Die Augen werden beim Überraschungsfinalisten wieder vor allem auf Marcos Knight gerichtet sein.
Schockt das Scoring-Biest auch ALBA?
"Er ist unser Motor, man sieht in diesem Turnier seine Führungsqualitäten", sagt John Patrick bei SPORT1 vor dem Titel-Showdown.
Der Headcoach der MHP Riesen Ludwigsburg, die beim Final-Turnier der easycredit BBL in den beiden Endspielen gegen ALBA Berlin (Fr., 20.30 Uhr/MagentaSport und im LIVETICKER auf SPORT1.de und am Sonntag, 15 Uhr, LIVE im TV und Stream auf SPORT1) nun erstmals nach der deutschen Meisterschaft greifen, weiß: Es dürfte nicht zuletzt Mehrfach-Matchwinner Knight sein, der erneut den Unterschied machen kann.
Vorausgesetzt, dessen beim Halbfinal-Coup gegen rathiopharm Ulm (71:71 und 94:85) erlittene Knöchel-Blessur, als der im Turnier bislang überragende Aufbauspieler umgeknickt war, dann aber aufs Parkett zurückkehren konnte, stellt sich doch noch als gravierend heraus.
Anführer Knight mit Alleskönner-Qualitäten
Ein Ausfall des 30 Jahre alten US-Profis wäre für die Riesen ein schwerer Schlag, doch der "Knight-Rider" biss bereits im Halbfinale auf die Zähne.
Mit 26 Punkten (persönliche Saisonbestleistung), 13 Rebounds (persönliche Bestleistung) und obendrein drei Assists überragte Knight auch im Rückspiel mit Ulm, machte mit diesen Zahlen sein viertes Double-Double im vierten Spiel in Folge.
"Er ist ein guter Athlet und hat Skills im Ballhandling, Passing und Rebounding", lobt Patrick. ALBA-Coach Aito mögen die Qualitäten des gerade mal 1,88 Meter großen und 98 Kilogramm schweren Kraftpaket-Anführers eher Sorgen bereiten, wenn er zugibt: "Ein kluger Spieler, er ist in der Lage, alles zu machen. Verteidigen, rebounden, scoren, vorbereiten. Er spielt exzellent."
Neben der starken Punktausbeute (18,1 pro Spiel) beeindruckt insbesondere die Zahl der Rebounds (7,9). Knight ist klarer MVP-Kandidat, keiner spielt derzeit besser.
Schnell, kraftvoll - einfach unangenehmen
Scoring-Biest und Alleskönner Knight, der mit Thomas Wimbush und Nick Weiler-Babb ein starkes Trio abgibt, steht denn auch wie kaum ein anderer für die Basketball-Philosophie von Patrick.
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Dessen taktische Ausrichtung ist oftmals unangenehm: knallharte Verteidigung, enorme Physis und viele Einzelaktionen im Angriff. Das bekam im Viertelfinale auch Vorjahresmeister FC Bayern zu spüren.
"Wir haben Schnelligkeitsvorteile, weil wir kleiner sind", sagt der Headcoach, in dessen System Knight als Guard mit die Hauptrolle spielt. Center Jonas Wohlfarth-Bottermann drückt es so aus: "Unser Stil ist bekannt: Defensiv, zermürbend, viel Druck."
Knight mit großen Cruchtime-Qualitäten
Dazu kommen beeindruckende Comeback-Qualitäten: Bereits beim zweiten Turniersieg (80:77-Erfolg gegen die FRAPORT Skyliners) übernahm Knight in den letzten sechs Minuten Verantwortung, erzielte dort 13 seiner insgesamt 25 Punkte.
Eine Mentalität, die auch auf die Youngster im Team überspringen soll. "Marcos ist sehr professionell, er hat Routine und ist sehr fokussiert. Er ist in vielfacher Hinsicht ein Vorbild für die jungen Spieler, die er auf die Spiele vorbereitet", so Patrick, "er ernährt sich sehr professionell."
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Am liebsten dann "Hähnchen und stilles Wasser", wie er bei MagentaSport verrät.
Orgel und Keyboard auch in der Kirche
Ludwigsburgs Nummer 9, der im Januar 2019 vom türkischen Zweitligisten Afyonkarahisar Belediyespor zu den Württembergern wechselte, hat auch andere Qualitäten: "Ich habe ein Ohr für die Musik. Ich liebe Gospels und Old School Rap", sagt Knight.
Seit mehr als 15 Jahren spielt er auch Orgel und Keyboard in der Kirche, "in meiner amerikanischen Heimat spiele ich auch im Gottesdienst." Er spricht von "gottgegebenen Talent".
Den Ludwigsburgern würde es schon reichen, wenn er gegen ALBA erneut den Ton angäbe.