Erstes Spiel, erste Pleite - und sofort gehörig unter Druck: Trotz 43-Punkte-Mann David Krämer hat Basketball-Bundestrainer Alex Mumbru bei seinem Debüt einen herben Dämpfer kassiert.
Bittere Schlappe für DBB-Weltmeister
In Schweden verlor die deutsche Nationalmannschaft am Freitag in der EM-Qualifikation das erste Spiel der Amtszeit des Nachfolgers von Weltmeister-Coach Gordon Herbert dramatisch mit 72:73 (37:37). Im Kampf um das Ticket für die Europameisterschaft 2025 gerät Deutschland in Zugzwang.
„Die Wahrheit ist, dass ich gewinnen will“, sagte Mumbru bei MagentaSport. Seine Mannschaft, so der Spanier, habe in den Schlussminuten „keine guten Entscheidungen“ getroffen. Ähnlich sah es auch Krämer. „Wir waren mit neun, zehn Punkten vorne. Dann haben wir Fehler gemacht und die haben einfach gepunktet. Uns hat am Ende die Energie einfach gefehlt.“
In Abwesenheit der NBA-Stars um Dennis Schröder und Franz Wagner sowie der EuroLeague-Profis war Weltmeister David Krämer in Stockholm mit 43 Punkten bester Werfer der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB). Nur Dirk Nowitzki war einst mit 47 Zählern im WM-Spiel 2006 gegen Angola besser.
In der Quali-Gruppe D mit Montenegro, Bulgarien und Schweden stehen Mumbru und Co. und bei einem Sieg und zwei Niederlagen, drei Spiele stehen noch aus. Die ersten drei Teams schaffen es zur Endrunde in Lettland, Polen, Finnland und Zypern.
Ein Sieg im Rückspiel gegen Schweden am kommenden Montag in Heidelberg wäre daher enorm wichtig. Dann könnten die Deutschen die EM-Teilnahme in den finalen Quali-Partien in Montenegro (20. Februar) und in Bamberg gegen Bulgarien (23. Februar) perfekt machen.
„Wir sind nicht in der besten Situation“, hatte Mumbru im Vorfeld im SID-Gespräch mit Blick auf die Tabelle gesagt und forderte für sein Debüt: „Wir müssen hart verteidigen und mit Herz auf dem Platz spielen.“
Ohne die Top-Stars setzte Mumbru in der Starting Five auf Japan-Legionär Johannes Thiemann und David Krämer, die einzigen Weltmeister im Kader. Der reaktivierte Routinier Tibor Pleiß (35) kam von der Bank.
Nach einem Dreier von Krämer zum Start stotterte der deutsche Offensiv-Motor vor den Augen von Schwedens Kronprinzessin Victoria gehörig. Das Mumbru-Team leistete sich unnötige Ballverluste - und kassierte prompt einen 0:10-Lauf (3:10). Als Mumbru früh eine Auszeit nahm und monierte, die Schweden hätten „mehr Energie“ als seine Mannschaft, steigerten sich die Gäste zunächst.
Krämer drehte auf, markierte im ersten Viertel 16 (!) der 18 Punkte und stabilisierte sein Team. Als Krämer das Parkett verließ, tat sich Deutschland aber offensiv äußerst schwer, während die Schweden von draußen heißliefen und erstmals etwas davonzogen (18:26).
Obwohl die deutschen Würfe kaum fallen wollten, arbeitete sich der Weltmeister Ende des zweiten Viertels wieder zurück ins Spiel. Vor allem dank Krämer, der von der Dreier-und Freiwurflinie den Ausgleich zur Halbzeit besorgte.
Und auch nach der Pause brauchte es vor allem Krämer, damit Deutschland punktete, die Feldwurfquote lag lange fernab der 50 Prozent - viel zu wenig.
Dementsprechend eng blieb die Partie, weil auch die Schweden kaum mehr etwas trafen. In einem qualitativ höchstens durchschnittlichen, aber hochspannenden Spiel ließ Krämer die Deutschen mit vier Dreiern erstmals etwas weiter auf 69:58 davoneilen. Und doch gaben sie den Sieg in den letzten Sekunden noch her. Die Schweden verwandelten 7,8 Sekunden vor Schluss die entscheidenden zwei Freiwürfe.