Die Darts-WM 2022 steht in den Startlöchern. (Darts-WM 2022 LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und im LIVETICKER)
Warum Price‘ Weg so knifflig ist
Ab Mittwoch geht es im Alexandra Palace in London wieder hoch her, wenn die Dartsprofis um den Weltmeister-Titel kämpfen. Wird Gerwyn Price seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen können?
Für SPORT1-Experte Robert Marijanovic ist das nicht unwahrscheinlich, denn er sieht bei der Frage nach den Topfavoriten ein Trio klar vorne. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
„Michael van Gerwen, Peter Wright und Gerwyn Price. Ich glaube, einer von den Drei wird es machen. Es wird sicher auch auf besondere Momente und Tagesform ankommen, aber ich komme von den drei Namen nicht weg“, erklärte der 41-Jährige.
Darts-WM: Wie van Gerwen sich das Leben einfach machen kann
Dass van Gerwen bis auf ein World-Series-Event keinen großen Titel in dieser Saison holte, ist laut Marijanovic aber „schon in seinem Kopf“.
Schließlich habe der Niederländer selbst bereits bestätigt, dass da eine kleine Blockade drin ist und er nachdenkt. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Darts-WM)
Dennoch könne sich MvG das Leben ziemlich einfach machen, wenn er sein typisches Spiel abliefere: „Also vorne weg spielen, viele gute Scores erzielen, schnell die Legs zu machen, damit der Gegner gar nicht erst die Chance bekommt, ihn unter Druck zu setzen.“
Gelingt ihm dies, ist er für Marijanovic der große Titelfavorit. Jedoch nur, wenn er auch bei den Drucksituationen wieder an frühere Zeiten anknüpfen kann: „Die Averages passen, die Check-Out-Quote ist gut, nur die speziellen Momente fehlen ihm.“
Darts-WM: Darauf kommt es bei Peter Wright an
Bei Wright hängt Marijanovic zufolge dagegen viel davon ab, wie er in ein Spiel reinkommt und wie er sich fühlt. Nach Einschätzung des dreimaligen Darts-WM-Teilnehmers wird es für „Snakebite“ auch wichtig sein, dass er nicht ständig seine Darts wechselt.
Es könnte ein „Schlüsselmoment sein, wenn er sich ein Set Darts aussucht und bewusst sagt ‚mit diesen Darts spiele ich die WM durch‘. Das hat vor zwei Jahren gut geklappt, er hat sich für ein Set entschieden, damit die komplette WM durchgespielt und ist Weltmeister geworden.“
Die wenigsten Zweifel hat Marijanovic jedoch bei Price: „Er ist eigentlich nur angreifbar, wenn seine favorisierten Doppel - die Doppel-20 und die Doppel-10 - nicht funktionieren. Dann kann er auch gegen vermeintlich schwächere Gegner ins Straucheln kommen.“
Ansonsten zeichne ihn aus, dass er in allen Belangen gut und ein super Scorer ist, der zudem noch mit einem guten Nervenkostüm für die entscheidenden Momente ausgestattet ist. Besonders sein Selbstverständnis, sich für den besten Spieler der Welt zu halten, hält Marijanovic für einen großen Vorteil.
Marijanovic: Schwerer Draw für Price
Dennoch warnt der 41-Jährige bei Price ein wenig vor der Auslosung, schließlich könnte im Viertelfinale mit Jonny Clayton ein Geheimfavorit warten, der eine starke Saison gespielt hat. (Spielplan der Darts WM)
Auch für Marijanovic befindet sich der Waliser „im erweiterten Kreis“, mehr allerdings nicht: „Seine WM-Bilanz war in den letzten Jahren nicht sehr rosig. Das liegt vielleicht auch daran, dass es mit dem Tag dazwischen, der Warterei und dem Satzmodus nicht sein bevorzugter Ablauf ist.“
Doch neben dem „Frettchen“ hat Price zudem noch Michael Smith in seinem Viertel. Marijanovic schätzt diesen als sehr gefährlich ein, da er „auch schon große Namen bei einer WM rausgehauen hat, unter anderem Phil Taylor in seinen besten Zeiten“. (Darts: PDC Order of Merit - die aktuelle Weltrangliste)
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Mehr Glück bei der Auslosung hatten van Gerwen und Peter Wright. Bei ihnen sieht Marijanovic „niemanden, der sie gefährden könnte“.
De Sousa ist Überraschung zuzutrauen
Auch wenn er einen Überraschungsweltmeister wie Rob Cross 2018 nicht ausschließen will, tippt der SPORT1-Experte doch auf einen der drei Topfavoriten - doch für den erweiterten Favoritenkreis kämen gleich einige Namen in Frage.
Neben dem erwähnten Clayton und Ex-Weltmeister Cross „wären José de Sousa oder James Wade Kandidaten, denen ich noch den Titel zutraue. Außerdem gibt es noch die größeren Außenseiter wie Krzysztof Ratajski aus Polen, der unglaublich gut spielt und viele Floor-Turniere gewonnen hat.“
Einen Belgier hat er auch noch auf den Zettel, auch wenn dieser in den Monaten einen Leistungsabfall erfahren hatte und im Herbst mit Corona infiziert war. Doch für Marijanovic ist Dimitri Van den Bergh „ein absoluter Turnierspieler“.