Das deutsche WM-Märchen ist vorbei!
Clemens nach Aus: „Schnauze voll“
Im Halbfinale des World Cup of Darts in der Frankfurter Eissporthalle hat das Duo Martin Schindler und Gabriel Clemens gegen Schottland mit 5:8 den Kürzeren gezogen. Gegen Peter Wright und Gary Anderson verpassten die Deutschen abermals Chancen auf Doppel und mussten sich letztlich mit einem Average von 84,45 Punkten geschlagen geben.
Somit verpasst Deutschland den ersten Finaleinzug der Geschichte, nach 2020 war es das zweite Halbfinale bei der Team-WM gewesen. „Ich habe die Schnauze voll für heute“, sagte Clemens sichtlich genervt nach der Partie. Im Finale konnte Wales den schottischen Lauf überzeugend stoppen.
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Als Preisgeld erhalten Schindler und Clemens je 15.000 Pfund. Die Sieger Jonny Clayton und Gerwyn Price kassieren je 40.000 Pfund.
Schindler und Clemens verpassen Chancen
Deutschland startete ähnlich wie beim sensationellen Viertelfinalerfolg über den Topfavoriten England gut in das Match. Gabriel Clemens checkte sowohl das eigene Anwurf-Leg als auch zum 2:0-Break.
Und doch ließen sich die ehemaligen Weltmeister Anderson (2015 und 2016) und Wright (2020 und 2022) nicht abschütteln, gingen gar mit einer 4:3-Führung in die Pause - und konnten sich mit 6:4 vorerst absetzen.
Im exklusiven SPORT1-Interview hatte Martin Schindler noch im April gesagt, das eigene Land beim World Cup vertreten zu dürfen, sei „wenn man darüber nachdenkt wirklich bombastisch“. So lieferte er zwar mit dem „German Giant“ einen Fight, Deutschland hatte fünf Darts, um zum 6:6 auszugleichen.
Doch die entscheidenden Pfeile sollten das Doppelfeld nicht mehr finden, auch der englische Darts-Experte Wayne Mardle machte das bei Sky Sports als Manko aus: „Peter (Wright, Anm. d. Red.) hat im gesamten Match neun gute Darts gespielt, aber das war alles, was er machen musste.“
Schottland spielte im finalen Leg sechs perfekte Darts und beendete das deutsche WM-Märchen mit 8:5. Mardle prophezeite Schindler und Clemens, die beide noch auf ihren ersten PDC-Titel warten, jedoch einen „aufsteigenden Weg“ in der Zukunft.
Clayton sichert Wales Finaleinzug - und vollendet
Im Finale konnten die Schotten jedoch nicht an das Niveau aus der Vorschlussrunde anknüpfen.
Jonny Clayton und Gerwyn Price konnten ihrer Favoritenrolle nach dem Ausscheiden Englands gegen Deutschland gerecht werden und dominierten Wright und Anderson nahezu nach Belieben.
Scherzend auf der Bühne gelang den Beiden ein Average von 96.18, letztlich stand ein 10:2 auf der Anzeigetafel. Mit der walisischen Fahne auf der Bühne freuten sich die beiden Premier-League-Teilnehmer: „Es ist fantastisch! Was für ein Gefühl“, so Clayton, der seit 2020 nur ein Match beim World Cup verlor.
Bereits zuvor hatten sich Belgien und die im Halbfinale topgesetzten Waliser ein heißes Duell geliefert.
In einem packenden Match musste abermals ein Last-Leg-Decider die Entscheidung herbeiführen. Dort konnte „The Ferret“ Jonny Clayton das niedrigstmögliche High-Finish von 100 Punkten herausnehmen und sich und seinem Partner den Finaleinzug bescheren.
Das Finale im Überblick:
Wales 10:2 Schottland
Das Halbfinale im Überblick:
Wales 8:7 Belgien
Schottland 8:5 Deutschland