Der einstige Darts-Dominator Michael van Gerwen hat bei der EM in Dortmund einmal mehr eine bittere Niederlage kassiert - und sich danach frustriert über den Turnierveranstalter ausgelassen.
Van Gerwen wütet nach bitterem Aus
„Es ist sehr viel Wind auf der Bühne. Die lernen es einfach nicht“, schimpfte er in einem Interview mit dem Streamingdienst Viaplay über die Verhältnisse in der Westfalenhalle- und führte die Bedingungen als Teil der Erklärung für seine deutliche Achtelfinal-Pleite gegen Gary Anderson an (Darts-EM: Der Finaltag im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM).
MvG: „Die können mich am A**** lecken“
„Sie wollen hier ein schönes Turnier auf die Beine stellen und das soll es auch. Natürlich kann man sich auch selbst fertig machen, wenn man nicht gut genug spielt. Aber irgendwann setzt sich das im Kopf fest“, erklärte van Gerwen.
Der dreimalige Weltmeister führte aus: „Jeder Darts-Experte sieht, wie meine Pfeile stehen. Und dann sagen sie, alle Türen seien zu. Die können mich am Arsch lecken. Nichts davon ist wahr. Dann heißt es, man müsse professionell genug sein, um damit umzugehen. Aber ich habe auch meine Grenzen. Die PDC kann sich hinter den Ohren kratzen, denn das ist nicht das erste Mal.“
Schon nach der European Championship im vergangenen Jahr hatte MvG Kritik an der Organisation vor Ort geübt - wobei damals um Dunkeln blieb, warum genau: „Es gab Dinge, die ich ansprechen wollte, aber niemand mit Autorität hat darauf reagiert. Das hat mich enttäuscht.“
Was ist los mit van Gerwen? Auch Anderson wundert sich
Ob es an den Bedingungen lag oder nicht: Van Gerwen ist aktuell weit vom Glanz früherer Tage entfernt. Der 35-Jährige hat in diesem Jahr noch kein Major gewonnen, zuletzt hatte MvG beim World Grand Prix in Runde 1 gegen Daryl Gurney einen White Wash kassiert.
Von „van Gerwens bitterster Niederlage seit langem“ sprach damals SPORT1-Experte Max Hopp damals und riet MvG, nun vieles infrage zu stellen.
Auch nun gab van Gerwen, der gegen Anderson keine einzige 180 warf, Rätsel auf - auch bei seinem Kontrahenten: „Er hatte Schwierigkeiten. Das ist nicht mehr der Michael van Gerwen, gegen den ich früher hier gespielt habe. Das da oben ist nicht Michael“, sagte Anderson bei ITV.
Rund eineinhalb Monate vor Beginn der WM im Ally Pally wirkt van Gerwen aktuell nicht wie ein Top-Kandidat auf den Gewinn seines ersten Weltmeister-Titels seit 2019.