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So impfte Herbert den Bayern den Erfolg wieder ein

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So impfte Herbert den Bayern den Erfolg wieder ein

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Erst belächelt, jetzt Erfolgsgarant

Gegen Baskonia landet der FC Bayern den nächsten Sieg auf europäischem Parkett und ist zurück in der Spur. Coach Gordon Herbert hat den richtigen Hebel gefunden.
FC Bayern München - Baskonia Vitoria-Gasteiz: Highlights | EuroLeague
Gegen Baskonia landet der FC Bayern den nächsten Sieg auf europäischem Parkett und ist zurück in der Spur. Coach Gordon Herbert hat den richtigen Hebel gefunden.

Es lief die hitzige Schlussphase im SAP Garden als Bayern-Trainer Gordon Herbert in einer ganz kurzen Unterbrechung plötzlich mitten auf dem Feld stand.

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Baskonia hatte knapp zwei Minuten vor dem Ende auf unter zehn Punkte verkürzt, das Spiel drohte zu kippen. Doch Herbert holte sich ohne Auszeit schnell seine Führungsspieler zusammen und sein Team holte auch dadurch souverän den 94:80-Erfolg - den siebten Heimsieg im siebten Spiel.

Der Heimsieg gegen das zuletzt formstarke Team aus dem spanischen Baskenland machte deutlich: Weltmeister-Trainer Herbert hat auch dem FC Bayern auf internationaler Bühne das Sieger-Gen eingeimpft.

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge, zwei davon in der EuroLeague, bewältigte der FCBB auch die erste kleine Krise der Saison mit Bravour und machte deutlich, dass das Team in diesem Jahr zur europäischen Spitze gehört. „Mir hat heute gut gefallen, wie wir auf die zuletzt schwachen Spiele geantwortet haben“, zeigte sich Herbert nach dem Sieg zufrieden: „Es war heute in gewisser Weise ein Must-Win-Spiel, auch um wieder in die Spur zu kommen, gerade was unser eigenes Spiel angeht.“

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Laso lobt Herbert: „Sehr guter Job“

Nach dem Sieg kletterte der FCBB zurück in die Spitzengruppe der EuroLeague. Aktuell liegen die Bayern mit neun Siegen und fünf Niederlagen auf dem vierten Tabellenplatz. In der Vorsaison stand man zum selben Zeitpunkt auf Rang 13.

Im Spiel gegen das Team des letztjährigen Bayern-Trainers Pablo Laso wurde zudem deutlich, wie groß der Einfluss von Gordon Herbert ist. Mit Carsen Edwards (27 Punkten), Andreas Obst (18 Punkte) und Devin Booker (18 Punkte) brachten ausgerechnet drei Spieler die Entscheidung, die in der vergangenen Saison auch unter dem spanischen Erfolgs-Coach im Kader standen, dort aber deutlich schlechter spielten.

„Ich freue mich sehr, dass Spieler, die letztes Jahr unter mir gespielt haben, nun auf so einem hohen Level spielen, auch wenn es nicht unbedingt heute hätte sein müssen. Gordon macht hier auf jeden Fall einen sehr guten Job“, stellte auch Laso nach dem Spiel anerkennend fest.

Aktuell gehört mit Shabazz Napier (11,3 Punkte im Schnitt) nur ein Neuzugang zu den fünf Top-Scorern der Bayern. Die übrigen Leistungsträger sind Spieler, die nun unter Neu-Coach Herbert explodierten. So steigerten zum Beispiel die beiden Nationalspieler Andi Obst (von 7,5 Punkte auf 9,9 Punkte im Schnitt) und Nick Weiler-Babb (von 6,2 Punkte auf 8,4 Punkte) ihren Output.

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„Das Wichtigste ist, dass er einfach an mich glaubt“

Besonders eklatant wird die Verbesserung bei Devin Booker (von 9,7 Punkte auf 16,3 Punkte) und bei Top-Scorer Carsen Edwards (von 11,5 Punkte auf 20,4 Punkte). Booker funktionierte der Weltmeister-Trainer erfolgreich vom Power Forward zum Center um. Aktuell scorte der 33-Jährige in 14 Spielen in Folge zweistellig. Den in der vergangenen Saison oft unkontrolliert wirkenden Edwards formte Herbert zum Top-Scorer der gesamten EuroLeague.

Wie groß der Anteil Herberts an dieser Wandlung ist, machte Edwards nach dem Spiel auf SPORT1-Nachfrage deutlich: „Das Wichtigste ist, dass er einfach an mich glaubt. Wenn man jemanden hat, der dir Vertrauen schenkt, an dich glaubt und dich aber auch kritisiert, wenn du nicht deine Top-Leistung abrufst, hilft das, dich in jedem Bereich zu verbessern. Gerade deswegen schätze ich ihn so sehr.“

Den großen Einfluss des Trainers stellte auch Andi Obst nach seiner Rekord-Show gegen den FC Barcelona im vergangenen Heimspiel bei SPORT1 heraus: „Er lässt einfach jedem die Freiheit, sich zu entwickeln und zu spielen. Er verharrt auch nicht zu sehr in Taktiken. Ihm sind immer alle Qualitäten seiner Spieler bewusst. Das tut uns sehr gut.“

Neben den individuellen Leistungen der Spieler verbesserten sich unter Herbert auch das Spiel der Bayern. Der FCBB spielt endlich schnellen und attraktiven Basketball. So begeistert das Team auch die Fans im SAP Garden, der zum siebten Mal in Folge ausverkauft war. Auch dank der spektakulären Spielweise der Bayern wird die Stimmung von Spiel zu Spiel besser.

Die starke Performance zeigt sich auch in den Zahlen. Bayern verfügt mit 89,1 Punkten pro Spiel über die beste Offensive der Liga und erzielt damit 10,5 Punkte mehr im Schnitt als in der vergangenen Saison (78,6). Zudem verteilt das Herbert-Team die fünftmeisten Assists (19), wirft die meisten Dreier (31,1 pro Spiel) und trifft auch die meisten Dreier (12).

Herbert führt Bayern mit hohen Ambitionen zum Erfolg

Herbert hat mit den Basketballern des FC Bayern damit in dieser Saison bisher das geschafft, was ihm auch mit der deutschen Nationalmannschaft gelang - ein Team in die Spitze des jeweiligen Wettbewerbes zu führen. Seine Prinzipien blieben die Gleichen: Der Kanadier setzt weiter voll auf eine klare Rollenverteilung und extrem hohe Ambitionen.

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Vor der Saison rief Herbert als Saison-Ziel die Verteidigung des Doubles und das Erreichen des Final-Fours in der EuroLeague aus und wurde dafür von vielen genauso belächelt, wie zum Start seiner Amtszeit als Bundestrainer, als er für die kommenden drei Turniere Medaillen als Ziel ausgab.

Doch wie beim DBB liefert Herbert auch beim FCBB. Für Herbert selbst, speziell wegen seiner hohen Ziele, wie er schon nach dem Sieg gegen den FC Barcelona auf SPORT1-Nachfrage erklärte: „Es ist wichtig eine Vision aufzuzeigen. Viele Menschen, egal ob im Sport oder im Business, setzen sich keine hohen Ziele, weil sie Angst vorm Scheitern haben. Man darf aber keine Angst vorm Scheitern haben. Man sollte sich immer Ziele setzen und dann festhalten, wie man diese erreichen will.“

Herbert kritisiert sich selbst

Zudem ist er sich nicht zu schade sich selbst kritisch zu hinterfragen, wie er nach dem Sieg gegen Baskonia durchblicken ließ: „Wir haben uns in den letzten Wochen etwas von unserem Plan entfernt, das war aber mein Fehler. Nach der kurzen Länderspielpause hat mir nicht gefallen, wie wir trainiert haben und das hat sich auch in den Spielen gezeigt. Das Team und auch ich müssen daraus lernen und uns immer weiterentwickeln.“

Sollten sich Gordon Herbert und die Bayern in den kommenden Monaten noch weiterentwickeln, erscheinen so aktuell tatsächlich auch Herberts ambitionierte Ziele möglich.