Die Beko BBL muss den Verlust eines Traditionsklubs hinnehmen.
Die Artland Dragons aus Quakenbrück stellen nach über 20 Jahren ihren professionellen Spielbetrieb ein.
Die Beko BBL muss den Verlust eines Traditionsklubs hinnehmen.
Die Artland Dragons aus Quakenbrück stellen nach über 20 Jahren ihren professionellen Spielbetrieb ein.
Dies teilte der Klub in einer Pressemitteilung am Sonntag mit.
"Die Beko BBL hat sich enorm weiterentwickelt, und die Gesamtetats der Konkurrenten sind gestiegen, so dass es für die Dragons nicht mehr möglich ist, den gewachsenen Ansprüchen gerecht zu werden", heißt es in der Mitteilung.
Demnach hat vor allem der Standortnachteil der Dragons gegenüber anderen Basketball-Klubs wie Berlin, München, Frankfurt, Bamberg, Bonn und Ulm zum Ende des Bundesliga-Basketballs in Artland geführt.
"Wir sind alle geschockt", sagte Bastian Doreth bei SPORT1. Der Point Guard der Dragons betonte aber auch, dass "es schon immer ein bisschen im Raum stand. Es gab Vermutungen in der Basketballszene. Wirklich damit gerechnet hat hier aber keiner."
Die Dragons haben in dieser Saison als Elfter die Playoffs verpasst. Die Nachricht vom Rückzug löste bei den Fans große Bestürzung aus, die Homepage des Klubs war am Sonntag zeitweise nicht mehr zu erreichen.
"Die Entscheidung ist natürlich sehr bedauerlich, aber wir müssen sie akzeptieren", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer. "Der Standort Quakenbrück wird der Liga fehlen, weil die Dragons immer wieder für Highlights gesorgt haben."
In einer Mitteilung bedankte sich der Klub bei Fans und Sponsoren für die jahrelang Treue. Die Artland-Arena war in den letzten 128 Spielen stets ausverkauft. Allerdings bietet die Heimspielstätte der Dragons lediglich 3000 Zuschauern Platz.
"Es ist sehr, sehr bitter für mich", sagte Doreth: "Es tut mir unheimlich leid für die Stadt und die Fans, die mir sehr ans Herz gewachsen sind und denen die Mannschaft und der ganze Verein viel bedeutet hat."
Wirkliche finanzielle Probleme habe es bisher allerdings nicht gegeben. Im Gegensatz zum TBB Trier, der Insolvenz anmelden musste, seien auch die Gehälter regelmäßig gezahlt worden.
"Im Verein wurde immer alles sehr ordentlich abgewickelt und es gab auch nie Probleme", erklärte Doreth: "Von der Vereinsseite wurde das sehr korrekt kommuniziert und deswegen denke ich, dass das Ganze auch sehr korrekt zum Abschluss gebracht wird."
Die fehlende Unterstützung für den Sponsor habe den Ausschlag für den Schlussstrich gegeben. "Es ist die persönliche Entscheidung der Familie Kollmann bzw. des Sponsors, der sich etwas alleine gefühlt hat. Er war wirklich der Einzige, der das zum Großteil hier finanziert hat", so der 25-Jährige. Nur mit dessen Unterstützung reiche es für Top-Basketball in Deutschland nicht mehr.
Ob der frei gewordene Platz in der BBL neu vergeben wird, beispielsweise über eine Wildcard, ist offen. Am Donnerstag entscheidet der Lizenzligaausschuss erst einmal darüber, ob die sportlichen Aufsteiger s.Oliver Würzburg und Giessen 46ers die geforderten Voraussetzungen erfüllen, um auf Crailsheim und die TBB Trier zu folgen.
Ihren größten Erfolg feierte Artland mit der Vize-Meisterschaft 2006/2007. Ein Jahr später gewannen sie zudem den BBL-Pokal.
"Jeder findet das Ende schade, weil Quakenbrück ein Traditionsstandort in Deutschland war. Jeder Spieler hat sich eigentlich gefreut, hier zu spielen, weil die Atmosphäre immer toll war", erklärte Doreth: "Basketball-Deutschland ist sehr traurig darüber."