Am kommenden Freitag gibt es im Münchner BMW Park, der Spielstätte der FC Bayern Basketballer, eine Weltpremiere zu bestaunen: Noch nie zuvor fand ein offizielles Erstliga-Spiel im Basketball auf einem LED-Glasboden statt.
Weltpremiere in der Weltmeister-Liga
Was von den Tribünen aussieht wie ein riesiger Bildschirm, ist in Wirklichkeit ein Basketball-Court. Auf dem in Bayern entwickelten „ASB GlassFloor“ werden Linien und Spielfeldbegrenzungen nicht mehr aufgeklebt, sondern per LED dargestellt.
Auch Animationen und Grafiken können auf dem gesamten Spielfeld gezeigt werden. Die Installation des Hightech-Videosportbodens ist bereits abgeschlossen. Am Montag wurde der Boden präsentiert.
Steffen Hamann, ehemaliger Profi bei Bamberg, Bologna, Alba Berlin und beim FC Bayern, durfte den revolutionären Boden testen und ist begeistert. „Ich hatte ein bisschen Sorgen, dass er zu fest ist, aber er schwingt fast noch besser als ein Parkett. Das bisschen Dribbeln hat schon mehr Spaß gemacht als auf so manch anderem Parkettboden“, sagte der 42-Jährige.
LED-Glasböden: Die Zukunft des Hallensports?
Auch Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic imponiert die Neuheit: „Ich kenne diese technische Innovation schon länger und kann unseren Fans nur zurufen: Schaut euch das an, kommt in die Halle, denn das wird einmalig.“
Am Freitag um 20 Uhr ist es dann soweit: Am ersten Spieltag der neuen BBL-Saison treffen die Weltmeister Andreas Obst, Isaac Bonga, Niels Giffey und Star-Neuzugang Serge Ibaka mit den Bayern auf den Mitteldeutschen BC.
Das spektakuläre Event sorgt auch im Ausland für Aufsehen. So werden dem zunächst einmaligen Testlauf in der BBL auch Vertreter aus der Euroleague und der NBA beiwohnen. Nicht wenige sehen in dem LED-Glasboden die Zukunft des Hallensports. Denn so könnten die bisher häufig für Ausrutschen der Spieler verantwortlichen Werbeaufkleber der Vergangenheit angehören. Ein zusätzliches Verletzungsrisiko würde so wegfallen.
Auch beim FC Bayern denkt man schon über den Testlauf am Freitag hinaus. Wenn in rund einem Jahr, zur Saison 2024/25 die neue Spielstätte, der SAP Garden im Olympiapark, eröffnet wird, könnte dieser gleich mit LED-Boden ausgestattet sein.
Noch ist dies dauerhaft keine Option, denn die Kosten für die Betreibung des Bodens sind mit einer Summe im unteren siebenstelligen Eurobereich aktuell noch enorm. Verläuft der Testlauf am Freitag gut, könnte es aber durchaus ein lohnendes und spektakuläres Investment für die Zukunft sein.