Die Stimmung bei der Darts-WM im Londoner Alexandra Palace (täglich LIVE im TV auf SPORT1) ist einzigartig. Gerade in diesem Jahr tragen zahlreiche deutsche Fans einen großen Teil dazu bei. Am Mittwoch zogen sie sich jedoch den Ärger der englischen Gastgeber zu.
Deutsche Fangesänge sorgen für Ärger
Am Mittag feuerten sie noch die deutsche Darts-Hoffnung Max Hopp bei seinem Duell gegen Kim Huybrechts mit "Deutschland! Deutschland"-Sprechchören an und beeindruckten damit auch den 20-Jährigen. "Das Publikum war der Wahnsinn. Ich habe das noch nie gehört, dass so viele deutsche Fans im Ally Pally sind", freute sich Hopp bei SPORT1.
Fans beleidigen Werner
Am Abend schossen die Anhänger jedoch weit über das Ziel hinaus.
Bei der Partie zwischen Gary Anderson und Benito van de Pas sangen einige Fans "Timo Werner ist ein H****sohn!", wie im Video deutlich zu hören ist. Eine Anspielung auf die viel diskutierte Schwalbe des Leipzig-Stürmers im Fußball-Bundesligaspiel Anfang Dezember gegen Schalke 04.
"Es gibt sicherlich ein paar, die sich nicht an die Regeln halten", sagte Hopp bei SPORT1 über die Schmähgesänge. Insgesamt aber lobte er die Fans aus seiner Heimat und sprach von einem tollen deutschen Publikum.
Zeitung spottet
Die englische Tageszeitung The Sun reagierte indes empört auf das Auftreten der Deutschen insgesamt. "Sie können sich nicht erinnern, wie der Milch trinkende Außenseiter Keith Deller den WM-Titel gewann, oder Phil Taylor seine globale Vormachtstellung erlangte", schrieb das Boulevard-Blatt.
Und weiter: "Wegen der Oktoberfest-Atmosphäre bei der WM, der Winterpause in der Bundesliga sowie der Vorliebe für große Biergläser und lärmenden Singsang ist der Ally Pally ein attraktiver Wohnsitz für anspruchsvolle deutsche Sport-Fans."
Hopp vermutet, dass die kritischen Kommentare einen weiteren Hintergrund haben: "Sie haben Angst, dass es mit den Deutschen überhand nimmt und sie im nächsten Jahr bei einigen Sessions stärker vertreten sein werden als die Engländer."
Die Sun räumte immerhin ein, dass "die Deutschen den Darts-Sport lieben". Dies zeige sich, dass mehr als zehn Prozent der 66.000 verkauften Tickets nach Deutschland gingen.