Er war einer der Überraschungen bei der diesjährigen Q-School, bei der die Darts-Asse um eine Tour-Card gespielt haben. Dabei stach Tim Wolters zahlreiche prominente Konkurrenten aus und sicherte sich eines der begehrten Tickets.
Darts-Ass opfert Job für Tour-Card
Bei seinem ersten Turnier konnte er bereits glänzen. Bei den UK Open schaffte er es prompt in die vierte Runde. Dort erwies sich Jonny Clayton allerdings als zu stark.
„Es ist schon unfassbar, was 2024 passiert. Ich hätte es so nicht erwartet“, gestand er im Interview in „Madhouse – Die SPORT1 Darts Show“.
Neue Darts als Glücksbringer für deutsches Ass
Schließlich hatte sich seine Teilnahme auf der Pro Tour alles andere als angedeutet. „Ich habe 2023 eigentlich gar nicht viel Dart gespielt, sondern viel mehr Zeit auf dem Tennisplatz verbracht“, verriet er.
Erst im Herbst vergangenen Jahres nahm er die Pfeile wieder in die Hand. „Ich habe ein bisschen fast verändert und so gut gespielt wie noch nie“, so Wolters. Es folgte der Entschluss, sich für die Q-School anzumelden.
Wenige Tage vor dem Start des Qualifikationsturnier gelang dem 28-Jährigen ein wahrer Glücksgriff. Er kaufte sich neue Darts „und direkt am gleichen Tag habe ich einen Neun-Darter geschmissen“, erzählte Wolters.
Mit diesem guten Gefühl ließ er dann in Kalkar zahlreiche Spieler wie Max Hopp oder WM-Teilnehmer Dragutin Horvat hinter sich und sicherte sich als 13. des Gesamtrankings gerade so seine Tour-Card.
Wegen Tour-Card: Wolters muss Job wechseln
Doch so groß der Erfolg auch war, hatten ihn schnell die Folgen eingeholt. „Wenn man sich wirklich mit der Tour Card qualifiziert, dann prasselt soviel auf einen ein, worüber man vorher gar nicht nachdenkt“, schilderte er. Zahlreiche Anfragen von Darts-Herstellern und Management-Agenturen ploppten bei ihm auf, die ihn förmlich überrumpelten.
Zudem musste er eine folgenschwere Entscheidung treffen. „Ich bin Vertriebsmitarbeiter im Außendienst. Ich habe dort meinen eigenen Kundenkreis, weswegen keiner meine Arbeit auffangen kann, wenn ich Darts spiele“, erläuterte er.
- „Checkout - Der Darts-Podcast powered by SPORT1″ - bei SPORT1, Spotify, Apple Podcast und überall, wo es Podcasts gibt
Daher einigte er sich mit seinem Arbeitgeber auf eine „einvernehmliche Trennung“ und tritt im kommenden Monat einen neue Arbeitsstelle in seinem Wohnort an. Dort erfahre er die notwendige Unterstützung und kann sein Ziel, „alle Turniere mitzunehmen“, in die Tat umsetzen.
Darts-Ass offenbart finanziellen Aufwand
Unterstützung erhält Wolters aber von anderer Seite. Eine wichtige Rolle nimmt dabei sein Management ein. „Es ist finanziell eine große Herausforderung. Ich kann das alleine gar nicht stemmen“, offenbarte er.
Schließlich habe er sich erst vor kurzem mit seiner Frau ein Haus gekauft, das ebenfalls einen erheblichen finanziellen Aufwand für den Tour-Neuling bedeutet. Darüber hinaus ist die Familie vor kurzem größer geworden, Mitte Februar hat seine Frau das zweite Kind zur Welt gebracht.
In dieser turbulenten Phase kann sich der passionierte Tennisspieler aber auf seine Familie verlassen. „Meine Frau ist zum Glück ein riesiger Darts-Fan. Sie hat dafür also Verständnis“, berichtete er.