Was ist los bei Darts-Legende Raymond van Barneveld? Der Niederländer unterlag bereits in der ersten Runde der European Championship (täglich im Livestream) deutlich mit 2:6 gegen Ryan Searle und wirkte dabei komplett desinteressiert.
Lustlos-Ikone wirft Fragen auf
Der lustlose Auftritt begann dabei schon beim Einlauf. Während der in Deutschland sehr beliebte Barney von seinen Fans in Dortmund gefeiert wurde, wirkte dieser auf dem Weg zur Bühne abwesend und unmotiviert.
Auf der Bühne ging der merkwürdige Barney-Abend dann weiter. Er wirkte völlig ohne Antrieb und ging so schnell mit 0:5 in Rückstand. Anschließend deutete van Barneveld mit einem Zehn-Darter sein noch immer vorhandenes Potenzial an und verhinderte anschließend mit 2:5 immerhin die totale Blamage, die Niederlage konnte er aber nach dem schwachen Start nicht mehr verhindern.
Durch die Niederlage verpasste es van Barneveld so auch, bei einem großen TV-Major mal wieder weit zu kommen. Denn sowohl Searle in der ersten Runde als auch Luke Woodhouse in der nächsten Runde wären für einen Barney in normaler Form durchaus schlagbar gewesen.
Van Barneveld: „Habe Prügel bezogen“
Betrachtet man nur die Zahlen des Matches, spielte van Barneveld nicht mal schlecht. Er erzielte immerhin 96,62 Punkte im Schnitt und traf immerhin 33 Prozent seiner Versuche auf die Doppel (2/6). Doch gerade, weil Searle einen Average von 101,58 spielte und 46,2 Prozent auf die Doppel traf (6/13), war der Niederländer chancenlos.
„Ich wusste schon vorher, dass dies ein sehr schwieriges Match werden würde. Ich habe Searle eigentlich noch nie schlecht werfen sehen“, bilanzierte Barney nach dem Spiel und ging dann auch hart mit sich selbst ins Gericht: „Ich habe heute Abend hier Prügel bezogen, darauf läuft es im Grunde hinaus.“
Eine Erklärung für seinen durchaus lustlosen Auftritt gerade zum Beginn des Matches gab van Barneveld nach seinem Ausscheiden nicht. Aussagen, die der fünfmalige Weltmeister kurz vor dem Turnierstart im Podcast Darts Draait Door tätigte, erscheinen nun aber in einem ganz anderen Licht.
PDC: Van Barneveld beschwert sich über straffen Zeitplan
„Ich muss ehrlich sagen, dass es immer intensiver wird“, stellte er mit Blick auf den engen Terminkalender der PDC fest: „Da bleibt wenig Zeit, um etwas mit der Familie, den Kindern, Enkeln und der Frau zu unternehmen.“
Dies sei gerade deshalb so schwer, da er am für die Familie wichtigen Terminen deshalb oft fehlen müsse. „Die Kinder und Enkelkinder haben Geburtstage, Weihnachten, Silvester und Ostern sind auch noch da. Papa und Opa sind eigentlich immer weg. Wie weit soll man da noch gehen?“, klagte Barney.
Zu seinem Frust über den stressigen Kalender käme zusätzlich aktuell auch noch hinzu, dass für ihn eben ausgerechnet bei den großen Turnieren, regelmäßig früh Schluss sei. „Es ist natürlich schrecklich, wenn man zu einem Turnier geht und nach nur einer Runde ausscheidet. Dann bist du nicht zu einem Geburtstag da. Oder noch schlimmer: bei einer Beerdigung. Zum Beispiel von Menschen, die man sein ganzes Leben lang gekannt hat.“
Sein Auftritt in Dortmund dürfte nun nicht zum Wohlbefinden der Darts-Legende beigetragen haben.