Was für ein bitterer Abend für die deutschen Darts-Stars bei der European Championship in Dortmund. Gabriel Clemens und Martin Schindler sind bereits in der ersten Runde gescheitert.
Clemens ratlos nach Drama-Pleite
Besonders dramatisch war die 5:6-Niederlage von Gabriel Clemens gegen Peter Wright. „Gaga“ hatte schon mit 4:1 in den Legs geführt, ehe „Snakebite“ so richtig aufdrehte.
Zunächst gewann der Schotte drei Legs in Folge, um auf 4:4 zu stellen. Nachdem anschließend beide Spieler ihr Anwurf-Leg gewannen, zeigte Wright im Entscheidungs-Leg sein ganzes können. Auf einen starken Start von Clemens mit einer 140 und einer 180 antwortete der Schotte mit zwei 180ern. Anschließend nutzte er seinen ersten Match-Dart auf die Doppel-12 zum 81er-Finish und 6:5-Erfolg.
Darts-EM: Wright ringt Clemens dramatisch nieder
Clemens ließ im Match insgesamt zu viele Chancen liegen und scheiterte trotz eines guten Average von 97,94, auch weil Wright (94,83er Average) mit 46% (6/13) besser auf die Doppel traf als der Deutsche (5/13, 38%).
In der nächsten Runde trifft Wright nun auf die Nummer eins der Weltrangliste, Michael Smith, der Raymond van Barneveld beim 6:1 keine Chance ließ.
Für Clemens setzte sich damit eine bescheidene Serie bei Majors seit seinem sensationellen Halbfinaleinzug bei der WM 2023. An anderen Orten als dem Ally Pally fehlt ihm nach wie vor ein Ausrufezeichen. „Nee, wenn du eine Idee für mich hast, die würde ich gerne annehmen“, reagierte „Gaga“ ratlos auf die Frage, warum es bei großen Turnieren nicht besonders gut läuft.
„Dortmund ein gutes Pflaster für uns“
„Es gibt immer starke Gegner bei Majors. Das Matchglück fehlt mir schon ein bisschen. Da braucht man nicht groß zu lamentieren. Nächste Woche wieder hinstellen, dann geht es weiter“, ergänzte er.
Zumindest von der Kulisse in der Dortmunder Westfalenhalle, in der 2000 Fans einheizten, war Clemens begeistert: „Das war schon richtig gut. Heute war volles Haus, das macht schon Spaß hier. Dortmund ist definitiv ein gutes Pflaster für uns.“
Schindler war derweil gegen einen überragenden Stephen Bunting bei der 1:6-Niederlage komplett chancenlos. „The Bullet“ erwischte einen absoluten Sahnetag und überzeugte gerade mit einer Doppelquote von 75 Prozent.
Schindler gegen Bunting chancenlos
Die deutsche Nummer zwei erwischte eigentlich einen guten Start ins Match, ehe Bunting ihn im dritten Leg mit einem starken 121er-Finish schockte.
Im anschließenden Leg gelang dem Engländer dann das erste Break. Zunächst spielte er seine erste 180 im Match und holte sich mit einem 104er-Finish anschließend das Break zur 3:1-Führung. Bunting bestätigte das Break anschließend und erhöhte auf 4:1.
Danach ließ sich der stark aufspielende Engländer das Match nicht mehr nehmen. Bunting spielte einen 101,42er Average und traf seine Doppel mit 75% (6/8) überragend.
„The Wall“ hatte mit einem 95,87er Average und einer Doppelquote von 25% (1/4) nichts entgegenzusetzen. Bunting trifft nun im Achtelfinale auf Chris Dobey, der mit Dave Chisnall die Nummer eins der Setzliste souverän mit 6:2 besiegte.
White Wash! Noppert düpiert Gilding
Bereits im ersten Match des Turniers lieferte Danny Noppert ein Spiel der Extraklasse. Die Nummer acht der Welt düpierte Andrew Gilding mit 6:0 und sorgte mit dem 16. White Wash der Turniergeschichte für das ersten Highlights des Tages.
Echte Chancen hatte Gilding nur im zweiten Leg der Partie, als er zwei Chancen auf die Doppel ausließ. Ansonsten bestimmte Noppert mit seinem starken Auftritt das Spiel und zog mit einem überragenden 115er Average über die ersten vier Legs gleich vorentscheidend auf 4:0 davon.
Im zweiten Leg brachte der Niederländer die Westfalenhalle in Dortmund zum Kochen, als er ein 138er-Finish spielte. Gerade auf die Doppel zeigte Noppert keine Nerven und verfehlte im gesamten Spiel nur zweimal ein Doppelfeld (6/8). Weil er zudem auch einen überragenden Average von 106,9 spielte, hatte Gilding trotz eines ordentlichen 96,14er Averages keine Chance.
Im Achtelfinale trifft Noppert nun auf den zweimaligen European Champion Rob Cross.
Eisklater Cross kocht Van den Bergh ab
Der Sieger von 2019 und 2021 setzte sich nach einer starken Leistung souverän mit 6:2 gegen Dimitri Van den Bergh durch.
Cross und Van den Bergh lieferten sich zu Beginn ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide mit gutem Scoring und Finishing zunächst ihren Anwurf halten konnten.
Im sechsten Leg holte sich Cross dann das erste und vorentscheidende Break der Partie. Der Engländer startete mit vier perfekten Darts und holte sich in zwölf Darts mit einem 127er-Finish die 4:2-Führung. Anschließend blieb Cross cool, brachte zunächst seinen Anwurf zum 5:2 durch und nutzte im achten Leg seinen zweiten Match-Dart zum verdienten 6:2-Erfolg.
„Voltage“ konnte sich im gesamten Match auf sein gutes Scoring verlassen. Der Engländer spielte einen guten 99,87er Average und traf zudem starke 46% auf die Doppel (6/13). Van den Bergh kam im Spiel trotz gutem Scoring von 99,21 zu kaum Versuchen auf die Doppel. Der Belgier hatte nur fünf Versuche, von denen er zwei traf.
Zudem setzte sich Nathan Aspinall in einem umkämpften Match mit 6:3 gegen Ryan Searle durch und Gerwyn Price bezwang Keane Barry mit 6:1.
Die Spiele des Sechzehntelfinale im Überblick:
Danny Noppert - Andrew Gilding 6:0
Nathan Aspinall - Ryan Searle 6:3
Dave Chisnall - Chris Dobey 2:6
Rob Cross - Dimitri Van den Bergh 6:2
Gerwyn Price - Keane Barry 6:1
Peter Wright - Gabriel Clemens 6:5
Michale Smith - Raymond van Barneveld 6:1
Martin Schindler - Stephen Bunting 1:6