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Basketball: Vollendet er heute die größte Meister-Sensation seit langem?

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Basketball: Vollendet er heute die größte Meister-Sensation seit langem?

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Vollendet er heute eine Sensation?

Der ehemalige Bamberger und Münchener Meisterspieler Anton Gavel könnte Ratiopharm Ulm heute zu seinem ersten Titel als Trainer führen - dank eines herausragenden Kollektivs, von einem Schicksalsschlag zusätzlich zusammengeschweißt.
Underdog ratiopharm Ulm gewinnt krachend gegen die Telekom Baskets Bonn und verschafft sich einen Playoff-Matchball. Der Favoritenschreck steht kurz vor der historisch ersten Basketball-Meisterschaft.
Der ehemalige Bamberger und Münchener Meisterspieler Anton Gavel könnte Ratiopharm Ulm heute zu seinem ersten Titel als Trainer führen - dank eines herausragenden Kollektivs, von einem Schicksalsschlag zusätzlich zusammengeschweißt.

Eine Minute genügte, um ein Gefühl für die Fan-Euphorie bei Ratiopharm Ulm vor der Finalserie der BBL zu bekommen.

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Innerhalb von knapp 60 Sekunden waren alle 6.000 Tickets des Basketball-Bundesligisten für das erste Heimspiel gegen Bonn vergriffen. Alle wollten mitfiebern bei der Mission, einen historischen Titel zu erringen - als das am niedrigsten gesetzte Team der BBL-Geschichte.

Am heutigen Freitag kann Ulm ab 20.30 Uhr (LIVE im TV und Stream auf SPORT1) das Meisterstück vollenden. Und das gegen alle Widerstände. Im Viertelfinale wartete Meister ALBA Berlin - 3:1. Im Halbfinale dann der Pokalsieger FC Bayern München - 3:0! Und nun im Finale führen die Ulmer bereits 2:1 gegen den Champions-League-Sieger aus Bonn.

Obwohl erst vor zwei Wochen ein schlimmer Schicksalsschlag die Stimmung im Team des jungen Trainers Anton Gavel schwer getrübt hat

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Ratiopharm Ulm: Schicksalsschlag vor BBL-Finale

Nach einem fulminanten Halbfinalauftritt gegen die Bayern und dem gleichbedeutenden Einzug in die Finalserie war Teambetreuer Andi Klee, genannt „Kutscher“, nach dem Abpfiff in sein Dienstzimmer zurückgekehrt - und wurde später, nachdem er nicht nach Hause zurückgekehrt war, an jenem Ort tot aufgefunden.

Die Trauer um den langjährigen Busfahrer, Grundlage für den Spitznamen, war riesig: „Wir verlieren ein Stück Herz und Leidenschaft. Andi war die gute Seele des Ulmer Basketballs, das Herz im Mannschaftsbus und in der Kabine der Teams.“

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Die gemeinsame Trauer um „Kutscher“ hat das Ulmer Team und sein Umfeld allem Anschein nach aber nur noch mehr zusammengeschweißt und motiviert. „Kutscher noch ein Sieg“, twitterte Vereinsboss Thomas Stoll noch am Donnerstagmorgen.

Der gemeinsame Wunsch, den Titel für den verstorbenen Freund zu gewinnen, scheint dem ohnehin schon gut funktionierenden Kollektiv von Trainer Anton Gavel noch etwas mehr Auftrieb gegeben zu haben.

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Anton Gavel gleich im ersten Jahr Meistercoach?

Ebenjener Gavel ist der in Ulm hoch anerkannte Macher des Überraschungserfolgs - in der allerersten Saison, in der der 38-Jährige als Erstliga-Coach an der Seitenlinie steht.

„Seine Trainingsmethoden sind hochmodern, er weiß seine Spieler zu pushen, ohne dabei seinen empathischen Ansatz aus den Augen zu verlieren“, lobte Sportdirektor Thorsten Leibenath den Deutsch-Slowaken, der zuvor drei Jahre in Ulm an der OrangeAcademy und das JBBL-Team gecoacht hatte.

Der ehemalige Nationalspieler Gavel war schon als Spieler ein Schwergewicht, gewann als Guard vier Meistertitel mit Bamberg, 2018 schließlich einen weiteren mit dem FC Bayern - wo seinerzeit ein junger Mann an seiner Seite stand, der nun in Ulm Schlüsselakteur ist: Karim Jallow.

Jallow und zwei Brasilianer stechen heraus

Der Small Forward, 2022 bei den Phoenix Suns in der NBA Summer League dabei, war im Spiel drei der Finalserie der Unterschiedmacher und Topscorer mit 24 Punkten. „Das war die beste Leistung, die Ulm in dieser Saison gezeigt hat“, befand er hinterher.

Wie sehr sich Ulm in den Playoffs in einen Rausch gesteigert hat, lässt sich auch in Zahlen ablesen: Mit 89,1 Punkten pro Playoff-Spiel erzielen die Ulmer die meisten der Liga, treffen in den Playoffs die meisten Dreier aller Team mit 12,6 im Schnitt und legen auch plötzlich die meisten Assists auf (20,4).

Neben Jallow ragen auch zwei Brasilien-Importe aus dem Ulmer Kollektiv heraus: Zum einen Bruno Caboclo, brasilianischer Power Forward, der bereits bei diversen NBA-Teams wie den Houston Rockets und Toronto Raptors unter Vertrag stand.

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Auch sein Landsmann und Guard-Kollege Yago Mateus dos Santos überzeugte in der Saison, entnervt in den Finals nun konstant den Bonner Hauptrunden-MVP TJ Shorts II, das ist bei einer Körpergröße von „nur“ 1,75 Metern einigermaßen erstaunlich.

Siegesserie von Bonn gestoppt

In den Finals konnten die zu Hochform aufgelaufenen Ulmer auch das bis dahin ebenfalls gewaltige Momentum der Bonner stoppen. 25 Partien in Folge hatten diese bis dahin gewonnen, mit einem White Wash in den Finals hätten sie gar den Ligarekord geknackt, der nun stattdessen bleibt, wo er war - in Ulm.

Sollte Gavels Team heute auch den Titel klarmachen wird es zu emotionalen Feierlichkeiten kommen. Nicht nur weil man den Meister, Pokalsieger und Champions-League-Sieger nacheinander geschlagen hätte. Nicht nur weil es der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte wäre und man der erste Champion seit 2009, der nicht aus Bamberg, Berlin oder München kommt.

Es wäre auch ein posthumes Geschenk für den „Kutscher“.