum Darts dazugekommen sind: an den Reaktionen auf Instagram, den ganzen Nachrichten dort und anderswo - es ist viel Interesse da, auch von Leuten, die davor vielleicht noch keine Darts-Fans waren.

Es ist einfach toll zu sehen, wie dieser einfache Sport Jahr für Jahr die Menschen begeistert, mit seinen Spielern, die einfache, nahbare Typen und keine geborenen Superstars sind.

Das ist wahrscheinlich auch das Geheimnis des Ganzen.

Game On!

Euer Robert Marijanovic

Robert Marijanovic, geboren am 6. Mai 1980, spielt seit 2007 auf professioneller Ebene bei der PDC Darts. Der Freudenstädter nahm dreimal an der Weltmeisterschaft teil. Seit der WM 2019 tritt der „Robstar“ auch als TV-Experte in Erscheinung. Für SPORT1 begleitete er die WM 2022 mit seinen Einschätzungen am Mikrofon.

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