Basketball-Wunderkind Caitlin Clark und Angel Reese haben sich schon zu ihren College-Zeiten historische Duelle und Sticheleien geliefert. Angekommen in der WNBA entfachen die an Nummer eins und Nummer sieben gedrafteten Spielerinnen nun eine ernsthafte Rivalität ihrer beiden Teams - also genau das, was die Fans sehen wollen.
Eine neue Rivalität ist geboren
Auch wenn weder Clark (Indiana Fever) noch Reese (Chicago Sky) die durch sie entstandene Rivalität zwischen ihren Teams offiziell anerkennen, gibt es sie - wie man am Sonntag unschwer erkennen konnte. Nachdem schon das erste Aufeinandertreffen zwischen Indiana und Chicago durch Chennedy Carters Hüftcheck gegen Clark für Schlagzeilen gesorgt hatte, enttäuschte auch das zweite Duell der beiden Teams nicht.
Im Mittelpunkt stand eine Szene aus dem dritten Viertel, als Reese ihrer Kontrahentin bei einem Block-Versuch ins Gesicht schlug. Clark spielte die Szene im Anschluss allerdings herunter. „Das gehört zum Basketball dazu. Sie hat versucht, den Ball zu spielen, mich zu blocken. Das kann passieren“, so die 22-Jährige nach dem 91:83-Sieg ihrer Mannschaft.
Reese: „Einige Leute haben besondere Pfiffe bekommen“
Reese betonte zwar ebenso, dass sie immer versuche, den Ball zu spielen, äußerte jedoch auch Kritik an den Schiedsrichtern. „Ich kann die Schiedsrichter nicht kontrollieren. Sie haben das Spiel heute Abend sehr beeinflusst“, beschwerte sich Reese nach der Partie und lieferte noch einen verbalen Seitenhieb gegen Clark. „Einige Leute“, so Reese, „haben besondere Pfiffe bekommen“.
Wenngleich beide Seiten in Folge eine möglicherweise entstandene Rivalität herunterspielten, zeigten die Reaktionen der 17.000 Fans in Indianapolis eigentlich alles. So wurde Reese bei jedem ihrer Freiwurf-Versuche von großen Teilen der Zuschauer lautstark ausgebuht. Auf der anderen Seite applaudierten dieselben Fans, wenn Reese oder ihre Mitspieler Fouls begingen.
Es sind genau die Aspekte, die eine klassische Rivalität ausmachen. Man buht den Gegner in derselben Laustärke aus, in der man das eigene Team anfeuert. Und eine Rivalität wie diese, wegen der die Zuschauer gerne einschalten, hilft der Liga, weiter zu wachsen.
Clark: „Es sind die Emotionen und die Leidenschaft, mit der wir spielen“
„Das einzige Geräusch, das lauter war als der Jubel der Zuschauer, als Reese ihr fünftes Foul kassierte, war die T-Shirt-Kanone“, schrieb The Athletic in der Folge. „Es sind einfach die Emotionen und die Leidenschaft, mit der wir spielen - ich glaube, die Leute sehen das gerne“, meinte Clark, die Reese lobte: „Ich spiele schon sehr lange gegen sie, und sie ist eine großartige Spielerin. Es hat Spaß gemacht, gegen sie anzutreten.“
Die Privatfehde zwischen Reese und Clark mag im Mittelpunkt stehen, wenn es um die Duelle der beiden Teams geht, allerdings haben beide Mannschaften noch deutlich mehr zu bieten. Sei es auf Indiana-Seite Aliyah Boston, die vergangene Spielzeit zum Rookie des Jahres gekürt wurde.
„Am Ende des Tages wollen beide Teams nur gewinnen“
Für Chicago sind es die extrem talentierten Chennedy Carter oder Kamilla Cardoso. Insgesamt weisen beide Teams schlichtweg viele junge talentierte Spielerinnen auf, die in den nächsten Jahren noch häufig aufeinandertreffen werden - das nächste Mal bereits kommenden Sonntag. Dann steigt das dritte Duell der beiden Teams in Chicago.
„Es wird ein bisschen hitzig werden. Es wird ein bisschen körperlich werden, aber am Ende des Tages wollen beide Teams nur gewinnen“, fasste Wunderkind Clark ihre Sicht auf die neue Rivalität zusammen.