Es ist der nächste Personalschock beim deutschen Doublesieger: Isaac Bonga verlässt den FC Bayern München! Damit setzt sich in diesem Sommer ein unangenehmer Trend fort, denn er ist nicht der erste Abgang. Drei schwere Verluste mussten verkraftet werden, zudem steht man aktuell auch ohne Trainer und Sportchef da. Ein drastischer Umbruch steht bevor.
Bayerns drastischer Umbruch
„Es ist sehr schade, dass uns eine Persönlichkeit wie Izzy verlässt, denn er hat seine Spuren bei uns hinterlassen und war ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Meistermannschaft, was vor allem in den Playoffs sichtbar war“, kommentierte Geschäftsführer Marko Pesic den Bonga-Abgang. Er wechselt zu einem Euro-League-Konkurrenten aus dem Ausland. Wohin es genau geht, ist aktuell noch nicht bekannt.
Neben ihm haben mit Leandro Bolmaro (Emporio Armani Milan) und Sylvain Francisco (Zalgris Kaunas) bereits zwei weitere Leistungsträger ihren Abgang verkündet. Auch Nelson Weidemann (Ratiopharm Ulm), Niklas Wimberg (Towers Hamburg) und Martin Kalu (Löwen Braunschweig, Leihe) gehören zur neuen Saison nicht mehr dem Kader der Münchner an.
Ibaka: „Ich habe viele Angebote“
Zusätzlich gibt es Gerüchte über einen Wechsel von Serge Ibaka. Der NBA-Champion von 2019 sagte selbst: „Ich habe viele Angebote. Noch habe ich nichts unterschrieben. Ich lasse mir Zeit, habe keine Eile.“ Real Madrid soll großes Interesse an dem spanischen Nationalspieler haben.
Der Auslöser für die Abgänge dürfte wohl die vergangene Saison sein, in der man zwar die Meisterschaft und den Pokal gewann, in der EuroLeague jedoch nicht den Sprung in die Playoffs schaffte.
Darüber hinaus muss sich der Verein zur kommenden Saison neu ausrichten, denn auch Trainer Pablo Laso wird nicht mehr dabei sein. Grund für die Trennung seien familiäre Gründe, wie der Verein mitteilte. Dem Abgang der Trainerlegende folgte nur kurz darauf Sportdirektor Daniele Baiesi, der in seine italienische Heimat zurückkehrt. Der 48-Jährige soll dank seiner vielen Kontakte für viele Transfers verantwortlich gewesen sein.
Pesic als alleiniger Architekt des Umbruchs
Derzeit steht Marko Pesic, Sohn von Trainer-Ikone Svetislav Pesic, alleine da und muss sich sowohl um neue Spieler, als auch um den neuen Trainer und Sportdirektor kümmern. Ob er es schafft, eine Mannschaft zusammenzustellen, die um die Playoff-Plätze in der EuroLeague kämpfen kann, ist ungewiss. Zusätzlich dürfte es schwer sein, neue Spieler zu verpflichten, wenn der neue Trainer noch nicht feststeht.
Immerhin: Die Verkäufe von Bolmaro und Francisco sollen dem Verein wohl rund eine Million Euro einbringen, wie die SportBild berichtet. Es ist Geld, das der deutsche Rekordmeister dringend gebrauchen kann, um die entstandenen Lücken im Kader wieder zu schließen.
Die ersten Stellschrauben wurden dafür schon gezogen: Mit Oscar da Silva kommt ein Nationalspieler für die Forward-Position. Der gebürtige Münchner spielte zuletzt in Barcelona und unterschrieb einen Dreijahresvertrag. Auch Kevin Yebo von den Niners Chemnitz wurde bereits verpflichtet, der Vertrag mit Nick Weiler-Babb wurde verlängert. Die beiden deutschen Weltmeister Andi Obst und Niels Giffey sind ebenfalls fest für die neue Saison eingeplant.