Rob Cross hat eine Blitzkarriere hingelegt. Anfang des Jahres gewann der WM-Debütant die PDC-Weltmeisterschaft im Finale gegen Darts-Legende Phil Taylor in dessen letztem Spiel.
Cross über Taylor: "Ist mein Held"
Nicht einmal zwei Jahre zuvor arbeitete Cross noch als Elektriker - und war nicht mehr als ein ambitionierter Hobby-Darter. Nach seinem einzigartigen Aufstieg gehört er heute zu den Besten der Welt - und bleibt trotzdem bescheiden.
Der 28-Jährige steht nun vor seiner zweiten World-Grand-Prix-Teilnahme. Am Wochenende startet die 1. Runde des Major-Turniers in Dublin. Insgesamt 32 Spieler kämpfen um den Titel. Cross muss am Montag in der ersten Runde gegen seinen Landsmann Steve Beaton ran. (Darts World Grand Prix in den LIVESCORES und auf DAZN)
Im SPORT1-Interview spricht Cross über das Leben als Darts-Profi, die deutschen Hoffnungen Hopp und Schindler und adelt sein Idol Phil Taylor.
Rob Cross über...
...Veränderungen, seitdem er die WM gewonnen hat:
"Ich musste meinen 'normalen' Job mittlerweile aufgeben und bin jetzt Darts-Profi in Vollzeit. Aber was sich wirklich geändert hat, ist, dass jetzt der Terminplan so vollgepackt ist. Aber jetzt darf ich das machen, was ich wirklich liebe, und das ist Dartspielen."
...Veränderungen an seinem Spiel, als es nicht so lief:
"Ich habe eher Dinge auf der persönlichen Ebene ein wenig verändert, ein bisschen mehr auf mich selbst geschaut. Vor allem nach der Premier League. Das war für mich schon eine ganz andere Erfahrung, weil es 16 Wochen am Stück waren und wirklich jede Woche eine sehr große Herausforderung und sehr anspruchsvoll war. Sollte ich nächstes Jahr wieder nominiert werden, dann garantiere ich, dass ich besser sein werde, weil ich jetzt mehr Erfahrung damit habe."
...das Gefühl von großem Druck auf der Bühne:
"Ich denke, ich habe mich mittlerweile sehr daran gewöhnt, ich fühle mich wohl – oder zumindest wohler als ich es jemals gedacht hätte."
Cross will Nummer eins der PDC werden
...seinen Plan, die Nummer eins der PDC-Weltrangliste zu werden:
"Das letzte Jahr war da, um erst einmal Erfahrung zu sammeln und so wird es auch in diesem neuen Jahr sein. Vielleicht in drei, vier, fünf Jahren? Aber ich werde mir da keinen Druck machen und irgendetwas erzwingen. Für mich ging alles sehr schnell, dieses Jahr muss ich mich erst einmal an den Saisonkalender gewöhnen. Ich denke, so in fünf Jahren wird es soweit sein."
...sein Entwicklungspotenzial:
"Ich muss an mich selbst glauben und mir auch während des Jahres mal eine Pause gönnen, mir Zeit für mich und meine Familie nehmen, um sicherzustellen, dass ich mich nicht aufarbeite. Wie bereits erwähnt, waren die 16 Wochen Premier League hart für mich, da habe ich mich schon mal besser gefühlt. Ich denke, an meinem Spiel ist nicht so viel verkehrt, ich muss nicht viel ändern. Ich muss es nur immer abrufen können, sobald ich auf der Bühne stehe. Dann habe ich alle Möglichkeiten."
...seine Kampfansage, noch 20-30 Prozent mehr aus sich rauszuholen:
"Nein da muss niemand Angst haben, ich denke einfach, dass das noch in mir steckt und ich das noch aus mir herausholen kann. Sie sollten sich keine Gedanken um mein Spiel machen, sondern sich auf ihr eigenes konzentrieren. Also es muss wirklich keiner Angst haben."
...Max Hopp:
"Der Titelgewinn (Hopp gewann das Turnier der PDC-Europe-Tour in Saarbrücken, Anm. d. Red.) war genial für ihn. Er ist noch so jung und wird sich noch weiter entwickeln. Er tut dem Darts in Deutschland gut. Er inspiriert alle anderen. Ich finde, es ist beeindruckend, was er bis jetzt erreicht hat. Er ist ein netter Junge und er verdient das. Er ist ein fantastischer Darts-Spieler und hat das Zeug, noch einiges zu erreichen."
...Martin Schindler:
"Martin ist fantastisch, wie Max ein sehr netter Junge. Auch er ist noch so jung und hat noch so viel vor sich. In ein, zwei Jahren wird er mit seinem Spiel vielleicht schon so weit sein, dass er vorne mitspielen kann."
Cross: "Phil Taylor war mein Held"
...Phil Taylor:
"Um ehrlich zu sein, hatte ich letztes Jahr leider nicht das Privileg, ihn wirklich oft zu sehen auf der Tour. Er ist mein Held, ich bin mit ihm groß geworden, deswegen war es ein Privileg für mich, gegen ihn zu spielen."
"Ich denke nicht, dass es jemals wieder einen Spieler geben wird, der Darts so dominiert wie Phil es getan hat. 16 Jahre (so lange dominierte Taylor die PDC-Tour, Anm. d. Red.) ist eine sehr, sehr lange Zeit. Es wird niemand mehr nachkommen, der so erfolgreich ist, wie er war. Nicht in diesem Ausmaß und auf diesem Level. Es wird wieder Spieler geben, die dominieren, aber nicht über einen so langen Zeitraum wie es bei ihm der Fall war."
...die Erweiterung der WM auf 96 Teilnehmer - inkl. zwei Frauen:
"Das ist fantastisch. Es ist das größte Turnier der Welt und die Erweiterung öffnet vielen Spielern die Tür. Dadurch können mehr Spieler wie ich daran teilnehmen und richtig gut abschneiden. So wie zum Beispiel auch Jamie Lewis letztes Jahr. Es tut dem Darts gut und auch der allgemeinen Wahrnehmung des Sports und der Spieler."