Ricardo Pietreczko hält bei der Darts-EM in Dortmund (täglich im LIVESTREAM) die deutsche Fahne hoch. Nach dem Aus von Martin Schindler und Gabriel Clemens setzte sich „Pikachu“ in seinem Erstrundenmatch gegen Damon Heta mit 6:5 in den Legs durch.
Pietreczko rettet deutsche Ehre
Gleich das erste Leg bot Unterhaltung und verlief kurios. Beide vergaben mehrere Darts knapp auf die Doppel, ehe Heta 6 Rest unorthodox auscheckte. Er ging über Doppel-2 und breakte den Deutschen über das „Madhouse“, die Doppel-1.
Mit dem 0:2 im Rücken versuchte „Pikachu“ 116 über Dreifach-16, Dreifach-16 und Tops auszumachen. Doch das ging mächtig schief und erntete vom SPORT1-Experten Robert Marijanovic Kritik. „Das hab ich so auch noch nicht gesehen. Sieht schön aus, aber ich sehe absolut keinen Sinn drin, das so zu spielen, das muss ich so hart ausdrücken“, wunderte sich Marijanovic über den 30-Jährigen. Dessen Wege seien öfters „eigen“.
Pietreczko dreht Partie
Im vierten Leg gelang Pikachu das Re-Break, als er 58 auscheckte und zum 2:2 ausglich. Davon beflügelt legte Pietreczko nach und übernahm die Führung.
Doch die Freude währte nicht lang. Heta schlug zurück, glich aus und breakte Pietrezcko erneut zum 4:3. Über die Doppel-16 holte sich Heta sein fünftes Leg, Pietreczko konterte über die Doppel-9 und verkürzte auf 4:5. Bei seinem eigenen Anwurf schwächelte Heta und Pietreczko kam mit einem Break in den Decider. Dort warf der Deutsche an und krönte seine Aufholjagd mit einem Thrillersieg.
„Ich mag Comebacks, ich mag Decider, ich sage es ja immer“, sagte Pietreczko bei einer Presserunde im Anschluss an das Spiel. Er zeigte sich auch erleichtert darüber, die Drucksituation gemeistert zu haben, die durch das frühe Aus der Lokalmatador-Kollegen Schindler und Clemens noch größer geworden sei: „Jetzt sind alle Augen auf mich gerichtet!“
In der zweiten Runde trifft Pietreczko auf den Engländer Andrew Gilding. Der 53-Jährige setzte sich überraschend mit 6:4 gegen Wunderkind Luke Littler durch.
Frühes Aus für deutsches Duo
Bereits am Donnerstag hatten Schindler und Clemens ihre Auftakthürden gerissen. Clemens unterlag Michael van Gerwen mit 1:6, Schindler scheiterte an Dirk van Duijvenbode mit 3:6.
Das Teilnehmerfeld in Dortmund besteht aus den Top-32 der European Tour Order of Merit. Dem Turniersieger winken 120.000 Pfund Prämie, umgerechnet rund 144.000 Euro.