Dennis Schröder war überall auf dem Platz zu finden. Der NBA-Star brillierte bei der 112:113-Niederlage gegen Kanada am Sonntag mit 26 Punkten und acht Assists, war sich auch für keinen Zweikampf zu schade.
Schröder mit Pöbelei und Platzverweis
„Ich glaube, härter als das gibt es nicht. Die spielen natürlich hart, die haben gute Verteidiger, gute Leute, die mit Energie spielen“, sagte Schröder nach der Partie über die kanadischen Gegenspieler.
Dabei hatte der 29-Jährige auch seine Führungsqualitäten gezeigt: Nach einem Foul von Kelly Olynyk an Johannes Voigtmann baute er sich vor dem NBA-Profi der Utah Jazz auf, schimpfte gehörig auf diesen ein. Das Signal: Als Kapitän schütze ich meine Mitspieler - zur Not auch mit Pöbelei!
Schröder: „Schritt nach vorne“
„Natürlich ist das letzte Spiel jetzt schwierig gewesen am Ende, die letzten sechs, sieben Minuten. Aber nichtsdestotrotz sind wir einen Schritt nach vorne“, sagte Schröder mit Blick auf die anstehende WM (25. August bis 10. September).
Der gebürtige Braunschweiger war nach seinem fünften Foul im vierten Viertel vom Platz geflogen - musste mitansehen, wie Deutschland trotz Führung noch in die Overtime gezwungen wurde. Dennoch hatte Schröder gezeigt: Ich kann auch die Drecksarbeit machen!
Er glaube, das Spiel gegen Kanada „war gut für uns. Wir brauchten das und jetzt müssen wir weiterschauen“, erklärte Schröder, der sich nach der Niederlage eine Trost-Umarmung von Ehefrau Ellen abholte.
Bundestrainer Herbert: „Wir lernen aus Niederlagen“
Für die Deutschen war es das bereits zweite Duell mit dem WM-Mitfavoriten, nachdem sie Kanada am vergangenen Mittwoch in Berlin 86:81 besiegt hatten. Diesmal bekamen sie deren NBA-Stars RJ Barrett (31 Punkte) und Shai Gilgeous-Alexander (25) nicht unter Kontrolle, wobei Deutschland zwischenzeitlich zweistellig geführt hatte.
„Wir konnten ihre Stars nicht wirklich stoppen“, sagte Bundestrainer Gordon Herbert, der sein Team trotzdem lobte und anfügte: „Die Leuten mögen sagen: Ihr habt verloren. Aber ich sage: Wir lernen mehr aus Niederlagen.“
Nach dem Supercup bekommen die Nationalspieler zwei Tage frei, ehe es für zwei weitere Testspiele gegen Griechenland und die USA (19./20. August) nach Abu Dhabi geht. Die WM beginnt für die Deutschen am 25. August in Okinawa gegen Gastgeber Japan.
Weitere Gegner in der schweren Vorrundengruppe sind Australien und Finnland. „Ich bin zufrieden damit, wo wir stehen. Es ist, als müsste man zehn Stufen hochgehen. Wir sind wirklich erst auf Stufe drei oder vier“, sagte Herbert.
Schröder mag helfen, dass es weiter nach oben geht.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)