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Rätsel um Bayerns neuen Hightech-Tempel

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Rätsel um Bayerns neuen Hightech-Tempel

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Rätsel um Bayerns neuen Hightech-Tempel

Trotz des spektakulären Auftakts im SAP Garden wirken im Umfeld des FC Bayern nicht alle Verantwortlichen glücklich. Der Ausfall einer Hightech-Tribüne sorgt für schlaflose Nächte. Auch Uli Hoeneß bekommt die Auswirkungen zu spüren.
Der neue SAP Garden in München ist nun auch für Bayerns Basketballer eröffnet. Uli Hoeneß und Herbert Hainer schwärmen.
Moritz Thienen
Moritz Thienen
Trotz des spektakulären Auftakts im SAP Garden wirken im Umfeld des FC Bayern nicht alle Verantwortlichen glücklich. Der Ausfall einer Hightech-Tribüne sorgt für schlaflose Nächte. Auch Uli Hoeneß bekommt die Auswirkungen zu spüren.

Spektakuläre Show, aber auch eine rätselhafte Panne! Die Basketballer des FC Bayern sind sportlich überragend mit dem 97:89-Erfolg gegen Real Madrid in ihrem neuen Wohnzimmer, dem SAP Garden, gestartet und haben zum Auftakt in die EuroLeague-Saison echtes Spektakel geliefert. Abseits davon gab es aber große Aufregung.

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Zu Beginn wusste die Show rund um die Eröffnung durchaus zu überzeugen. Vor den Augen der Bayern-Stars Joshua Kimmich und Serge Gnabry sowie zahlreichen weiteren Promis wurde zum Auftakt ein ordentliches Feuerwerk abseits des Feldes präsentiert.

Zunächst wurde vor dem Spiel ein überdimensional großer LED-Basketball auf das Parkett herabgelassen, um die neue Halle gemeinsam mit den Bayern-Machern Marko Pesic, Uli Hoeneß und Herbert Hainer offiziell zu eröffnen. In der Halbzeit performte dann eine Trommler-Crew aus den USA, die bereits mit Pop-Star Peter Fox auf Tour war. Nach dem Spiel heizte Rap-Star Sido als Überraschungsgast dem Publikum ein, nachdem auch er spektakulär von der Decke herabgelassen wurde.

Doch trotz des sportlichen Erfolgs und der spektakulären Show rund um das Spiel wirkten die Verantwortlichen der Bayern nicht zu 100 Prozent mit dem Auftakt zufrieden. Grund dafür war der kurzfristige Ausfall eines der Prunkstücke der neuen Halle, welcher bei einigen Mitarbeitern des Vereins im wahrsten Sinne des Wortes für schlaflose Nächte sorgte.

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EuroLeague: Hightech-Tribüne steht nicht zur Verfügung

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel bedankte sich Bayerns Mediendirektor Andreas Burkert bei den Mitarbeitern: „Ich möchte im Namen vom FC Bayern allen danken, dass dieses tolle Spiel heute überhaupt stattgefunden hat.“

Konkret soll es darum gehen, dass einige Mitarbeiter in der Nacht vor dem Auftakt der Bayern im SAP Garden sich eine Notlösung für einige nicht vorhandene Tribünenelemente überlegen mussten.

Bayern erst kurzfristig informiert

Bereits vor der Partie war durchgesickert, dass das Spiel anders als eigentlich seit Wochen geplant, mit einem kurzfristig angepassten Tribünen- und Innenraum-Setup absolviert werden muss. Und so musste sich der Verein, der nach SPORT1-Informationen erst am Abend vor dem Spiel von dem endgültigen Fehlen der Tribünen-Konstruktion erfahren hatte, eine Alternative überlegen.

Die Ursache lag nach Angaben der Bayern in baulichen Verzögerungen und technischen Problemen mit dem Tribünensystem, über welche der Betreiber der neuen Arena, die Red Bull München Stadion GmbH, den FCBB erst kurz vor der Premiere informierte.

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Besonders bitter: Dieses System war während des Baus noch als echtes Prunkstück hervorgehoben worden, welches den Zuschauern eine völlig neue Sicht ermöglichen sollte. Auf der Homepage des SAP Gardens heißt es dazu: „Der SAP Garden wird weltweit die erste Sportstätte sein, die dieses System in Betrieb nimmt. „Dual Rise Single Frame“ ermöglicht es dem Stadionbetreiber Red Bull Stadion München GmbH, die Spielfläche und Zuschauerränge für jede Sportart flexibel anzupassen. Mit optimalen Sichtlinien für jeden Zuschauer bei jedem Event.“

Bayern findet Notlösung und entschuldigt sich

Doch dieses so groß angekündigte System stand nun plötzlich doch nicht zur Verfügung. Und so wurden noch in der Nacht Stühle und Behilfs-Tribünen organisiert, damit auch ja alle Zuschauer, die eines der teuren Tickets für den Auftakt erworben hatten, das Spiel verfolgen konnten.

Auch dank einer Nachtschicht ging der Plan in letzter Sekunde doch noch auf und das Spiel konnte stattfinden. Unannehmlichkeiten für einzelne Besucher konnte der Verein aber nicht ausschließen und entschuldigte sich deshalb bereits in einer Pressemitteilung vor dem Spiel: „Sollte es in der Folge zu Unannehmlichkeiten (z.B. Platzänderung, Sichtbehinderung) kommen, bitten wir das bereits jetzt zu entschuldigen.“ Auf SPORT1-Anfrage nach der Partie wollte sich der Arenabetreiber nicht weiter zu dieser Problematik äußern und verwies lediglich auf die Pressemitteilung vom Donnerstag.

Bis kurz vor Beginn der Partie wurden Stühle aufgestellt, um die fehlenden Tribünenplätze zu kompensieren. Dies führte zur kuriosen Situation, dass die geladenen VIP-Gäste rund um Bayern Ehrenpräsident Hoeneß nicht auf gemütlichen Sitzen, sondern Stühlen sitzen mussten, die man sonst eigentlich eher von Tagungen kennt. Die gute Stimmung ließ sich Hoeneß, der die super Leistung seiner Bayern und speziell die von Weltmeister Johannes Voigtmann feierte, dadurch aber nicht verderben.

Vereinzelte Fans sauer – Verein wirkt ratlos

Bei einigen Fans kam die Lösung dagegen nicht so gut an. Auf X machte ein Fan seinen Ärger über seine schlechte Sicht klar deutlich: „Katastrophe: keine Sicht, kein Platz zum Sitzen und das auf den teuersten Plätzen. Nicht akzeptabel.“

Eine eingeschränkte Sicht mussten auch die treusten Bayern-Fans im Stehbereich akzeptieren. Anders als eigentlich geplant, standen sie nun nicht auf der heruntergelassenen Stehtribüne für die Basketballspiele, sondern in der normalen Eishockey-Stehkurve und somit ca. 10-15 Meter vom Spielfeld entfernt. Der ausgelassenen Stimmung im SAP Garden machte aber auch dieser Umstand keinen Strich durch die Rechnung. Die Fans sorgten auch weit vom Spielfeld entfernt für gute Stimmung.

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Der Verein ist sich dem Problem trotz der nur vereinzelten Kritik sehr bewusst und versprach schon vor dem Spiel nach Lösungen zu suchen. Der FC Bayern Basketball arbeitete nun mit Hochdruck daran, „möglichst zeitnah seine weiteren geplanten Heimspiele im SAP Garden im ursprünglich vorgesehenen Basketball-Setup durchzuführen.“

Doch ob es für das Problem eine zeitnahe Lösung geben wird, erscheint aktuell noch äußerst unsicher. Der Verein zeigte sich aufgrund der Unsicherheit in gewisser Weise ratlos, auch weil für die Lösung des Problems eben nicht der FC Bayern die Verantwortung trägt, sondern der Hallenbetreiber Red Bull. Auch deshalb wollte man sich vom Verein nicht voll in die Karten schauen lassen. Eine Lösung des Problems bis zum nächsten Heimspiel am 17. Oktober gegen Paris Basketball scheint zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht garantiert zu sein.