Ricardo Pietreczko ist auf der Darts-Bühne aktuell alles zuzutrauen. Nach seinem sensationellen Triumph bei der German Darts Championship in Hildesheim konnte der 29-Jährige mit seinem Halbfinaleinzug in Barnsley auch beim Players Championship 27 überzeugen.
Auf dem Weg zur deutschen Nummer 1?
Nun stellt er sein Können bei der European Championship (alle Spiele LIVE auf SPORT1) in der Dortmunder Westfallenhalle unter Beweis. „Mein Selbstvertrauen ist gerade over the moon (Deutsch: jenseits des Mondes, Anm. d. Red.)“, erklärte er nach seinem Erstrundensieg gegen Titelverteidiger Ross Smith bei dartn.de und fügte hinzu: „Ich versuche, das weiter aufrechtzuerhalten, was ich in Hildesheim zu Ende gebracht habe.“
Dieses Vorhaben konnte er bei seinem ersten Auftritt in Dortmund mehr als beeindruckend unter Beweis stellen. Mit einem Drei-Dart-Average von 104,3 Punkten pulverisierte er seine bisherige TV-Bestmarke regelrecht und erspielte sich damit ein Wiedersehen mit Michael van Gerwen (ab 22.00 Uhr im Free-TV und SPORT1-Liveticker).
Pietreczko macht aus deutschem Duo ein Trio
Den Niederländer beförderte er auf dem Weg zum Triumph in Hildesheim im Halbfinale aus dem Turnier. In einem dramatischen Duell setzte er sich damals mit 7:6 durch. Nun kommt es also schon in der zweiten Runde der European Championship zu einem Wiedersehen, dessen Ausgang laut Pietreczko völlig offen ist: „Entweder er zerstört mich richtig oder ich kann genauso wie in Hildesheim mithalten“, wagte der Berliner keine Prognose.
Unabhängig davon hat Pietreczko aus dem Duo Gabriel Clemens und Martin Schindler ein deutsches Trio in der Top-50 der PDC Order Merit gemacht. Aktuell wird „Pikachu“ auf Rang 45 geführt und es kann in Dortmund noch weiter nach oben gehen. Sollte ihm innerhalb weniger Wochen der zweite große Coup gelingen, würde er bei einem Turniersieg sogar die Top-30 entern.
Mit Rang 29 wäre er dann nur noch fünf Plätze hinter Schindler. Clemens auf Position 22 wäre ebenfalls in Reichweite. Während in diesem Jahr also immer wieder die Frage gestellt wurde, ob Schindler den „German Giant“ als deutsche Nummer eins ablösen werde, könnte Pietreczko im Windschatten der beiden deutschen Topspieler in naher Zukunft selbst nach dem nationalen Thron greifen.
Zuvor heißt es jedoch: Voller Fokus auf das erneute Aufeinandertreffen mit Michael van Gerwen. Von Barfuß bis Lackschuh ist dort laut Pietreczko alles möglich. Zumindest eines hat er schon sicher geschafft: Nach den Erstrundenpleiten von Clemens und Schindler ist Pietreczko auf jeden Fall der beste Deutsche bei der European Championship in Dortmund.