Am vergangenen Wochenende ist in der Basketball-Bundesliga eine Debatte über Härte und Fairness entbrannt. Hamburg-Towers-Coach Benka Barloschky kritisierte nach der 66:73-Niederlage gegen die MHP Riesen Ludwigsburg die physische Spielweise der Schwaben scharf.
Zoff in der BBL eskaliert
Nach massiver Kritik von Hamburgs Coach Benka Barloschky an Ludwigsburgs Spielweise meldet sich Riesen-Vorsitzender Alexander Reil zu Wort. Der Zoff geht weiter.
Zwischen Hamburg und Ludwigsburg ging es hoch her
© IMAGO/Justus Stegemann
Nach massiver Kritik von Hamburgs Coach Benka Barloschky an Ludwigsburgs Spielweise meldet sich Riesen-Vorsitzender Alexander Reil zu Wort. Der Zoff geht weiter.
„Es ist immer am Rande des Fouls. Man könnte so gut wie in jeder Possession ein Foul pfeifen, aber das machen die Schiedsrichter natürlich nicht“, monierte der 36-Jährige. Schließlich könne ein Schiedsrichter „nicht 60 Fouls im Spiel pfeifen“.
„Das hat nichts mit Basketball zu tun“
Besonders kritisch sah Barloschky die Frage, ob Ludwigsburgs Stil auch international bestehen könne. „Wenn Ludwigsburg mit dem Stil im EuroCup spielen würde, hätten sie in der ersten Halbzeit keine Spieler mehr zur Verfügung“, erklärte er.
Trotz eigener Schwächen – 27 Ballverluste haben die Towers die Partie gekostet – legte der Hamburger Coach nach: „Das ist ein super destruktiver Stil. Das gehört auch zur Wahrheit. Ich persönlich bin kein großer Freund davon und glaube, dass das nichts mit Basketball zu tun hat.“
Gegenwind aus Ludwigsburg
Die Reaktionen aus Ludwigsburg ließen nicht lange auf sich warten. Riesen-Vorsitzender Alexander Reil wies die Vorwürfe bei der Bild vehement zurück und fand klare Worte: „Ich finde diese Äußerungen einfach deplatziert. Deplatziert gegenüber den Schiedsrichtern, weil es diese zum großen Teil auch diskreditiert. Deplatziert gegenüber dem Ansehen der BBL.“ Reil hätte eine interne Diskussion bevorzugt.
Besonders die Behauptung, Ludwigsburg könne international nicht mithalten, ließ der Basketballfunktionär nicht stehen: „Die Aussage, Ludwigsburg würde im EuroCup keine Halbzeit überstehen, ist einfach völliger Schwachsinn.“
Barloschky „auf den Boden der Tatsachen holen“
Reil wies darauf hin, dass Ludwigsburg durchaus Erfahrungen im EuroCup gesammelt habe – mit Erfolg. In der Saison 2015/16 erreichte das Team unter Patrick eine starke Bilanz von zehn Siegen aus 16 Spielen. „Wir haben schon EuroCup gespielt, da war der noch Student und kein Trainer“, bemerkte der Riesen-Boss.
Zudem kritisierte er Barloschky für dessen Kommentare zu weiteren Teams wie Würzburg und Chemnitz: „Wenn ich mir die entsprechenden Trainer anschaue: Sasa Filipovski, Rodrigo Pastore und John Patrick – also, da ist der Junge noch so weit von entfernt, sich da kritisch zu äußern! Man muss Benka mal wieder auf den Boden der Tatsachen holen.“