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"Gefühlt wie eine Anfängerin" - Das steinige Comeback von Olympiasiegerin Laura Ludwig

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"Gefühlt wie eine Anfängerin" - Das steinige Comeback von Olympiasiegerin Laura Ludwig

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Der steinige Weg der Laura Ludwig

Laura Ludwig versucht als zweifache Mutter und mit einer neuen Partnerin zurück in die Beachvolleyball-Weltspitze zu kommen. Mit SPORT1 spricht sie über den steinigen Weg zu ihrem großen Ziel und gibt Einblicke in ihre Gefühlswelt.
Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig hat bereits im Alter von 18 Jahren einen Schlaganfall erlitten. In ihrem Buch „Gold ist eine Glaubensfrage“ enthüllt die Beachvolleyballerin schockierende Szenen.
Laura Ludwig versucht als zweifache Mutter und mit einer neuen Partnerin zurück in die Beachvolleyball-Weltspitze zu kommen. Mit SPORT1 spricht sie über den steinigen Weg zu ihrem großen Ziel und gibt Einblicke in ihre Gefühlswelt.

Olympia-Heldin Laura Ludwig war lange von der Bildfläche verschwunden. Jetzt greift sie wieder voll an. Ihr Ziel: Sich noch einmal für die Olympischen Spielen zu qualifizieren. Es wäre ihr fünftes Mal.

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Nach Olympiagold mit Kira Walkenhorst in Rio 2016 ist viel passiert. Ludwig ist mittlerweile 37 Jahre alt und zweifache Mutter - bei Olympia in Paris wäre sie 38.

„Die fünften Olympischen Spiele zu erreichen, ist ein riesengroßes Ziel für mich. Ich würde gerne zeigen, dass es geht, Familie und Arbeit zu kombinieren“, sagt Ludwig im Gespräch mit SPORT1 und bricht eine Lanze für Mütter im Profisport: „Wir wollen einfach ein bisschen mehr Offenheit dafür schaffen, Familie und Arbeit zusammenzubringen.“

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Ludwig ist nicht nur Olympiasiegerin. Welt- und Europameisterin wurde sie, dazu mehrmalige World-Tour-Siegerin. Außerdem durfte sie sich schon elfmal über die Auszeichnung als Beachvolleyballerin des Jahres freuen.

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Nach langer Auszeit Comeback mit neuer Partnerin

Doch diese Erfolge zählen beim Neustart nichts, der Weg zurück an die Spitze ist beschwerlich - auch für eine Top-Athletin wie Ludwig. „Ich habe alles schon mitgemacht. Es sind wieder neue Phasen, wieder neue Situationen, mit denen ich klarkommen muss“, schildert die gebürtige Berlinerin die Schwierigkeiten des Comebacks: „Vieles war sofort wieder da – einige Dinge muss ich mir aber erst kleinschrittig wieder erarbeiten. Das braucht Zeit und Geduld.“

Gerade in solchen Momenten weiß sie die Hilfe eines Mentalcoachs und der Sportpsychologin Anett Szigeti zu schätzen, mit denen sie auch im Hinblick auf ihr Comeback zusammenarbeitet.

„Man denkt ja, das ist wie Fahrradfahren, man verlernt es nicht, aber irgendwie sind es dann doch wieder so viele Details und so viel Komplexität. Ich bin auch immer noch nicht da, wo ich sein möchte“, betont Ludwig.

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Und dann ist da noch ihre neue Partnerin Louisa Lippmann, die nach einer sehr erfolgreichen Hallenvolleyball-Karriere erst 2022 in den Sand wechselte.

Athletisch gilt die 28-Jährige als Überfliegerin, technisch aber ist sie logischerweise noch in der Findungsphase. Dennoch ist das Duo Lippmann/Ludwig aktuell das spannendste Projekt im deutschen Beachvolleyball mit Potenzial für die Weltspitze. Dieses Potenzial gilt es freilich erst noch zu entfachen.

Druck auf Lippmann noch größer

„Louisa macht riesige Sprünge - im Training schon noch mehr als jetzt im Wettkampf“, fasst Ludwig die vergangenen Monate zusammen. Im Sand waren bei der 1,90 Meter großen Blockerin noch Unsicherheiten zu sehen, die sie Stück für Stück ablegt.

„Der Druck ist halt auch enorm. Wenn du auf dem Feld bist und mehr oder weniger auf dich gestellt bist, alleine bist, nicht ausgewechselt werden kannst, dann wird jede Schwäche von dir eiskalt ausgenutzt.“, nimmt Ludwig ihre Partnerin in Schutz.

Als fünfmalige Volleyballerin des Jahres weiß Lippmann, mit Druck im Sport umzugehen. Beachvolleyball ist aber im Gegensatz zum Hallenvolleyball deutlich individueller, eine komplett andere Sportart. „Bei ihr ist es wichtig, Vertrauen in ihre und unsere Möglichkeiten zu entwickeln, die Geduld zu haben und an uns zu glauben, dass das schon passieren wird, wenn sie einfach nur so weitermacht“, gibt sich Ludwig zuversichtlich.

Sie kann auf 20 Jahre Beacherfahrung und acht Partnerinnen zurückblicken. Auch mit ihrer vorherigen Partnerin Margareta Kozuch hatte sie eine ehemalige Hallenspielerin an ihrer Seite. Daher weiß sie, worauf es ankommt: „Es ist eher so diese Unsicherheit, die dann manchmal noch mitschwingt, die Louisa vergessen lässt, wer sie eigentlich ist und was sie eigentlich kann. Das ist viel mehr als sie manchmal glaubt. Sie wird schon bald eine überragende Spielerin sein.“

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Es liegt also noch viel Arbeit vor dem Duo, wenn es wirklich für Olympia reichen soll. Denn die Qualifikation für Paris 2024 hat es in sich.

Maximal zwei Teams pro Land ergattern ein Ticket - über drei Qualifikationswege. Bei der WM im Oktober in Mexiko qualifiziert sich das Sieger-Duo.

Die zweite Möglichkeit ergibt sich über die Rangliste. Die 17 bestplatzierten Teams, basierend auf den zwölf besten Leistungen Zeitraum vom 01. Januar 2023 bis 10. Juni 2024, sichern sich einen Quotenplatz.

Eine dritte Option sind die Continental Qualification Events. Das Sieger-Duo eines jeden Turniers erhält ein Ticket für die Spiele. Die letzte Phase dieser fünf Events findet vom 13. bis 23. Juni 2024 statt, also unmittelbar vor Paris.

Ludwig über Ehemann und Trainer: „Will einfach nicht mehr ohne ihn“

Damit es dafür reicht, hat Ludwig auch ihr Trainingsumfeld geändert. Nach der Trennung von Trainer Martin Engvik wird das sogenannte „Projekt LLLL“ - Laura Ludwig Louisa Lippmann - von Ludwigs Ehemann Imornefe „Morph“ Bowes geleitet.

„Das Gute ist, dass wir einfach voneinander so überzeugt sind, dem anderen vertrauen und es tierisch viel Spaß macht zusammenzuarbeiten“, schwärmt Ludwig von ihrem Mann.

Auf die Frage, ob der intensive berufliche und private Kontakt auch Probleme birgt, antwortet die Olympiasiegerin: „Natürlich haben wir auch mal Diskussionen, wo wir vielleicht aneinander rasseln.“ Infrage stelle sie seine Trainer-Rolle aber zu keinem Zeitpunkt: „Ich will einfach nicht mehr ohne ihn, weil ich ihn für einen sehr, sehr, sehr guten Trainer halte und er sehr viel guten Input gibt für uns beide. Er kann auch aus einer Hallenspielerin eine Beachvolleyballerin machen.“

Wie gut Ludwig und Lippmann mittlerweile harmonieren, zeigt sich beim Turnier „King of the Court“. Dort trifft sich seit dem 25. Mai die Weltelite im Beachvolleyball. Ludwig und Lippmann sind in Hamburg als eines von vier deutschen Damen-Duo dabei und haben dort die zweite Runde erreicht. Das Team scheint also zu funktionieren.

Mit Blick auf das große Ziel Olympia ist das Event in der Hansestadt allerdings nicht mehr als eine Zwischenstation.

„Je besser wir uns abschirmen von allen äußeren Einflüssen und den Fokus einfach auf uns behalten, desto besser schaffen wir das auch“, sagt Ludwig über die nächsten Wochen und Monate: „Wir haben Bock auf die Arbeit und das Projekt. Es macht tierisch viel Spaß. Aber der Weg ist lang und steinig.“