Am zweiten Tag des Grand Slam of Darts (Live im TV auf SPORT1) hat es eine emotionale Szene gegeben.
Darts-Profi spielt unter Tränen
Gary Anderson zeigte bei seinem klaren 5:1-Sieg gegen Berry van Peer phasenweise Darts der Extraklasse. Zwischenzeitlich lag der Schnitt des Schotten bei über 117, im Gefühl der sicheren Führung ließ er aber etwas nach. Das war allerdings an diesem Tag nur Nebensache.
Das Drama um Gegner van Peer stand im Fokus. Der Niederländer kämpfte auf der Bühne mit sich, seinen Emotionen und gegen seine quälende Dartitis. Darunter versteht man die mentalen Probleme eines Spieler, den Pfeil loszulassen. Immer wieder musste van Peer seine Wurfbewegung abbrechen.
Der Niederländer konnte seine Tränen nicht zurückhalten und versuchte sich mehrfach zu sammeln, Anderson und Caller Russ Bray munterten ihn auf. Nachdem ihn zunächste einige Zuschauer noch verspotteten, feierte das Publikum van Peer am Ende des Matches frenetisch.
Letztendlich gelang ihm nicht mehr als das "Ehren-Leg" zum 1:3, ansonsten blieb der tapfere Underdog chancenlos. Schon bei seinem Sieg gegen Simon Whitlock am Samstag hatte er teils große Probleme offenbart.
Auch der Darts-Verband PDC lobte via Twitter die Unterstützung für den Niederländer durch alle Beteiligten.
Bekannt geworden war das Phänomen Dartitis vor allem durch den fünffachen British Darts Organisation-Weltmeister Eric Bristow. Bei den Swedish Open 1987 traten bei ihm erstmals die Probleme auf, dass er den Pfeil beim Abwurf schlecht loslassen konnte.
Weitere prominente Beispiele für Dartitis sind Mervyn King und Richie Burnett.
"Snakebite" souverän
Peter Wright machte derweil kurzen Prozess. Gegen Corey Cadby ließ Snakebite von Beginn an nichts anbrennen und siegte klar mit 5:0.
Mit drei 180ern und einem Average von 98,88 reichte Wright eine solide Leistung, um die Partie für sich zu entscheiden. Damit konnte der Schotte ein vorzeitiges Ausscheiden in der Gruppenphase verhindern.
Der Zweite der Weltrangliste hatte am Samstag im ersten Match gegen BDO-Spieler Glen Durrant gepatzt. Wright kam überhaupt nicht in die Partie, lag schnell im Rückstand und musste sich über die kurze, tückische Best-of-Nine-Distanz mit 2:5 gegen den Engländer geschlagen geben.
"Wizard" überraschend gescheitert
Im Anschluss verlor der Australier Simon "Wizard" Whitlock etwas überraschend gegen Cameron Menzies aus Schottland. Beim 2:5 konnte er nur zu 33,33 % auschecken und erreichte nur einen schwachen Average von 90,31. Menzies nutzte seine Chance und siegte letztlich verdient, Whitlock ist damit draußen.
Österreichs Hoffnungsträger Mensur Suljovic gewann unterdessen in einem hochklassigen Match gegen Smith mit 5:4. Mit einer Doppel-Sechzehn checkte er im finalen Durchgang aus, nachdem er im achten Leg die Siegchance vergeben hatte. Beide Werfer duellierten sich auf hohem Niveau.
Sowohl Suljovic als auch Smith warfen im Schnitt über 100 Punkte. Der Engländer konnte am Ende gegen den Mann aus Wien nicht mehr zusetzen und musste sich knapp geschlagen geben.
Favoritensiege am Abend
BDO-Weltmeister Glen Durrant gab sich dagegen im Match mit Alan Norris keine Blöße. Der Engländer siegte mit starkem Average von 103,5 und beachtlicher Checkout-Quote von 62,5 Prozent souverän mit 5:3.
In der letzten Begegnung der Nachmittagssession konnte sich Stephen Bunting problemlos mit 5:2 gegen seinen guten Freund Dave Chisnall durchsetzen. In einer Auseinandersetzung auf überschaubarem Niveau glänzte Bunting in erster Linie bei den Checkouts.
Die Ergebnisse des zweiten Tages im Überblick:
Nachmittagssession:
Jeffrey de Zwaan - Scott Mitchell 3:5 (Gruppe F)
James Wilson - Mark McGeeney 5:2 (G)
Peter Wright - Corey Cadby 5:0 (E)
Simon Whitlock - Cameron Menzies 2:5 (H)
Mensur Suljovic - Michael Smith 5:4 (G)
Gary Anderson - Berry van Peer 5:1 (H)
Alan Norris - Glen Durrant 3:5 (E)
Dave Chisnall - Stephen Bunting 2:5 (F)
Abendsession:
Joe Murnan - Ross Montgomery 3:5 (A)
Darren Webster - Danny Noppert 5:2 (D)
Steve Lennon - Jamie Hughes 5:0 (B)
James Wade - Peter Machin 5:1 (C)
Daryl Gurney - Mark Webster 5:3 (D)
Phil Taylor - Robbie Green 5:4 (C)
Michael van Gerwen - Rob Cross 5:4 (A)
Raymond van Barneveld - Gerwyn Price 5:4 (B)