Kaum zu glauben, aber wahr - Deutschland ist Basketball-Weltmeister. Ein Erfolg für die Ewigkeit! Doch wie geht es mit dem DBB-Team rund um Erfolgscoach Gordon Herbert weiter? SPORT1 hat die sportlichen Höhepunkte der kommenden Zeit für euch zusammengefasst.
Dieses Team macht Lust auf mehr!
Die deutschen Basketballer haben seit dem WM-Halbfinal-Einzug ein Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris sicher. Bei der Weltmeisterschaft in Manila wurden nämlich zwei Direkttickets für die beiden besten europäischen Mannschaften vergeben. Diese ergatterten sich Deutschland und Serbien.
Als amtierender Weltmeister gehören die DBB-Helden in Paris selbstverständlich zu den Medaillenanwärtern, auch die Serben werden dort wieder ein Wörtchen mitreden wollen. Außerdem sind von den europäischen Teams die Griechen rund um Superstar Giannis Antetokounmpo stark einzuschätzen. Und dann wären da noch Kanada und die USA.
Trotz des Weltmeistertitels der Deutschen gelten die Amerikaner als Favorit auf die Goldmedaille. Im Zuge des Ausscheidens hat das Team USA deutlich gemacht, dass Olympia einen deutlich höheren Stellenwert genieße als die Weltmeisterschaft. Doch Deutschland hat bei der WM sensationell die USA geschlagen - wieso also nicht auch in Paris 2024?
Die Goldene Generation
Spätestens seit dem Weltmeistertitel kann Basketball-Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes von einer goldenen Generation sprechen.
Neben Kapitän Dennis Schröder (Toronto Raptors) stehen noch drei weitere Profis des zwölfköpfigen WM-Kaders in der NBA unter Vertrag: Daniel Theis (Indiana Pacers) sowie das Geschwister-Duo Franz und Moritz Wagner (beide Orlando Magic).
Da die NBA im Gegensatz zu den europäischen Topligen einem anderen Terminplan folgt, werden Schröder & Co. den Deutschen bei der anstehenden EM-Qualifikation nicht zur Verfügung stehen. In der Gruppe D trifft Deutschland im Februar 2024 auf Montenegro und Bulgarien, zudem wird die Gruppe von Schweden komplettiert - mit Sicherheit keine leichte Gruppe. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass womöglich vier der besten Spieler fehlen werden.
Trotz alledem sollte der Anspruch für den Weltmeister die ungefährdete Qualifikation sein. Da hilft es, dass der Kader in der Breite hochkarätig besetzt ist. Gleich drei Profis stellt der FC Bayern München: Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey. Darüber hinaus könnte Nick-Weiler Babb zurückkehren, der die WM verletzungsbedingt absagen musste.
Junge Talente schon WM-Helden
Der Rest des Kaders verteilt sich auf weitere europäische Spitzenmannschaften und ist neben dem Ligaalltag größtenteils in der Euroleague im Einsatz: Maodo Lo (Olimpia Milano), Justus Hollatz (KK Cedevita Olimpija), David Krämer (Fundacion Gran Canaria), Johannes Voigtmann (Olimpia Milano) und Johannes Thiemann (Alba Berlin).
Fest steht, wir werden an unseren WM-Helden noch viel Freude haben. Mit Bonga (23), Hollatz (22), F. Wagner (22) sind viele junge Talente dabei. Abgesehen von Niels Giffey (32) ist keiner über 30 Jahre alt, selbst die älteren haben es aber noch in sich.
Daniel Theis (30), der bei den Pacers schon aussortiert schien, spielte eine fabelhafte WM und entwickelte sich zum Anker in der Defensive. Schröder bezeichnete seinen Fitnesszustand als “shredded“.
Der Bundestrainer
Was wäre diese Mannschaft ohne Bundestrainer Gordon Herbert? Der 64-Jährige hat das Unmögliche möglich gemacht und die Deutschen zum Titel geführt.
Sein Wille und seine Einstellung sind unangefochten. Nach dem Finaleinzug sagte Herbert bei MagentaTV: “Wir hatten ein kleines Abendessen, dann habe ich bis drei Uhr morgens Serbien studiert.“ Der Kanadier ist erst seit 2021 im Amt. Wie er innerhalb kürzester Zeit diese Mannschaft geformt hat, ist bemerkenswert - auf sportlicher und auf menschlicher Ebene.
Spaßeshalber wurde Herbert selbst als Nachfolger für Hansi Flick vorgeschlagen. An seiner Spielidee wird Basketball-Deutschland noch viel Freude haben, selbst der Bundeskanzler ist begeistert.
DBB-Team in der Breite hervorragend besetzt
Fraglos hat Herbert das beste aus jedem Einzelnen ausgeholt. Schröder, der in der Vergangenheit noch als egoistisch betitelt worden war, hat sich zu einem echten Anführer entwickelt und wurde völlig verdient mit dem MVP-Award ausgezeichnet. Von seinen Teammitgliedern schwärmt der Point Guard: “Es ist das beste Team, das ich je hatte.“
Doch die deutsche Nationalmannschaft ist weitaus mehr als “nur“ Schröder. Finals-MVP wurde Shooting-Star Franz Wagner, sein Bruder Moritz wusste ebenfalls immer wieder zu überzeugen. Auch Johannes Voigtmann gilt es hervorzuheben, der ein unglaubliches Finale spielte. Selbiges trifft auf Issac Bonga zu, der mit einer Vielzahl an Blocks wertvolle Verteidigungsarbeit leistete.
Der Fakt, dass alle zwölf nominierten Spieler im Verlaufe des Turniers eingesetzt wurden, untermauert, wie gut Deutschland mittlerweile in der Breite aufgestellt ist.
Am Dienstag werden die DBB-Helden in Frankfurt empfangen - und die sagenhafte Weltmeisterschaft macht Lust auf mehr. Das Quartett Schröder, Theis und die Wagner-Brüder ist erst ab dem 25. Oktober wieder in der NBA gefordert. Die Basketball Bundesliga hingegen beginnt bereits am 27. September.