Die Durststrecke bei den Finals der World Series of Darts ist beendet!
MvG-Gala nach historischem 9-Darter
Nach seinem Hattrick von 2015 bis 2017 und seinem vierten Triumph 2019 war Michael van Gerwen in den vergangenen Jahren stets leer ausgegangen - doch das ist nun vorbei.
Van Gerwen setzte sich im Finale gegen Nathan Aspinall klar mit 11:4 durch. Dem Niederländer reichte vor heimischen Publikum in Amsterdam ein Drei-Dart-Average von 96 Punkten gegen den enttäuschenden Engländer (83er-Average).
Aspinall schwärmt von „unglaublichem“ MvG
MvG ließ im Match aber auch sein Können aufblitzen. So checkte er die 160 zum 5:2 aus.
Die Gegenwehr von Aspinall war danach schnell gebrochen und van Gerwen marschierte unaufhaltsam dem Titel entgegen.
„Ich weiß nicht, wie er es macht. Alles, was er tut - er ist einfach der Beste. Wie er tut, was er tut, ist unglaublich. Dieser Typ hat so viel Energie. Ich bin so froh, dass er es vor seinen eigenen Leuten gewonnen hat, er verdient es“, sagte Aspinall nach dem Match.
Van Gerwen schwärmte vor allem von den „fantastischen“ Zuschauern: „Man will besonders gut performen und wenn es gelingt, gibt es ein besonders gutes Gefühl. Ich habe in den richtigen Momenten zugeschlagen. Wenn ich normal gewinne, sind die Zuschauer oft direkt danach weg - aber hier sind sie alle noch da.“
Wirbel um historischen 9-Darter von van Gerwen
Das wahre Highlight sahen die Zuschauer aber bereits im Halbfinale - auch wenn dieser historische 9-Darter viele Menschen erst einmal überraschte.
Denn aufgrund eines Grafik-Fehlers vom zuständigen Broadcaster ITV Sport verstanden viele TV-Zuschauer zunächst überhaupt nicht, warum Michael van Gerwen ein Break zum 2:0 so ekstatisch abfeierte.
Bei van Gerwen waren im zweiten Leg des Halbfinales gegen Luke Humphries doch eben noch 361 Punkte angezeigt worden? Drei Pfeile später jubelte der Niederländer plötzlich ausgelassen.
Was war passiert?
Während noch die Wiederholung seines Checkouts im ersten Leg lief, begann MvG bereits mit dem Start ins nächste. Zwar sahen die Zuschauer noch das Ende seiner 174er-Aufnahme, doch diese wurde in der Grafik nie berücksichtigt.
Stattdessen wurden die folgenden 140 Punkte von Humphries bei van Gerwen abgezogen, während die anschließende 180 von van Gerwen vom Konto des Engländers ging. Bei diesem wurde daraufhin sogar eine 9 eingeblendet - ein Zeichen dafür, dass er eine 9-Darter-Chance habe.
Van Gerwen historisch - aber „es kratzt ihn nicht“
Doch dies war natürlich falsch - und während viele vor den Bildschirmen noch über die Scores rätselten, machte MvG den 9-Darter mit einem 147er-Checkout perfekt.
Wie die PDC vermeldete, war es sogar ein historischer 9-Darter von van Gerwen, denn es hatte noch nie zuvor einen bei den Finals der World Series of Darts gegeben.
Angesprochen darauf, dass es wohl der 27. 9-Darter in seiner Karriere war, entgegnete er bei ITV Sport: „Ich weiß es nicht, es kratzt mich auch nicht. Es ist wichtiger, das Match zu gewinne. Ein 9-Darter gibt mir nur einen Leg. Das 97er-Finish am Ende gewinnt mir das Spiel, das ist wichtiger.“
Humphries nutzt Matchdarts nicht - Wright verpasst Finale
Aber auch abseits dieser Szene war es ein unfassbar spannendes Halbfinale, welches MvG schließlich mit 11:10 im Entscheidungsleg gewann, obwohl Humphries den Anwurf hatte.
Dieser hatte im Laufe des Duells mit großartigen High-Score-Finishes geglänzt und beim Stand von 10:9 sogar drei Matchdarts ausgelassen. Van Gerwen machte es beim Stand von 10:10 besser und krönte den frühen 9-Darter schließlich mit einem Sieg.
Auch im zweiten Halbfinale wurde es noch einmal spannend, obwohl Nathan Aspinall bereits mit 10:6 gegen Peter Wright in Führung gelegen war. „Snakebite“ gewann dann drei Legs in Folge, ehe Aspinall doch noch den Finaleinzug perfekt machte.