Was für eine Darts-Show!
Galaktischer Wright triumphiert über MvG
Beim Darts World Matchplay im englischen Blackpool (Darts World Matchplay 2021 von 17. bis 25. LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) zeigte Peter Wright Darts von einem anderen Stern und warf Michael van Gerwen mit 17:10 aus dem Turnier.
Aber was hat der Schotte da für eine Performance ans Oche gezaubert?
Mit einem Drei-Dart-Average von 110,37 Punkten sorgte er für den sechstbesten Average überhaupt in der Geschichte des Darts World Matchplay. Nach 14 Legs war er mit 114 Punkten sogar noch fast auf Rekordkurs.
Die Bestleistung hatte Darts-Legende Phil Taylor mit 114,99 Punkten im Jahr 2010 aufgestellt.
Aber nicht nur im Average überzeugte „Snakebite“ an diesem Abend. Dazu zauberte er noch bärenstarke zwölfmal die 180 aufs Board und legte mit 149 Rest auch das höchste Checkout des Abends hin.
Dazu zeigte sich der World-Matchplay-Finalist von 2017 auch erneut souverän im eigenen Anwurf. Vor dem Duell gegen MvG hatte er erst vier Breaks im Turnier abgegeben. Gegen „Mighty Mike“ waren es wieder nur drei Breaks.
Peter Wright verpasst Neun-Darter nur knapp
Dazu verpasste er auch noch knapp einen Neun-Darter im zwölften Leg. Am Ende wurde ihm die Doppel-12 zum Verhängnis. Er konnte den Durchgang aber trotzdem für sich entscheiden und zog auf 8:4 davon.
Was die Leistung von Wright so imposant macht, ist die Tatsache, dass van Gerwen ebenfalls einen guten Tag erwischt hatte. Sein Drei-Dart-Average lag bei 101,34 Punkten.
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Damit blieben die beiden Kontrahenten in ihrem neunten Duell seit 2020 zum neunten Mal beide über der magischen 100er Marke.
Im Finale geht es für den extrovertierten Schotten, der übrigens das gleich lila Shirt anhatte, wie bei seinem WM-Triumph 2020 gegen MvG, nun gegen Titelverteidiger Dimitri Van den Bergh.
Van den Bergh darf von Titelverteidigung träumen
Dieser hat sich mit einem souveränen 17:9-Sieg über Krzysztof Ratajski die Chance auf seine Titelverteidigung bewahrt. Er könnte als erst vierter Spieler überhaupt zwei Titel in Folge bei diesem Event erringen.
Dies gelang bisher nur Darts-Legende Phil Taylor, der das Turnier zwischen 1995 und 2017 gleich 16 Mal gewinnen konnte. Die erste Titelverteidigung allerdings darf sich Rod Harrington (1998 und 1999) auf die Fahne schreiben. Dazu schrieb sich Michael van Gerwen 2015 und 2016 zweimal in Folge in die Siegerliste ein.
Zwar kam der Belgier schwer ins Spiel und lag schnell mit 0:3 und 2:6 im Rückstand. Nach dem Sieg gestand er: „Ich dachte mir nur: Dimitri, was geht hier ab? Was spielst du da zusammen?“
Dann leistete sich „The Polish Eagle“ allerdings im neunten Leg einen Aussetzer, der das Match entscheiden sollte.
Krzysztof Ratajski mit entscheidendem Blackout
Er verpasste erst ein 149-Highfinish, um danach 52 Rest zu verpassen. Dabei verfehlte er erst die Doppel-16, um dann auch noch die Doppel-8 zu vergeben. Van den Bergh sagte danke, verkürzte auf 3:6 und startete da einen Lauf von acht gewonnenen Legs in Folge.
Erst im 18. Durchgang gelang dem Polen wieder ein Leg-Gewinn und konnte auf 8:10 verkürzen. Ausschlaggebend waren seine zunehmenden Probleme auf den Doubles.
Während er in den ersten fünf Legs vier seiner sieben Leg-Darts nutzen konnte, waren es bis zum Stand von 6:8 nur noch zwei von 13 Leg-Darts.
Dimitri Van den Bergh begeistert SPORT1-Experte Marijanovic
Die ganze Klasse des Belgiers zeigte sich im 15. Leg. Bei 128 Rest wählte der Titelverteidiger den ungewöhnlichen Weg über Triple-16, Triple-16, Doppel-16 zum Checkout.
Selbst SPORT1-Experte Robert Marijanovic war begeistert von diesem Weg: „Ich glaube, ich habe noch jemanden so die 128 auschecken sehen. Das ist weltklasse!“
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Ratajski bekam seine Probleme auf die Doppelfelder nicht mehr in den Griff und Van den Bergh brachte das Spiel souverän zu Ende.