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Darts: Nach Schindler-Coup - "Klitschko-Situation" im deutschen Darts

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Darts: Nach Schindler-Coup - "Klitschko-Situation" im deutschen Darts

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„Klitschko-Situation“ im Darts

Martin Schindler gewinnt in Riesa sein erstes PDC-European-Tour-Turnier und ist damit die neue Nummer eins im deutschen Darts. SPORT1-Experte Robert Marijanovic erkennt Schindlers Erfolgsrezept und sieht ein deutsches Trio, das weiter für Furore sorgen wird.
Martin Schindler spricht in der zehnten "Madhouse  - Die SPORT1 Darts Show" - Folge unter anderem über das Missverständnis mit Michael van Gerwen nach der Halbfinalniederlage in München.
Martin Schindler gewinnt in Riesa sein erstes PDC-European-Tour-Turnier und ist damit die neue Nummer eins im deutschen Darts. SPORT1-Experte Robert Marijanovic erkennt Schindlers Erfolgsrezept und sieht ein deutsches Trio, das weiter für Furore sorgen wird.

Da waren es drei. Mit Martin Schindler hat der dritte deutsche Dartsprofi ein PDC-European-Tour-Event gewonnen. In Riesa gesellte sich Schindler mit seinem Triumph zu Max Hopp und Ricardo Pietreczko, die 2018 bzw. 2023 einen Turniersieg erringen konnten.

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Für den SPORT1-Experten Robert Marijanovic war der Turniersieg allerdings keine große Überraschung: „Dass er irgendwann ein Turnier gewinnt, war glaube ich vielen klar. Aber viele haben eher damit gerechnet, dass er es abseits der Kameras bei einem Floor-Event macht. Deswegen freut es einen umso mehr, dass es wirklich auf der großen Bühne war.“

Freude ist bei den Emotionen, die Schindler nach dem Matchdart zeigte, noch etwas untertrieben. Schindler kamen auf der Bühne die Tränen. „Ich glaube, die Emotionen und Tränen kamen eher daher, dass ihm vielleicht ein bisschen bewusst wurde, wofür die letzten zehn Jahre im Endeffekt so gut waren. Es war jetzt der erste kleine Gipfel in seiner Karriere. Vielleicht kann es noch eine Art Selbstverständnis auslösen, so etwas in der Zukunft noch einmal zu wiederholen, einfach weil man weiß, wie es sich anfühlt“, erklärte Marijanovic die Situation.

„Wie ein Zehnjähriger“

Dass die Emotionen noch lange nachhallten, offenbarte „The Wall“, wie Schindlers Spitzname beim Darts lautet, bei Instagram. „Ich kann nicht aufhören zu weinen. Ich fühle mich wie ein Zehnjähriger, aber ich kann nicht aufhören“, schrieb der Strausberger nach dem größten Erfolg seiner Darts-Karriere.

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Dieser hat für Marijanovic aber auch ein Erfolgsrezept: „Ich denke, er ist vor allem mental stärker geworden. Er war auch von den Rechenwegen her ziemlich durchdacht und auch mit Blick auf die Art und Weise, wie er hohe Scores und kleine Enttäuschungen wegsteckt. Gerade wenn es Legs gab, die er hätte gewinnen müssen, die der Gegner dann aber doch gecheckt hat, hat er die viel besser weggesteckt, als er das in der Vergangenheit getan hat. Da hat sich sowohl mental als auch spielerisch auf jeden Fall etwas geändert.“

Geändert hat sich auch etwas die Rangordnung im deutschen Darts. Mit seinem Sieg überholte Schindler Gabriel Clemens als besten Deutschen in der Order of Merit.

Alle nicht weit auseinander

Für Marijanovic spielen Ranglistenplätze eine untergeordnete Rolle: “Gefühlt haben wir gerade drei Nummer eins in Deutschland. Ricardo (Pietreczko, Anm. d. Redaktion) hat vergangenes Jahr ein Turnier gewonnen, danach noch im Halbfinale (beim European-Tour-Event in Belgien, Anm. der Redaktion) gestanden und spielt gute Ergebnisse. Gabriel Clemens ist der Dauerbrenner und einfach derjenige, der auch bisher mit dem Halbfinale bei der WM einen Riesenerfolg gefeiert hat. Jetzt kommt Martin hinterher nochmal mit einem Turniersieg und die sind ja auch alle nicht weit auseinander.“

Auch für den frischgebackenen Turniersieger sind Ranglistenplätze zweitrangig: „Ich spiele nicht Darts, um über Gabriel zu stehen“, sagte Schindler im Siegerinterview.

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Eine Art „Klitschko-Situation“

Ähnlich sieht es Marijanovic: „Sie werden untereinander schon gut kämpfen um diese Spitzenposition, was die Deutschen angeht, wobei ihnen das glaube ich gar nicht so wichtig ist, wer da in der Weltrangliste vorn ist. Ich hoffe einfach, dass uns alle drei immer wieder mal mit Highlights überraschen, dass es so eine Art ‚Klitschko-Situation‘ wird: Wenn mal einer verliert, dann reißt der andere es schon wieder raus.“

Für Schindler geht es nun in etwas anderer Rolle weiter. „Die anderen Spieler wussten vorher schon, dass er ein Weltklasse-Spieler ist, aber jetzt ist er natürlich noch mehr gejagt und die Gegner werden sich jetzt noch mehr anstrengen und konzentrieren, weil sie natürlich wissen, dass er jetzt auch noch ein PDC-Champion ist. Das ist natürlich immer die Gefahr. Man darf nicht reingehen und denken, dass es jetzt immer so weiter geht, sondern man muss weiterarbeiten. Aber so, wie ich Martin kenne, kann er das auch ganz gut einschätzen“, beurteilt Marijanovic die Situation.

Satt ist Schindler noch lange nicht und hat Ziele: „Man muss groß träumen. Wenn man nicht groß träumt, dann kann man auch nichts Großes erreichen. Ein Major-Titel oder mehrere wären super, irgendwann natürlich die WM, das World Matchplay vielleicht.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)