Zwei deutsche Nationalspielerinnen sind mittendrin im Jubel um den WNBA-Titel: Leonie Fiebich und Nyara Sabally gewinnen in einem Thriller mit New York Liberty Partie fünf der Finalserie gegen die Minnesota Lynx und holen die US-Meisterschaft im entscheidenden Spiel.
„Haben eine Goldene Generation“
Für die deutsche Basketball-Bundestrainerin Lisa Thomaidis, die mit dem DBB-Team und dem Duo Fiebich und Sabally im Sommer bei den Olympischen Spielen im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich ausschied, kommt der Erfolg des Duos in der US-Eliteliga nicht überraschend, wie sie im SPORT1-Interview verrät.
SPORT1: Frau Thomaidis, hatten Sie Kontakt zu Leonie Fiebich und Nyara Sabally?
Lisa Thomaidis: Ja, ich stehe sowohl mit Leo als auch mit Nyara in Kontakt, aber nur mit ein paar kurzen Nachrichten der Unterstützung und Glückwünsche. Ich wollte sie nicht allzu sehr belästigen, weil ich weiß, dass sie sehr beschäftigt sind und wahrscheinlich von vielen Leuten gerade Nachrichten bekommen.
SPORT1: Beide spielten eine große Rolle. Fiebich erzielte 13 Punkten pro Spiel über die gesamte Serie, Sabally überzeugte vor allem im entscheidenden fünften Spiel. Hat Sie das überrascht?
Thomaidis: Ich war von ihren Auftritten überhaupt nicht überrascht. Ich weiß, wozu sie fähig sind und wie stark sie mental sind, gerade in großen Spielen. Beide scheinen große Momente besonders zu mögen und spielen besonders gut, wenn sie am meisten gebraucht werden.
Thomaidis: „Haben eine Goldene Generation“
SPORT1: Nur eine deutsche Spielerin (Marlies Askamp) hat jemals zuvor einen Titel in einer US-Profiliga gewonnen. Nun dieser Coup, dazu die starken Leistungen bei den Olympischen Spielen im Sommer. Kann man die aktuelle Generation deutscher Spielerinnen als „Goldene Generation“ bezeichnen?
Thomaidis: Ich glaube schon, dass wir gerade in Deutschland eine Goldene Generation des Frauenbasketballs haben. Wir haben mehrere außergewöhnliche Spielerinnen, die gerade ihre Prime erreichen. Genau deshalb startet das Team auf der internationalen Bühne durch.
SPORT1: Was hat sich im deutschen Basketball verändert, um diese Erfolge zu ermöglichen?
Thomaidis: Ich bin mir nicht sicher, ob sich wirklich etwas geändert hat. Aber ich habe das Gefühl, dass wir Spielerinnen haben, die für diese großen Momente bereit sind und sowohl die körperlichen als auch die geistigen Fähigkeiten haben, um Weltklasse zu sein. Die Damen haben in den vergangenen 15 Monaten bewiesen, dass der deutsche Basketball an der Spitze angekommen ist und dort auch in Zukunft bleiben will. Der deutsche Basketball kann in Zukunft zu den absoluten Größen im Europäischen- und Welt-Basketball bei den Frauen werden.