Gerwyn Price lässt seine Muskeln spielen – und das das nicht nur in gewohnter Art.
Schindler mit Karriere-Novum
Mit einem Average von 105.64 Punkten ließ der Waliser im 100. Event auf der European Tour dem Niederländer Michael van Gerwen im Finale von Riesa beim 8:4-Erfolg keine Chance. „Ich weiß, dass ich aktuell gut spiele und die anderen unter Druck setze. Wichtige Doppel haben das Ziel gefunden heute“, analysierte Price nüchtern.
Doch auch die deutschen Spieler konnten am Wochenende für Überraschungen sorgen, allen voran sorgten ein Neuling und Martin Schindler mit einem Karriere-Novum für Aufsehen.
Das Finale eröffnete Price unmittelbar mit einer 180, breakte van Gerwen sofort. Der Waliser, der über das gesamte Turnier einen Average von über 102 Punkten ans Board zauberte, konnte die schwache Doppelquote von Van Gerwen ausnutzen und schnell 5:1 in Front gehen.
„Mighty Mike“ schüttelte noch auf der Bühne den Kopf, zeigte sich sichtlich unzufrieden bei einer Doppelquote von letztlich nur 19%. Und Price? Der hämmerte einfach weiter 12-Darter ins Board, eine Demonstration der Stärke des „Iceman“.
Schindler sorgte für deutsches Highlight
Doch das Highlight aus deutscher Sicht brachten die Runden zuvor: Martin Schindler stand zum ersten Mal in seiner Karriere im Halbfinale eines European-Tour-Events.
Mit einem 6:3-Erfolg über „The Ferret“ Jonny Clayton schlug Schindler im Viertelfinale den zweiten Premier-League-Teilnehmer im persönlichen Turnierverlauf und zog erstmals in die Vorschlussrunde ein. Dabei zeigte der Strausberger mit einem Average von 102,7 Punkten und einer Doppelquote von 75% eine herausragende Leistung.
Schindler selbst konnte es im Anschluss an das Viertelfinale selbst kaum glauben: „Ist das nicht geil?“, die Zuschauer stimmten „Martin Schindler“-Sprechchöre an, „mir fällt ein Stein vom Herzen.“ Im Halbfinale schlug „Mighty Mike“ Michael van Gerwen den Deutschen jedoch mit 7:4 und spielte dabei teils furios.
Bereits im Achtelfinale hatte Martin Schindler für ein dickes Ausrufezeichen gesorgt: Nach einem 1:3-Rückstand gegen den Premier-League-Teilnehmer Nathan Aspinall konnte „The Wall“ fünf Legs in Folge für sich entscheiden und in den Finalabend einziehen.
Niko Springer, der am Samstag noch für einen emotionalen Moment sorgte, musste sich als vorletzter Deutscher verabschieden. Gegen die Nummer zwei der Setzliste, Damon Heta aus Australien, unterlag er in der Runde der letzten 16 mit 3:6. Auch eine Münchner Darts-Hoffnung sorgte für Furore.
Van Gerwen zerlegt Wright in 13 Minuten
Ein weiteres furioses Match hielt das inzwischen 100. Duell zwischen Michael van Gerwen und Peter Wright im Viertelfinale parat. In nur mageren 13 Minuten zerlegte der Niederländer seinen schottischen Kontrahenten mit 6:0, gewann dabei matchübergreifend zwölf Legs in Folge.
Nach der Partie respektierte Van Gerwen den ehemaligen schottischen Weltmeister allerdings, der nur 85,1 Punkte im Durchschnitt ans Board brachte: „Er ist zu gut, um weiterhin so zu spielen. Aber wir wissen alle, dass er gerade eine schwierige Zeit durchmacht.“
- „Checkout - Der Darts-Podcast powered by SPORT1″ - bei SPORT1, Spotify, Apple Podcast und überall, wo es Podcasts gibt
Das Finale im Überblick:
Michael van Gerwen vs. Gerwyn Price 4:8
Das Halbfinale im Überblick:
Michael van Gerwen vs. Martin Schindler 7:4
Dirk van Duijvenbode vs. Gerwyn Price
Das Viertelfinale im Überblick:
Michael van Gerwen vs. Peter Wright 6:0
Jonny Clayton vs. Martin Schindler 3:6
Damon Heta vs. Dirk van Duijvenbode 4:6
Rob Cross vs. Gerwyn Price 4:6
Das Achtelfinale im Überblick:
Michael van Gerwen vs. José de Sousa 6:1
Peter Wright vs. Alan Soutar 6:4
Jonny Clayton vs. Dave Chisnall 6:2
Martin Schindler vs. Nathan Aspinall 6:3
Damon Heta vs. Niko Springer 6:3
Dirk van Duijvenbode vs. Danny Noppert 6:5
Rob Cross vs. Josh Rock 6:3
Mike De Decker vs. Gerwyn Price 5:6