Was hat Geno Crandall da geritten?
Faustschlag-Skandal in Göttingen
Nach der 101:108-Overtime-Pleite am 26. BBL-Spieltag der BG Göttingen gegen ratiopharm Ulm spricht niemand von der grandiosen, wenn auch am Ende vergeblichen Aufholjagd der Hausherren, die das letzte Viertel 36:13 (!) für sich entschieden und somit überhaupt erst die Verlängerung erzwingen konnten.
Doch bereits im dritten Viertel hatte Crandall für den Tiefpunkt einer bis dahin aus Göttinger Sicht mehr als gebrauchten Partie gesorgt. Bei noch 87 Sekunden in diesem Spielabschnitt zu spielen, kam es zwischen dem Göttinger Guard und Ulms Karim Jallow auf Höhe der Freiwurflinie zu einem Gerangel. Der US-Amerikaner fiel daraufhin zu Boden.
Jallow, der bereits 18 Länderspiele für Deutschland absolviert hat, blickte nur kurz auf seinen am Boden liegenden Gegner und orientierte sich dann wieder Richtung Ball. Crandall stand wieder auf und schlug dem Ulm-Forward mit der rechten Faust gegen den Kopf.
Göttingen wacht erst nach Crandall-Ausraster auf
Die Schiedsrichter mussten nach dieser Aktion nicht lange überlegen, sondern schickten den Übeltäter direkt in die Kabine. Dass dies die einzig richtige Entscheidung war, musste auch Göttingen-Coach Frank Meinertshagen zugeben. „Es war ein Faustschlag“, bestätigte er nach dem Spiel.
Doppelt bitter für Crandall: Zu diesem Zeitpunkt lag Göttingen 46:72 zurück. Erst nach der Herausstellung ihres Spielmachers gelang die spektakuläre Aufholjagd, die allerdings nicht belohnt wurde.
In der Tabelle ist Göttingen mit Rang fünf weiter auf Playoff-Kurs, verliert jedoch die Top-4 weiter aus den Augen. Ulm, aktuell auf Rang sieben, feiert einen wichtigen Erfolg im Kampf um die Playoff-Plätze.