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Darts-WM 2022: Florian Hempel über WM, Duell gegen Martin Schindler und Fallon Sherrock

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Darts-WM 2022: Florian Hempel über WM, Duell gegen Martin Schindler und Fallon Sherrock

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Hempel: „Wollte iPad an die Wand werfen“

Florian Hempel trifft bei der Darts WM auf Martin Schindler. Bei SPORT1 spricht er über das deutsche Duell, seine Favoriten und die besondere Vorbereitung auf die Stimmung im Ally Pally.
Die Darts-WM steht vor der Tür - das schlägt sich auch im Fantalk nieder. Deutschlands Hoffnung Florian Hempel gibt den Gästen eine Darts-Lektion.
Jana Wosnitza
Florian Hempel trifft bei der Darts WM auf Martin Schindler. Bei SPORT1 spricht er über das deutsche Duell, seine Favoriten und die besondere Vorbereitung auf die Stimmung im Ally Pally.

Diese Auslosung hatte sich Florian Hempel ganz anders vorgestellt! (Darts-WM 2022 LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und im LIVETICKER)

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Bei der Darts WM im Alexandra Palace in London muss der 31-Jährige bereits in der ersten Runde gegen Martin Schindler antreten.

Im Vorfeld hatte sich Hempel nur gewünscht, dass es nicht zu einem deutschen Duell kommt - vergeblich.

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Wie Hempel reagiert hat, mit welcher ungewöhnlichen Methode er sich auf die besondere Stimmung im Ally Pally vorbereitet und wer seine Favoriten sind, verrät der Kölner im SPORT1-Interview.

SPORT1: Steigt bei Ihnen so langsam die Aufregung?

Florian Hempel: Weniger Aufregung, eher Vorfreude. Es geht bald los. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

SPORT1: Wie läuft die Vorbereitung? Wie sieht die aus und wie hat sie sich verändert, je näher es jetzt auf die WM zugeht?

Hempel: Seit dem 2. Dezember habe ich mir gesagt, dass ich nicht mehr großartig medial etwas mache. Ich konzentriere mich auf das Sportliche und es läuft ganz gut bisher am Bord.

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SPORT1: Sportlich ist das erste Spiel ein deutsch-deutsches Duell gegen Martin Schindler. Im Vorfeld hatten Sie gesagt, ich möchte eines nicht und das ist gegen Martin Schindler spielen. Was waren Ihre ersten Gedanken nach der Auslosung?

Hempel: Ich dachte mir, das kann ja wohl nicht wahr sein (lacht). Im ersten Moment hätte ich gerne mein iPad, auf dem ich es gesehen habe, gegen die Wand geworfen. Jetzt, mit etwas Abstand, ist es keine tolle Auslosung, weder für Martin, noch für mich, noch für das deutsche Darts. Wir haben jetzt nur einen deutschen, der von uns beiden in die Zweite Runde kommen kann, glücklich bin ich nicht.

Hempel: „Wir wollen Darts-Deutschland stolz machen“

SPORT1: Dieses Duell gab es schon einmal bei der Darts-Superleague. Das war ein spannendes Spiel. Damals hieß der Sieger Martin Schindler. Warum heißt er jetzt im Ally Pally Florian Hempel?

Hempel: Das müssen wir abwarten. Ich würde mich freuen, wenn ich das Spiel für mich entscheiden könnte. In erster Linie freue ich mich auf die Stimmung und auf die größte Bühne im Darts. Ich hoffe, dass wir beide da oben befreit aufspielen können und Darts-Deutschland stolz machen. (Darts: PDC Order of Merit - die aktuelle Weltrangliste)

SPORT1: Hatten Sie mit Schindler im Vorfeld Kontakt?

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Hempel: Ja, wir waren am Wochenende bei Gabriel Clemens und haben das Wochenende zusammen trainiert, unsere Vorbereitung kreuzt sich ein wenig. Wir haben uns sofort nach der Auslosung abgesprochen, ob wir das aufrechterhalten wollen. Wir hatten im Vorfeld schon gesagt, dass wir zusammen trainieren wollen. Wir waren uns dann sehr schnell einig, dass wir das machen wollen, weil wir sehr viel voneinander profitieren können. Am Ende entscheidet die Tagesform. Da ist die Vorbereitung nicht groß Ausschlaggebend.

SPORT1: Klingt so, als wäre die Stimmung innerhalb des deutschen Dart-Teams gut, ist das so?

Hempel: Ja, sehr gut. Mit Gabriel, Martin und mir haben wir ein gutes Trio, das auf der Tour viel miteinander macht, das sich gegenseitig unterstützt. Wir profitieren voneinander, weil wir uns gegenseitig fordern.

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Hempel: Handball-Karriere als Hilfe

SPORT1: Wie lässt sich dieser Freundschafts-Modus auf der Bühne abstellen?

Hempel: Das muss man abstellen können, da muss das Sportliche im Vordergrund stehen. Namen muss man sowieso ausblenden können. Ob man jetzt gegen die Nummer eins der Welt wie Gerwyn Price oder gegen einen guten Freund wie Martin Schindler antritt - das spielt, sobald das Licht ausgeht und man die Bühne betritt, keine Rolle mehr. Sobald der letzte Dart geworfen wird, gibt man sich die Hand und alles ist wieder normal. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Darts-WM)

SPORT1: Sie haben schon gegen viele große Namen gespielt, die scheinen Ihnen zu liegen. Was ist Ihre Stärke am Board?

Hempel: Ich hau die Dinger mal rein und mal nicht (lacht). Und in der letzten Zeit haue ich sie öfter rein. Ich glaube ich habe diese Anfangsnervosität, die ich vor Namen immer hatte, abgelegt.

SPORT1: Sie kommen ursprünglich aus dem Handballsport, inwieweit hilft Ihnen diese Vorerfahrung in einem anderen Sport?

Hempel: Definitiv, damals bin ich auch in volle Stadien gegangen und habe gespielt, natürlich war es ein Mannschaftssport, aber dennoch hat es sehr geholfen. Es gibt nichts Schöneres, als die Leute und das Publikum mit seinem Spiel zu begeistern und das ist auch das Ziel von Spiel zu Spiel.

Hempel erklärt Einlaufsong „Kölsch Jung“

SPORT1: In der zweiten Runde könnte bereits Dimitri Van den Bergh auf Sie warten. Er ist die Nummer fünf der Welt und hat ein herausragendes Jahr gespielt. Wäre er dennoch eine machbare Aufgabe?

Hempel: Er ist sicherlich einer der besten der Welt, aber ich habe noch nicht auf die zweite Runde geschaut, weil jetzt erstmal das Spiel gegen Martin ansteht. Dimi ist aber ein guter Kerl und an der Stelle Glückwunsch zum Nachwuchs. Wir hatten bisher nicht mehr gesprochen oder geschrieben, aber ich hoffe erstmals, dass bei ihm privat alles gut gelaufen ist.

SPORT1: Ihr Einlaufsong ist „Kölsche jung“ von Brings, Sie kommen aber gebürtig aus Dessau. Ist Köln Ihre Wahl-Heimat?

Hempel: Ja. Definitiv. Ich bin 2014 nach Köln gezogen und es ist meine Heimat geworden. Ich liebe die Stadt und die Mentalität. Köln ist einfach ein Gefühl.

Hempel mit ungewöhnlichen Vorbereitungstricks

SPORT1: Wie konnte es dennoch passieren, dass Sie Bayern-Fan geworden sind?

Hempel: Das ist schon von klein auf so gewesen. Ich hatte dorthin immer einen Bezug. Aber als Wahl-Kölner trägt man schon auch den FC im Herzen.

SPORT1: Wie bereiten Sie sich mental auf diese herausragende Stimmung im Ally Pally vor?

Hempel: Beim Training habe ich die AirPods mit 3D-Sound drin, um mich auf die Stimmung vorzubereiten. Auch um meine Ohren daran zu gewöhnen. Ich hoffe, dass ich schnell aus meiner Quarantäne rauskomme, um nochmal zwei Tage im Ally Pally sein zu können, bevor ich dann selbst ranmuss.

SPORT1: Wer wird mit Ihnen nach London reisen?

Hempel: Ich werde aufgrund der Quarantäne alleine fliegen.

Hempel schwärmt von Schindler

SPORT1: Martin Schindler ist ebenfalls sehr gut drauf und hat mental den nächsten Schritt gemacht. Was trauen Sie ihm zu?

Hempel: Ich traue ihm auch einen Sieg über mich zu. Er ist ein fantastischer Spieler und Mensch und hat dieses Jahr gezeigt, wozu er imstande ist. Das Einzige, was ihm vielleicht fehlt, ist die Bühnenerfahrung, die er aber auch durch den Grand-Slam sammeln konnte.

SPORT1: Ebenfalls sein Debüt feiert Fabian Schmutzler - und das mit 16 Jahren. Er trifft im ersten Spiel auf Ryan Meikle. Wie sehen Sie diese Partie?

Hempel: Ryan Meikle ist schon länger dabei. Für ihn geht es auch ein wenig um die Tour-Card. Er ist ein sehr langsamer Spieler. Und für Fabian geht es darum den Ally Pally aufzusaugen, Spaß zu haben und einfach zu spielen. Man wird dann am Ende sehen, was er leisten kann. Ich wünsche ihm alles Gute dafür.

SPORT1: Die deutsche Nummer eins Gabriel Clemens könnte in der zweiten Runde auf den Geheimfavoriten Jonny Clayton treffen. Wie sehen Sie dieses Spiel?

Hempel: Jonny Clayton ist in Weltklasse-Form. Aber man muss sehen, wie es jetzt in seinem Kopf aussieht. Er hat gezeigt, dass er auch anfällig sein kann und nicht immer sein A-Game zeigt. Gabriel ist heiß und möchte zeigen, dass er auch auf der großen Bühne performen kann.

Hempel: „Michael van Gerwen muss jetzt gewinnen“

SPORT1: Wie stehen Sie zu dem Thema, dass eine Wild-Card für Fallon Sherrock für die Premier League gefordert wird?

Hempel: Das muss die PDC entscheiden. Die Premier League ist erstmal ein Einladungsturnier, außerhalb der ersten vier. Da halte ich mich komplett raus.

SPORT1: Was macht Fallon Sherrock zu so einer herausragenden Dart-Spielerin und worin liegt ihre Stärke?

Hempel: Sie ist einfach eiskalt und ist in den entscheidenden Momenten da. Sie hat auch bewiesen, dass sie ein Comeback schaffen oder auch ein Timing aufweisen kann. Sie fährt einfach die Siege ein und spielt regelmäßig 100+ Averages. Das schaffen auch nicht viele Männer zurzeit.

SPORT1: Wer ist Ihr Favorit und was wäre für Sie eine erfolgreiche WM?

Hempel: Mein Favorit ist Michael van Gerwen, er muss jetzt mal gewinnen. Ich habe bisher in jedem Turnier gesagt, dass er gewinnt, das hat leider in diesem Jahr nicht funktioniert. Mein Geheimfavorit ist Jonny Clayton, obwohl er nicht so geheim ist. Und ich selbst möchte einfach Spaß haben am Spielen und am Ende gegen Martin ein gutes Spiel zeigen. Möge der bessere gewinnen.

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