NBA-Star Ricky Rubio verkündet kurz vor der Basketball-WM überraschend eine Auszeit von seiner aktiven Karriere. Der Spanier plagt sich mit mentalen Problemen und möchte deshalb etwas Abstand vom Basketball gewinnen.
Topstar schockt Basketball-Welt
Die spanische Basketball Nationalmannschaft muss bei der anstehenden Weltmeisterschaft auf Ricky Rubio verzichten. Der Guard der Cleveland Cavaliers legt wegen mentalen Problemen eine Basketball-Pause ein.
Die spanische Basketball Nationalmannschaft muss bei der anstehenden Weltmeisterschaft auf Ricky Rubio verzichten. Der Guard der Cleveland Cavaliers legt wegen mentalen Problemen eine Basketball-Pause ein.
Der 32-Jährige hatte sich gerade eigentlich mit seinem Team auf anstehende Weltmeisterschaft in Japan, Indonesien und den Philippinen (25. August bis 10. September) vorbereitet und wollte mit Spanien den WM-Titel verteidigen.
Seit Montag hatte der MVP der letzten WM dann aber plötzlich gefehlt. Zunächst war davon ausgegangen wurden, dass Rubio verletzungsbedingt fehlen könnte. Er hatte Großteile der vergangen NBA-Saison mit einem Kreuzbandriss verpasst.
„Ich habe mich dazu entschieden, meine professionelle Karriere zu unterbrechen, um mich um meine mentale Gesundheit zu kümmern. Ich möchte allen für ihre Unterstützung danken. Gerade meinem Team (der spanischen Nationalmannschaft), welches meine Entscheidung versteht“, erklärte Rubio in einem Statement.
Er würde sich nun die Zeit nehmen, die er brauche, um sich wieder besser zu fühlen: „Aktuell ist mir meine Familie wichtiger denn je. Danke. Ich möchte alle bitten, dass meine Privatsphäre respektiert wird, damit ich mich voll auf die Genesung konzentrieren kann und dann, wenn die Zeit gekommen ist, mehr Informationen zu geben.“
Basketball-WM: Trainer Scariolo versteht Entscheidung
Für die spanische Nationalmannschaft ist die Absage ihres Top-Spielers sportlich natürlich ein absoluter Verlust.
Der Guard der Cleveland Cavaliers hatte Spanien bei der Weltmeisterschaft 2019 in China zum Titel geführt und war gerade nach einer zweijährigen Pause in das Team von Cheftrainer Sergio Scariolo zurückgekehrt.
Trotz des sportlichen Verlustes zeigte Scariolo jedoch volles Verständnis für seinen Schützling. „In „La Familia“ kam der Mensch schon immer vor dem sportlichen Erfolg. All meine Liebe und meine Unterstützung geht an Ricky. Große Anerkennung, dass er alles mit dem Team geteilt hat und komplett transparent mit uns war. Er hat mit dieser Aktion erneut gezeigt, dass er immer als Vorbild vorausgeht“, schrieb der Erfolgstrainer auf Twitter.
Unterstützung sprachen ihm auch seine langjährigen Nationalmannschaftskollegen zu. Rudy Fernadez schrieb beispielsweise: „Wir sind immer an deiner Seite, mein kleiner Bruder.“ Sergio Llull fügte hinzu: „Dein großartiges Lächeln soll nie verschwinden.“
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Mit Kevin Love meldete sich zudem ein NBA-Star zu Wort, der Rubio gut kennt und selbst bereits ausführlich über seine mentalen Probleme in der Vergangenheit gesprochen hatte.
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Rubio galt einst als Wunderkind
Wie es mit Rubios Karriere weiter geht, bleibt offen. Der 32-Jährige verkündete in seinem Statement noch nicht das Ende seiner illustren Karriere, in der er bereits mit 15 Jahren bei Joventut Badalona sein Profi-Debüt feierte.
Nachdem er danach in immer noch jungen Jahren auch beim Top-Klub FC Barcelona überzeugte und die Fans mit seinen Zauberpässen begeisterte, war ein Wechsel in die NBA der nächste logische Schritt. Der Spanier wurde als nächstes Wunderkind gefeiert, eine große Karriere wurde prophezeit.
2011 ging es dann in die NBA, wo er bei seinen Stationen Minnesota Timberwolves, Utah Jazz, Phoenix Suns und Cleveland Cavaliers aber nie so ganz die absoluten Mega-Erwartungen erfüllen konnte, was vor allem an seinem wackligen Wurf lag.
Trotzdem spielte der Guard bis zuletzt in der NBA und zeigte gerade im Dress der spanischen Nationalmannschaft immer sein überragendes Können.
Rubio-Absage bringt große Probleme für Spanien
Wie Spanien den Verlust auf der Point-Guard-Position so kurz vor der WM auffangen will, bleibt offen.
Das Fehlen von Rubio wiegt gerade deswegen so schwer, weil den Spaniern mit Lorenzo Brown auch ihr bester Spieler der vergangen EM fehlt. Brown war vor der EM im Vorjahr eingebürgert wurden und führte Spanien dann überraschend zum EM-Titel.
Für die anstehende WM hatte der Guard von Maccabi Tel Aviv aber angeschlagen abgesagt.
Nun müssen wohl erneut die alten Haudegen rund um Sergio Rodriguez und Sergio Llull die Kohlen aus dem Feuer holen - und dabei auch für ihren Kollegen und Freund Ricky Rubio Höchstleistungen bringen, damit es mit einer Medaille klappt.